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Michael Passarge mit Studenten der KSU im russischen Elista - Fotos: Michael Passarge / Marat Mingalief

KAZAN/SELENTSCHUKSKAJA Stationen einer ungewöhnlichen Exkursion

Spektakuläre Reise zum Radioteleskop: Michael Passarges Reisebericht

06.07.19 - Auf Einladung des „SAO - Spezial Astrophysikalisches Observatorium der Russischen Akademie der Wissenschaften“ hielt sich Michael Passarge, der bekannte Initiator des Sonnenobservatoriums aus Bad Salzschlirf erneut zu Beobachtungen, Vorlesungen und Gesprächen in Russland auf. Im Folgenden gibt er Einblicke in die einzelnen Stationen dieser außergewöhnlichen Exkursion und erläutert deren Besonderheiten. Zunächst flog er nach Moskau, um im weiteren Verlauf in die Millionenstadt Kazan/Tatarstan weiterzureisen. Im Anschluss daran führte ihn die Reise über Uljanowsk, Saratov und Wolgograd weiter nach Elista in Kalmückien, um auf Einladung des Rektors der „KSU – Kalmückische Staatliche Universität“ an dieser Hochschule zu Gast zu sein.

Nach seinen dortigen Vorlesungen, ging es in hochrangigen Gesprächen auch um aktuelle Probleme der Astrophysik, die sich besonders an Studierende und Doktoranden richteten, sowie um den Aufbau einer weiteren Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Astronomie. In diese Kooperationsgespräche waren federführend auch der mit Passarge seit vielen Jahren befreundete Astrophysiker und Direktor des Radioteleskop RATAN 600, Prof. Dr. Marat Mingalief, sowie Prof. Dr. Batma Mikhalyaev von der Fakultät für theoretische Physik an der KSU eingebunden. Den Abschluss von Passarges mehrwöchigem Aufenthalt in Russland bildete sowohl das im nördlichen Kaukasus gelegene Spezial Astrophysikalische Observatorium mit seinem 6 m Spiegel, als auch das RATAN 600.

Von Kasan in Tatarstan über Elista in Kalmückien nach Nizhnij Arkhyz im Kaukasus

Viel, sehr viel gibt es über Kasan, diese altehrwürdige und sich dem Besucher als modern, bunt und fröhlich zeigende Stadt, die zudem auch noch mit architektonisch schönen Hochhäusern und prächtigen Straßenzügen aufwarten kann, zu berichten.

Impressionen aus Kazan

Die Wolga

Gegründet wurde Kasan um das Jahr 1005 von den Wolgabulgaren, deren Siedlungsraum sich zwischen den Strömen Wolga und Kama befand. Wer einmal an den Ufern dieser beiden majestätisch dahinziehenden Wasser gestanden hat, für den stellt der Begriff Fluss eine Verniedlichung dar, denn es sind zwei Ströme, die beeindrucken. Mit dem Einfall der Goldenen Horde verloren die Wolgabulgaren im 13. Jahrhundert ihre Unabhängigkeit und der Niedergang der mongolischen Herrschaft führte um 1393 zur Bildung des „Khanats von Kasan“ mit der Hauptstadt Kasan. Als Hauptstadt des islamischen Khanats entwickelte sich die Stadt etwa zur Mitte des 15. Jahrhunderts zu einem wichtigen Handels- und Handwerkszentrum in dessen Folge prächtige Paläste und Moscheen entstanden.

Impressionen vom Kazaner Kremel

Im Verlauf der Moskau-Kasan-Kriege wurde die Stadt 1552 von russischen Truppen unter Ivan IV. eingenommen. Er war übrigens der erste Großfürst von Moskau, der sich selbst zum Zaren von Russland krönte und uns besser bekannt ist als „Iwan der Schreckliche“. Kasan wurde die erste nichtrussische Stadt, die in das Zarenreich eingegliedert wurde und sie kann mit Fug und Recht als Ausgangspunkt des Vielvölkerstaates Russland bezeichnet werden. Ivan IV. war es auch, der den beeindruckenden Kasaner Kreml erbauen ließ, der auch heute noch beim Betreten dieser weitflächigen Anlage Größe ausstrahlt.

