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Wer‘s glaubt, wird selig - Sonntagsgedanken von Christina Lander
04.11.18 - Katharina Kasper oder Oscar Romero, Menschen, die gerade erst heilig gesprochen wurden. Heilig gesprochen, wer kann damit noch etwas anfangen? Vor ein paar Tagen nur feierten wir katholischen Christen passend dazu ein Fest, das vielleicht gar nicht mehr so richtig verstanden wird, das Fest Allerheiligen am 1. November. Halloween, so meine Einschätzung, ist vielleicht interessanter geworden. Umso wichtiger finde ich es, das Fest Allerheiligen wieder einmal ins Gedächtnis der Menschen zu holen und seine ungeheuer tiefe Botschaft herauszustellen.
Im Wort selbst steckt ein kleiner Hinweis, der Licht ins Dunklel eines Festes bringt, das nur noch in wenigen Bundesländern überhaupt arbeitsfreier Feiertag ist. Es ist das kleine Wörtchen heil. Heil sein oder fühlen kann man dann folgendermaßen verstehen: ob mein Leben gut verläuft, ob ich zufrieden bin, ob ich glücklich bin, ob ich mein Leben als sinnvoll empfinde. Und inwieweit hilft der Glaube mir, mich innerlich oder anders gesagt: heil, zu fühlen?
Jesus hat immer wieder gezeigt, dass der Mensch heil werden soll, damit sein ihm geschenktes Leben gut verlaufen kann. Frauen und Männer, die Gott sehr vertrauten und sich von ihm heilen ließen, sind von der Kirche heilig gesprochen worden. Mit ihrem Gott an ihrer Seite und dem Glauben an ihn haben sie sich auf das schwierige Leben und seine in ihm liegenden Gefahren eingelassen. Ihr Gott half ihnen, sich nicht allein zu fühlen, auch wenn sie sich verrannt hatten. Sie zerbrachen nicht am Leben.
Heilige sind deswegen aber keine perfekten Menschen, die von vornherein außergewöhnlich gewesen wären. Sie haben nur in einem ganz besonderen Maße dem Glauben in ihrem Leben einen Platz gegeben. So konnte Gott ihnen immer wieder seine Gegenwart zeigen. Und das hat sie in einem großen Maße heil werden lassen, das, was so viele Menschen vermissen. Sich innerlich ganz, heil zu fühlen. Deswegen passt auch der Satz so gut: Wer glaubt, wird nicht nur selig, sondern heil. (Christina Lander) +++