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Einschneidend: TSV Künzell verliert sein Markenzeichen
29.03.19 - Kahlschlag "An den Tannen": Weil die Fichten am Künzeller Sportplatz vom Borkenkäfer befallen sind und gefällt werden müssen, verändert sich die Charakteristik auf dem Gelände des TSV einschneidend. Zwei Tage lang werden rund 60 nicht mehr zu rettende Bäume gerodet. Die Arbeiten begannen am Freitag und werden am Samstag abgeschlossen sein.
Anfang des Monats informierte die Gemeinde Künzell den Vorstand des TSV Künzell, Joachim Breunung, dass das Fichtensterben in der Region auch vor den Bäumen am Sportplatz "An den Tannen" nicht Halt gemacht habe. Die Folge: Etwa 60 Fichten müssen so bald wie möglich gefällt werden. Wenige Wochen später rollte am Freitag schweres Gerät an, um die Bäume zu fällen.
"Durch den trockenen Sommer hat sich der Borkenkäfer in den Fichten breit gemacht. Die Gemeinde Künzell hat uns kürzlich informiert, dass im vorderen Bereich des Sportplatzes alle Fichten gerodet werden müssen. Das dient auch der Sicherheit, denn die Gefahr, dass bei einem Sturm Personen zu schaden kommen, ist zu groß", sagt Breunung im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Dass sich das Gesicht des Sportplatzes zumindest teilweise stark verändert, nimmt der Vorstand ob des Sicherheitsrisikos verständnisvoll hin.
"Das ist unser Markenzeichen und wir vom Vorstand waren natürlich enttäuscht. Für die Optik ist es schade, aber die Sicherheit geht vor", so Breunung. Von der Rodung betroffen sind ausschließlich die Fichten im vorderen Bereich der Anlage. "Der Befall hat von der östlichen Seite angefangen und wir müssen sehen, dass wir das stoppen, damit der Borkenkäfer nicht noch auf weitere Bäume geht", erklärt Künzells Bürgermeister Timo Zentgraf die Maßnahme.
Obwohl der Sportplatz "An den Tannen" heißt, finden sich dort nur wenige Tannen. Die Namensgebung stammt vermutlich aus der Flurbezeichnung "An den Röther Tannen", wo früher Waldgebiet war. Bürgermeister Zentgraf: "Das Stadion heißt zwar "An den Tannen" und wenn man sich die Fichten ansieht mit ihren Zapfen, könnte man sie für Tannen halten. Für den genauen Betrachter wird aber relativ schnell klar, dass hier eigentlich - außer am Eingangsbereich - keine Tannen stehen."
Um die gewohnte Kulisse des Sportplatzes wiederherzustellen, bemühe sich die Gemeinde, neue Bäume anzupflanzen. "Wir müssen mit unseren Gärtnern besprechen, welche Bäume in Frage kommen", so Zentgraf. Nicht nur Vorstand Breunung dürfte sich darüber freuen, dass Ersatz gepflanzt wird. Bis es soweit sein wird, müssen sich die Künzeller an den Kahlschlag "An den Tannen" gewöhnen. (Tobias Herrling) +++