Weitere Impressionen aus Kazan

Eine weitere Entwicklung in der Geschichte Kasans trat ein, als mittels eines Generalplans von Katharina II. eine Stadt entstand, die bis heute sowohl östliche als auch westliche Architektur in sich aufnimmt und ganz überwiegend in Stein gehalten wurde, wobei auch die bis heute sich prachtvoll darstellenden Straßenzüge in ihrer Weiträumigkeit ein Zeugnis von der Genialität dieses Generalplans ablegen. Die Zeit von Katharina II. war auch hinsichtlich der Bildung ein goldenes Zeitalter, denn es konnten sowohl öffentliche, als auch islamische Schulen errichtet werden und die tatarischen Verlage der Stadt trugen ganz wesentlich dazu bei, dass es zur landesweiten Verbreitung islamischer Literatur kommen konnte.

Impressionen von der Universität Kazan

Die Universität von Kasan gehört zu den ältesten Hochschulen Russlands, an der unter anderem auch Nikolajewitsch Graf Tolstoi und Wladimir Iljitsch Uljanow, uns besser bekannt unter dem Namen Lenin, studierten. Neben naturwissenschaftlichen Fächern konnten auch die Fächer Arabisch, Persisch, Türkisch und auch Mongolisch belegt werden. Was die Bevölkerung anbetrifft, so leben derzeit in dieser wunderbaren Stadt rund 48 % Russen und 47 % Tataren, wobei die verbleibenden rund 5 % die Minderheiten der Tschuwaschen, Ukrainer, Mari, Russlanddeutsche und Juden bilden.

Kirchen in Kazan

Impressionen der Kul-Scharif – Moschee

Orthodoxe Kirche am Kremel

Der Russisch-Orthodoxe Kirche ist die stärkste Glaubensgemeinschaft, gefolgt vom Islam. Während der sowjetischen Zeit gab es in Kazan nur eine einzige geöffnete Moschee, die Mardjani – Moschee. Ihr folgten nach dem Zusammenbruch dieses Riesenreiches zahlreiche neue Moscheen, die den Gläubigen eine spirituelle Heimstatt bieten. Die im Jahre 2005 errichtete „Kul-Scharif-Moschee“ stellt hierbei einen besonderen baulichen Höhepunkt dar. Was ich während meines Aufenthaltes mit großer Bewunderung feststellen durfte, ist die Tatsache, dass alle Religionen friedlich zusammen leben. Täglich ruft der Muezzin die Gläubigen zum Gebet in die Moschee und ein paar Straßen weiter gehen orthodoxe Gläubige in ihre reich verzierten Gotteshäuser. Zwischen beiden findet man eine Schule für Schüler des mosaischen Glaubens. Unter den religiösen Minderheiten finden sich Katholiken, Juden, Protestanten, Bahai und auch Krishna Anhänger.

Evangelische Kirche

Katholische Kirche

Weitere Impressionen aus Kazan

Diese Stadt kann sich auch als Perle der Architektur bezeichnen, denn sowohl Okzident, als auch Orient vereint diese quirlige Stadt und es nimmt nicht Wunder, das der Kasaner Kreml in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Das älteste Baudenkmal des Kasaner Kremls ist die Mariä-Verkündigungskathedrale, die sich ganz in der Nähe des Sujumbike Turm befindet, der seinerseits aus roten Ziegelsteinen gemauert ist und nach der letzten Regentin des Kasaner Kanats benannt wurde.

Gouverneurspalast

Erlöserturm

Einkaufen in Russland

Das altehrwürdige Engelhardt Observatorium zog mich naturgemäß besonders in seinen Bann. Es ist der Übertragung einer einzigartigen astronomischen Ausrüstung des privaten Observatoriums von V.P. Engelhardt aus Dresden an die Kazaner Universität im Jahre 1897 zu verdanken. Im Inneren des Kuppelgebäudes befindet sich ein im Jahre 1875 gefertigten Refraktor. Ein Besuch ist lohnenswert, denn es ergänzen sich an diesem Ort historische- und moderne Astronomie auf wohltuende Weise.

Schlendert man über das parkähnliche Gelände, so kommt man zu einem kleinen Friedhof, der all die in ihre letzte Ruhe aufgenommen hat, die mit diesem Observatorium verbunden waren. Das sich gut in die Parkanlage einfügende und vor wenigen Jahren neu errichtete Gebäude, beherbergt neben einem auf die Popularisierung ausgerichtetes Planetarium auch ein modern ausgestattetes Kuppelgebäude mit entsprechend modernem Instrumentarium.

