Archiv
Starkes WM-Debüt: Nachrücker Tim Suton überzeugt
25.01.19 - Kurz vor dem letzten Hauptrundenspiel bei der Handball-WM für den verletzten Martin Strobel nachnominiert, war Tim Suton im Spiel gegen Spanien gleich mittendrin und trug mit vier Treffern zum 31:30-Erfolg des DHB-Teams bei. Bei der HSG Vulkan Vogelsberg, wo Suton im Kindesalter die ersten Schritte im Handball machte, wurde diese Leistung freudig aufgenommen.
"Es ist ein schönes Gefühl, jemanden auf der Platte zu sehen, der in der E-Jugend hier aktiv war", freut sich Jens Daberkow aus dem Vorstandsteam der HSG Vulkan Vogelsberg gegenüber ON|Sport über den Auftritt von Tim Suton im Spiel gegen die Spanier. Es war das erste Spiel des jungen Lemgoers bei einer Weltmeisterschaft - und dann noch im eigenen Land. Entsprechend freudig war auch Suton nach dem geglückten Hauptrunden-Abschluss: "Vor so einer Kulisse das erste Spiel bei einem Großereignis zu machen, das ist unglaublich", sagte er gegenüber der ARD.
Im Vogelsberg wird das Spiel mit wohl noch größerer Aufmerksamkeit verfolgt worden sein, als noch die sieben Spiele der deutschen Mannschaft zuvor. Und auch bei den aktiven, vor allem jungen, Spielern im Verein sorgte die Meldung, dass der nachnominierte Tim Suton das Handball-ABC bei Vulkan erlernte, für Staunen: "Die Kinder bekamen große Augen, als sie hörten, dass er hier in dieser Halle gespielt hat", berichtet Daberkow, der auch die D-Jugend des Vereins trainiert.
Suton war nach dem Spiel der wohl gefragteste Spieler in der Mixed-Zone, denn gerade einmal zwei Tage nach seiner Nominierung für Strobel zeigte der 22-Jährige eine starke Leistung, steuerte vier Treffer zum Erfolg bei. "Er musste sich nicht großartig einfinden, weil er die komplette Vorbereitung absolviert hat und alle Abläufe kennt", wird Trainer Christian Prokop im Kicker-Sportmagazin zitiert, und weiter: "Er hat sich auf Anhieb wohlgefühlt und seine Qualitäten unter Beweis gestellt."
Auch Daberkow war beeindruckt, wie Suton von jetzt auf gleich eine WM-taugliche Leistung abspulte: "Es ist schon stark, direkt so reinzukommen. Was er gezeigt hat, war auf jeden Fall mehr als nur Ersatz." Doch nicht nur von außerhalb bekam Tim Suton eine gute Leistung attestiert, auch der Spielmacher selber war mit seinem WM-Debüt rundum zufrieden: "Ich habe mich da zwei Tage lang drauf gefreut und, dass es dann für mich persönlich auch ganz gut geklappt hat, war natürlich umso schöner."
Der Einzug ins Halbfinale, in dem das DHB-Team auf Norwegen trifft (Freitag, 20:30 Uhr auf ARD), war zwar schon vor dem abschließenden Sieg gegen die Spanier sicher, doch der Erfolg dürfte sowohl noch einmal weitere Kräfte freigesetzt haben, um auch den letzten Schritt ins Endspiel ins dänische Herning zu gehen. Es wäre auch eine Krönung für Tim Suton, dessen handballerische Wurzeln im Vogelsberg liegen. (Tino Weingarten) +++