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OSTHESSEN|NEWS-Gründer und Journalist Martin Angelstein verstorben
27.02.19 - OSTHESSEN|NEWS ist heute schwarz und in tiefer Trauer. Unser Gründer und Chef Martin Angelstein ist am Dienstagmorgen, 26. Februar 2019, nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren in seiner Heimatstadt Fulda verstorben. Mit seinem Tod verliert das Land Hessen eine Journalisten-Persönlichkeit, die Region Osthessen einen großen Lokalpatrioten und O|N einen hoch geschätzten und liebenswerten Kollegen. Kaum vorstellbar ist: Das bekannte Kürzel "ma" ist für immer erloschen.
Er war Visionär, Vermittler, Ideengeber. Martin Angelstein hat mit OSTHESSEN|NEWS im Jahr 2000 sein Lebenswerk aus der Taufe gehoben, stand immer für kritischen Journalismus und hat es mit seinem Team geschafft, O|N zu einem der erfolgreichsten, reichweitenstärksten Regionalportale zu schmieden.
Zum Journalismus kam er zunächst auf Umwegen. Er absolvierte ursprünglich eine Ausbildung zum Speditionskaufmann bei Zufall, ging aber schon während dieser Zeit seiner Berufung, dem Journalismus nach, und verließ auch für wichtige Termine oder bei Großbränden schon mal seinen Arbeitsplatz, was immer mal wieder Ärger gab. Seine ersten Berichte schrieb er 1968 als "Zulieferer" von Pressemitteilungen für die Fuldaer Kolpingfamilie, wo Martin Mitglied war. Der Redakteur Alfons Sarrach von der "Fuldaer Volkszeitung" erkannte früh das große Interesse des jungen Mannes und förderte ihn fortan als "freier Mitarbeiter" des Blattes. 1974 stellte die Volkszeitung ihr Erscheinen ein. Martin arbeitete nun zunächst für die "Frankfurter Neue Presse". Inzwischen hatte er seine Frau Gabriele kennengelernt, die als freie Hörfunkkorrespondentin beim Hessischen Rundfunk arbeitete. Der Kontakt zum hr war hergestellt.
1976 wurde auch Martin Mitarbeiter des hr, wo er sich immer wieder nachhaltig und mit der bekannten "Angelsteinschen Hartnäckigkeit" ins Gespräch gebracht hatte. Schnell konnte er die hr-Leute von der Qualität seiner Arbeit als Kameramann und Reporter überzeugen. Daraus entstand eine bis heute andauernde Tätigkeit für den Hessischen Rundfunk, auch viele Jahre lang als erster und einziger Korrespondent in Osthessen für aktuelle hr-Fernsehsendungen.
Bemerkenswert war noch eine Nuance des Angelsteinschen Werdeganges: Was unter dem Namen "Videoreporter" firmierte, hatte Martin Angelstein sozusagen als "Dinosaurier" dieses Berufsbildes damals schon ohne viel PR-Getöse geleistet - allein gefilmt, getextet und als Reporter auch gesprochen. Weitere Stationen seines umtriebigen Journalistenlebens waren Lokalzeitungen, die Mitarbeit bei der Illustrierten "Quick", bei den Nachrichtenagenturen dpa und AP, als Korrespondent der Hessenseite der "Frankfurter Rundschau", bei Hörfunk und Fernsehen und seit 2000 für die von ihm angestoßenen journalistischen Aktivitäten im Internet.
OSTHESSEN|NEWS hat sich zu einer unverzichtbaren Nachrichtenquelle in den Landkreisen Fulda, Hersfeld-Rotenburg, Vogelsberg, Main-Kinzig und der Rhön entwickelt. Steigende Reichweiten haben auch zu überregionalem Aufsehen geführt, wobei Martin Angelstein immer bescheidenen Stolz zeigte und immer wieder die Mitarbeiter in den Vordergrund stellte.
Neben allem journalistischen Engagement war Martin Angelstein aufgrund seiner charakterlichen Qualitäten eine anerkannte Persönlichkeit, geprägt von hohem Einfühlungsvermögen, Diplomatie und Unvoreingenommenheit. Die Branche verliert nicht nur einen erfolgreichen, kreativen und gewichtigen Medienmacher, sondern auch einen Kollegen, in dessen Fokus nicht nur das eigene Unternehmen stand, sondern der gesamte Berufsstand und die vielen Menschen, die ihn im Laufe seines Lebens begleiteten. Viele werden sich an ihn und persönliche Begegnungen mit ihm positiv erinnern!
Christian P. Stadtfeld und Hendrik Urbin,
sowie die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Medienkontor M. Angelstein GmbH & Co. KG
Liebe OSTHESSEN|NEWS-Leser,
wenn Sie das Bedürfnis haben, etwas zu unserem Verlust, zum Tod Martin Angelsteins zu schreiben, können Sie uns unter [email protected] erreichen.
Am Dienstag, 5. März, um 11 Uhr findet der Trauergottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Blasius statt. Anschließend (13:30 Uhr) ist die Beisetzung auf dem Friedhof in Fulda-Neuenberg.