Impressionen aus dem Engelhardt-Observatorium

Von Kazan aus ging es auf der Fernstraße M7 in Richtung der in rund 1400 km Entfernung liegenden Stadt Elista, die Hauptstadt der seit 1992 autonomen Republik Kalmückien. Nach rund dreistündiger Fahrt erreicht man die über 600.000 Einwohner zählende Stadt Uljanowsk, die eines der bedeutendsten Industriezentren entlang der Wolga darstellt und die Geburtsstätte des für schwere Lasten ausgelegte Transportflugzeug Antonov 124 ist, nicht zu vergessen das Automobilwerk UAZ - Uljanowski Awtomobilny Sawod, in dem neben sehr robusten Militärfahrzeugen auch qualitativ hochwertige Allrad-getriebene Fahrzeuge für den zivilen Gebrauch gefertigt werden.

Friedhof des Engelhardt-Observatoriums

Neubau des Engelhardt-Observatoriums

In weiteren 6 ½ Stunden Fahrtzeit in Richtung Süden erreicht man die weit über 850.000 Einwohner zählende und bereits 1590 als Zarenfestung gegründete Universitätsstadt Saratow, die neben den universitären Tätigkeiten auch ein bedeutendes Kultur- und Wirtschaftszentrum darstellt. Nimmt man noch die auf dem gegenüberliegenden Ufer der Wolga gelegene Stadt Engels hinzu, so zählt dieser Wirtschaftsraum rund 1,2 Millionen Einwohner. Von Saratow bis zu der heute über 1 Millionen Einwohner zählenden Stadt Wolgograd, dem früheren Stalingrad, liegt eine weitere Fahrt von wiederum 6 Stunden und als ich die Statue 'Mutter-Heimat', lange vor Erreichen des Stadtzentrums erblickte, stockte mir der Atem und ein mehrstündiger Aufenthalt auf dem weitflächigen Areal dieses Mahnmals, ließ tief greifende Fragen in mir aufkommen, die mich bis heute begleiten und beschäftigen. Worte können nicht annähernd zum Ausdruck bringen, was die Statue und das gesamte Mahnmal auf dem Mamajew-Hügel für die Menschen Russlands bedeuten.

Die Landschaft rund um die Wolga

Gedankenversunken ob des Gesehenen am Mamajew-Hügel wird die Fahrt bis zu der mit einem längeren Aufenthalt eingeplanten Stadt Elista fortgesetzt. Es dauert weitere drei Stunden um in diesem weiten Land in die kalmückische Hauptstadt Elista zu gelangen. Ja, Russland ist nicht nur ein Land, sondern ein riesiger, landschaftlich vielfältiger Kontinent, auf dem viele unterschiedliche Nationen ihre Heimat haben. Die Landschaft entlang der Wolga zeigte sich abwechslungsreich und neben riesigen landwirtschaftlich genutzten Flächen mit gute Böden und vor sattem Grün strotzenden weitflächigen Weideflächen mit gut genährtem Vieh, zogen auch bewaldete Landstriche vorüber.

Statue "Mutter Heimat" am Mamajew-Hügel

Gedenkstätte am Mamajew-Hügel

Mit Erreichen der seit 1992 autonomen Republik Kalmückien, änderte sich das Landschaftsbild in Richtung Steppe und wer nun denkt, dass diese Landschaft langweilig sein muss, der irrt. Überall blühten Gräser auf diesen schier endlosen und in weiten Teilen bis zu 20 m unter dem Meeresspiegel liegenden Flächen, in die immer wieder kleinere und größere Wasserflächen eingebunden sind. Zahlreiche Rinder- und Pferdeherden zeigten sich in der Steppenlandschaft. Hin und wieder grasten auch Kamele in dieser für mich zauberhaften Landschaft und wäre ich nur einen knappen Monat früher in diesem Landstrich unterwegs gewesen, hätte ich in dieser Halbwüstenvegetation unzählige wilde Tulpen blühen sehen können.

Impressionen der Kalmückischen Landschaft

Die Kalmücken sind ein westmongolisches Volk und ihre Namensgebung wurde bereits im frühen 14. Jahrhundert von islamischen Historikern für die im westlichen Teil Chinas beheimateten Oriaten verwendet. Sie sind das einzige buddhistische, mongolischsprachige Volk innerhalb der geografischen Grenzen Europas und nach der Volkszählung aus dem Jahre 2010 leben insgesamt 183.372 Kalmücken auf dem gesamten russischen Kontinent und 162.740 in Kalmückien selbst. Ein wichtiger Teil ihres nationalen Erbes sind hunderte Heldenepen, die als gesungene Lieder über Generationen in mündlicher Form überliefert wurden. Das bedeutendste Werk ist das Epos von Dschangar, ein Heldenlied in zwölf Gesängen über einen imaginären Mongolenherrscher.

