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- Foto: Stadt Hünfeld

HÜNFELD „Unüberwindliches Hindernis“

Suedlink-Variante über Großenbach und Mackenzell wohl vom Tisch

26.10.18 - Die mögliche Alternativtrasse für den Suedlink über Kirchhasel, Großenbach, Molzbach und Mackenzell ist wohl vom Tisch. Wie Hünfelds Bürgermeister Stefan Schwenk mitteilt, hätten die Planungen der Bundesnetzagentur ergeben, dass das Naturschutzgebiet und die Wasserschutzgebiete im Bereich der Gemarkungsgrenze zwischen Großenbach und Molzbach ein insbesondere aus naturschutzfachlichen Gründen „unüberwindbares Hindernis“ darstellten.

Die Planer sind nach eingehenden Untersuchungen offenbar zu dem Schluss gekommen, dass die Belastungen für Mensch und Natur aufgrund der Raumwider-stände zu groß sind. Hinzu kommt noch das Vorranggebiet „Militär“ in der Gemar-kung Molzbach und die Bereiche der Kernzone und Pflegezone des Biosphärenre-servates Rhön in den Gemarkungen Großenbach, Molzbach und Kirchhasel.

Zudem ergäbe sich bei der Aufrechterhaltung der Trasse Nr. 103 im Bereich der Gemarkung Großenbach für das Wasserschutzgebiet eine latente Gefahr für das Trinkwasser, welche durch den Eintrag von Schmutz im Erdreich bei der Durchfüh-rung von Baumaßnahmen und beim Befahren des Gebietes mit Baufahrzeugen entstehen könnten.

Nach den Informationen, die der Stadt Hünfeld vorlägen, bleibe neben der favori-sierten Variante durch Thüringen allerdings noch die Alternative durch das Haunetal im Rennen. Diese westliche Trasse 102, die über Burghaun, Gruben, Hünfeld, Nüst und Mackenzell führe, werde als Alternative zur Thüringen-Variante weiterhin betrachtet. Aus Sicht der Stadt Hünfeld, die mit allem Nachdruck ihre Argumente gegen diese Trassenführung gegenüber der Bundesnetzagentur und den Planern vorgetragen habe, sei auch diese Variante nicht tolerabel, sagt Hünfelds Bürger-meister Schwenk.

Dies würde zu einer unheilvollen Überbündelung von überregionalen Infrastruktureinrichtungen in diesem Bereich führen. Schon jetzt verliefen durch diesen Bereich zwei Gasfernleitungen, die Salzlaugeleitung, die Bundesstraße B 27, die stark belastende Bahnstrecke sowie weiter westlich eine große Bahnstromleitung, die Autobahn A7 und die Schnellbahntrasse. Würde diese Variante statt der bislang von den Planern varorisierte Thüringen-Variante zum Zuge kommen, würde dies die Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt Hünfeld nachhaltig einschränken und zu erheblichen Belastungen führen, gleich, ob diese Trasse als Erdverkabelung oder mit Hochspannungsmasten gebaut würde. Deshalb sieht der Bürgermeister noch keinen Grund zur Entwarnung, da Thüringen mittlerweile alle rechtlich zur Verfügung stehenden Mittel gegen die Vorzugsvariante in Stellung bringe.

Was bislang in der Diskussion kaum berücksichtigt worden sei, betreffe die darüber hinaus gehenden Planungen für eine weitere Wechselstromtrasse als Nord-Süd-Verbindung, um den durch Windenergie erzeugten Strom aus dem Norden in den Süden transportieren zu können. Dazu habe die Bundesnetzagentur zwar noch keinen Planungsauftrag erhalten, dennoch seien bereits erste Vorüberlegungen angestellt worden, so der Bürgermeister. Die ersten Ideen der Planer beträfen die bestehende Tennet-Leitung in den Bereichen Kirchhasel, Großenbach, Molzbach und Mackenzell, die in diesem Trassenkorridor weiter ertüchtigt werden solle. Dabei stünden der Bau einer zweiten Paralleltrasse oder die Aufrüstung der bisherigen Trasse durch „Monster-Masten“ zur Diskussion, was das Landschaftsbild in diesem sensiblen Bereich massiv beeinträchtigen würde, zumal weite Teile dieser Trasse schon heute im Bioshärenreservat Rhön liegen. Er habe die stille Hoffnung, dass die naturschutzfachlichen Argumente, die gegen die Suedlink-

Trasse in diesem Bereich erfolgreich ins Feld geführt worden seien, auch für diese zusätzliche Trasse Gültigkeit hätten, denn auch diese würden einen Bereich tangieren, von dem die Planer von Tennet und der Bundesnetzagentur jetzt Abstand genommen hätten.

Die Stadt Hünfeld und alle Beteiligten seien deshalb weiterhin zur Wachsamkeit gefordert, betonte Schwenk. Es müssten mit Nachdruck alle Argumente weiter ins Feld geführt werden. Auch wenn dieser Teilerfolg sich jetzt abzeichne, bestehe noch kein Grund zur Entwarnung, so der Bürgermeister abschließend. (pm) +++


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