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- Fotos: wim

FULDA Weihnachtsfeier hinter Gittern

"Der Gefangene von heute kann der Präsident von morgen sein"

20.12.18 - Lesen Sie nachfolgend eine Pressemitteilung: Rockig und auch besinnlich, so lässt sich die Weihnachtsfeier kurz vor dem Heiligen Abend in der JVA Fulda beschreiben. Dass sie für die Inhaftierten wichtig ist, zeigte der voll besetzte Andachtsraum. Die evangelische und katholische Gefängnisseelsorge hatte eine Andacht vorbereitet, bei der sich Inhaftierte mit einbringen konnten.

„Unterschätze niemand, der Gefangene von heute kann der Präsident von morgen sein“, so Diakon Dr. Meins Coetsier. Er führte das Beispiel des südafrikanischen Freiheitskämpfers und Präsident Nelson Mandela an. Er hatte 10.052 Tage in Haft verbringen müssen. Freundschaft buchstabiert der Seelsorger mit F – für einander streben, R – Respekt, E – Ehrlichkeit, U – unbedingt, N – niemals verletzen, D – Dankbarkeit, S – Schutz und Sicherheit, C – Charakter, H – Halt und Geborgenheit, A – Achtung, F – Fairnis und T – Treue.  Ein Zeichen für Frieden setzten Cara Correll und Hannah Wienröder vom Verband christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) in dem sie das Friedenslicht von Bethlehem in die JVA brachten.

Die Feier wurde von Mitgliedern des Jugendkathedralchores Fulda mit ihrem Leiter Franz – Peter Huber mit „ Oh Heiland reiß die Himmel auf, Psallite und Hark! The herald -angels sing“ mitgestaltet. Ebenso von dem evangelischen Seelsorger Dr. Andreas Leipold auf der Querflöte. Nach dem Eingangsgebet von Prälat Christof Steinert lasen dieser, ein Inhaftierter und der evangelische Seelsorger das Weihnachtsevangelium.  In seiner Predigt ging Christof Steinert auf ein Bild ein, das Papst Franziskus im vergangenen Jahr als Weihnachtskarte verschickt hatte. Es zeigt zum Schriftzug „il frutto della guerra – die Früchte des Krieges“ einen japanischen Jungen, der nach dem Abwurf der Atombombe seinen toten Bruder auf dem Rücken zum Krematorium trägt.

Weihnachten sei ein Fest, an dem nicht Machthaber das letzte Wort hätten, sondern ein hilfloses Kind bis heute im Mittelpunkt stünde, so der Prälat. Weihnachten beginne im Herzen und nur Friede, der im Herzen seine Heimat habe, sei wirklicher Friede. Besondere Highlights waren drei Songs, die die JVA – Musikgruppe darboten. Den Song „Du fehlst“ hatte ein 60-jährige Inhaftierter, der 30 Jahre hinter Gittern verbracht hat, selbst geschrieben. Nach dem Schlussgebet und Segen betonte Winfried Möller im Namen des Anstaltsbeirates, dass auch die Gefangenen sich um Frieden mit sich selbst und den Mitgefangenen bemühen müssten, damit es in der Haft Weihnachten werden könne, auch wenn es schmerzlich sei, ohne die Familie oder Freunde feiern zu müssen.

Jeder Gefangene hatte die Möglichkeit eine Bibel und einen Kalender, die Gerhard Röchow und Hans – Jürgen Klüh als Geschenk anboten, mitzunehmen. Zum Schluss erhielt jeder Gefangene ein Weihnachtspräsent. (pm) +++


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