Beschäftigt man sich intensiver mit diesem Volk, so stößt man auf zeitliche Abschnitte, die von erzwungenen Stammeswanderungen, Vertreibungen, Repressalien und eine hoffentlich letztmalige Rückkehr in angestammtes Siedlungsgebiete künden. Ein Blick in die jüngere Geschichte mag die Tragik der Kalmücken ein wenig verdeutlichen. Zwar erhielten sie am 22. Oktober 1935 den Status eines autonomen Verwaltungsbezirk, doch hatten sie in ihrer jüngeren Geschichte schwerste Zeiten zu überstehen. Priester wurden verfolgt und über hundert Buddhistische Tempel dem Erdboden gleichgemacht.

Im Krieg zwischen Deutschland und der Sowjetunion wurde der größte Teil des Landes im Juli 1942 von der deutschen Wehrmacht erobert und es schlossen sich rund 5000 Kalmücken in einem freiwilligen Korp zusammen, um auf der Seite der Wehrmacht gegen Russland zu kämpfen. Wenige Wochen später eroberte die Rote Armee das Gebiet zurück und als Folge davon wurde die Republik Kalmückien 1943 per Dekret von der Landkarte gelöscht und das gesamte Volk unter dem Vorwurf der Kollaboration mit der Deutschen Wehrmacht in den asiatischen Teil der Sowjetunion deportiert. Nach der Rehabilitierung wurde das Gebiet am 29. Juli 1958 wieder eine autonome Republik und die Überlebenden der Deportation konnten zurückkehren. In der Hauptstadt Elista gibt es ein interessantes Museum, das die Geschichte, die Lebensweise der Kalmücken und auch die Tier- und Pflanzenwelt darstellt. Was die Wirtschaftsleistung anbetrifft, so ist Kalmückien überwiegend landwirtschaftlich geprägt, wobei auch Öl- und Erdgasvorkommen eine zusätzliche Ressource darstellen.

Impressionen der Kalmückischen Steppe

Diese Stadt ist eng mit dem Schachspiel verbunden, denn der ehemalige Präsident, Kirsan Iljumschinow, war von 1995 bis 2018 auch Präsident des Weltschachverbandes. Er regte an, dass von Kindesbeinen an das Schachspiel erlernt werden sollte und so ist Schach in Kalmückien ein reguläres Schulfach. Viele Kalmücken sind Anhänger des tibetischen Buddhismus und der Schrein in Elista öffnete im Dezember 2005 offiziell seine Pforten. Die Eröffnungszeremonie fand am kalmückischen Neujahrsfeiertag „Sul“ statt und erinnerte gleichzeitig an den Tag der Deportation der Kalmücken. Der derzeitige Dalai Lama segnete im Jahre 2014 die Tempelanlage, die zudem auch noch eines der größten buddhistischen Heiligtümer in Russland ist.

Elista zeichnet sich durch einen regen universitären Betrieb in staatlicher Trägerschaft aus, die „KSU - Kalmückische Staatliche Universität“. Schon in den 1920er Jahren reifte die Idee, eine Universität zu gründen, doch aufgrund der Wirren der Zeit konnte dieser Plan erst 1970 verwirklicht werden. Heute bietet die „KSU“ 26 Studiengänge in neun Fachbereichen an. Neben Agrar- und Geisteswissenschaften, sowie der Philologie und Orientalistik liegt ein großer Schwerpunkt auf den Fachgebieten Physik, Mathematik, Informatik und Ingenieurswissenschaften. Die unterschiedlichen Fachbereiche beteiligen sich nicht nur an internationalen wissenschaftlichen Projekten, sondern auch an internationalen Kooperationsprogrammen mit Universitäten in Asien, Europa und Amerika. Besonders enge Verbindungen gibt es mit 46 Universitäten und Forschungseinrichtungen in Kasachstan, Aserbaidschan, Turkmenistan, Russland und dem Iran, die in der Internationalen Assoziation staatlicher Universitäten der Kaspischen Länder vereinigt sind.

Impressionen aus Elista

Nach eindrucksvollen Tagen in Elista und der Kalmückischen Steppe ging es weiter in die im nördlichen Kaukasus gelegene Ortschaft Nizhnij Arkhyz, in der zum einen die Schaltstelle des „SAO- Spezial Astrophysikalischen Observatorium“, zum anderen aber auch das in der Nähe gelegene Radioteleskop „RATAN 600“ angesiedelt ist.

Museum in Elista

Tempelanlage in Elista

Bis ins Grenzgebiet zwischen den Regionen Kalmückien und Stawropol herrscht die Steppe vor und geht im südlichen Teil der Manytschniederung in intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen über. Kurz hinter der Ortschaft Priyutnoye verlässt man Kalmückien um nach Überquerung der ausgedehnten Wasserfläche des „Proletarskoye Vodokhranilishche“, Übersetzt „Proletarischer Stausee“, auf die Ortschaft Diwnoje in der Region Stawropol zu treffen.

Michael Passarge bei einer Vorlesung an der KSU

Je mehr man sich der rund 400.000 Einwohner zählenden Verwaltungs- und Universitätsstadt Stawropol nähert, desto hügeliger zeigt sich die Landschaft. Nach umfahren von Stawropol erreicht man nach rund 130 km die 130.000 Einwohner zählende Stadt Tscherkessk, die nicht nur Hauptstadt der autonomen Republik Karatschai – Tscherkessien ist, sondern auch am wasserreichen Fluß Kuban liegt, der an der Westflanke des Elbrus entspringt und nach stattlichen 870 km ins Asowsche Meer mündet. Von hier in die rund 20.000 Einwohner zählende Stadt Selentschukskaja sind es gerade einmal 60 km und beide eben genannten Städte gründen sich auf Siedlungen der Kosaken, die aus der Regionen Woronesch, Charkow und Poltawa und aus dem Gebiet des Don umgesiedelt wurden.

Vor dem Sonnenobservatorium der KSU

Im Sonnenobservatorium

Russische Fernstraßen

Der nördliche Kaukasus

Am südlichen Stadtrand von Selentschukskaja befindet sich das in Fachkreisen bekannte Radioteleskop „RATAN 600“. Es besteht aus 895 Reflektoren, die in einem Kreis von 576 m Durchmesser angeordnet sind. Die durch die Reflektoren aufgefangenen Signale werden auf drei Sekundärreflektoren gelenkt und mit Hilfe unterschiedlicher Empfänger können Wellenbereiche zwischen 2 und 50 cm aufgenommen werden, wobei eine Winkelauflösung von sage und schreibe zwei Bogensekunden erreicht wird. Folgt man von Selenschukskaja aus auf der Straße R 265 weiter in Richtung Arkhyz, so kommt man nach rund 25 km nach Nizhnij Arkhyz, dem Ort, der das weltweit bekannte 6m Spiegelteleskop des „SAO - Spezial Astrophysikalische Observatorium“ beheimatet. Beide Instrumente werden von der „RAS- Russische Akademie der Wissenschaften“ mit großem Erfolg betrieben.

SAO Gebäude und Labore

RATAN 600

Eine längere Verweildauer in Russlands liegt hinter mir. Vor meinem geistigen Auge ziehen immer wieder die zahlreichen, mich menschlich, landschaftlich und auch fachlich bereichernden Begegnungen vorüber. Zum Beispiel die einem den Atem raubende Wolga, die kalmückische Steppe, das mahnende Monument „Mutter Heimat“, die riesigen fruchtbaren Böden, russische Soldaten in karger kalmückischer Landschaft, in der Halbwüste würdevoll beigesetzte russische und deutsche Soldaten. Schüler, Studenten, Lehrer und Dozenten die allesamt gebannt den Vorlesungen lauschten, das Wiedersehen und die Begegnungen am „SAO“ und „RATAN 600“, die über 3000 m hohen Gebirgsketten des nördlichen Kaukasus. All das Erlebte und Erfahrene wäre nicht möglich gewesen ohne entsprechende Einladungen offizieller Stellen aus dem universitären Bereich.

SAO

Kirchen am SAO

Mein herzlicher Dank gilt Marat Mingalejev, der mich auf der gesamten Reise begleitete, seiner Frau Marina und deren Schwester Tamara mit Mann Volodija, die meine Frau und mich in Kazan beherbergten, kulinarisch verwöhnten und die interessanten Streifzüge durch Kazan organisierten und begleiteten. Marats Sohn Schamil mit Ehefrau Paulina die uns einen Ausflug entlang der Wolga ermöglichten. Batmar für die Organsation in Elista und seine herzliche Gastfreundschaft. Unsere Freundin Angelina Gerhauser für die Betreuung unseres Hundes Harris in Bad Salzschlirf. Meiner Frau Ute, die mich bis Kazan auf der Reise begleiten konnte. (Michael Passarge)+++


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