Kropp Bau realisiert 154 Meter lange Talbrücke: "Ingenieurskunst mit Weitblick"

24.07.19 - Die A44 zwischen Kassel und Herleshausen wird weiter ausgebaut: Bis 2023 soll ein 7,7 Kilometer langer Abschnitt zwischen Sontra-West und der Talbrücke Riedmühle bei Ulfen fertiggestellt sein. Dafür muss auch eine 154 Meter lange Talbrücke gebaut werden. Die wird realisiert von Kropp Bau aus Großenlüder. Geschäftsführer Oliver Kropp erklärt, wie das Motto "Bauen. Betreiben. Betreuen" der Kropp-Gruppe Synergien zwischen den Geschäftsfeldern schafft und auch im Kerngeschäft stets zu neuen Höchstleistungen anspornt.

Oliver Kropp

Bereits 1950 legt Josef Kropp den Grundstein für die Kropp GmbH & Co. KG: "Mein Opa hat in den 1920er-Jahren als Hochbaupolier landwirtschaftliche Bauten umgesetzt und sich später auf Hochöfen spezialisiert, vor allem bei BASF im Ruhrpott. In den 1950er-Jahren war die Wirtschaftslandschaft in Osthessen noch nicht so weit entwickelt – vom strukturschwachen Zonenrandgebiet sind die Bauleute eher ins Rhein-Main-Gebiet und bis ins Ruhrgebiet gefahren für Aufträge und haben ihre Familien so lange nicht gesehen. Über Projekte fürs Siedlungswerk Fulda und andere Auftraggeber wurde das Geschäft in Fulda entwickelt, mein Vater Willi Kropp ist zu diesem Zeitpunkt, in den 1960er-Jahren, als Teilhaber dazu gestoßen. Neben dem Hochbau wurden damals schon Tiefbau- und Ingenieurmaßnahmen durchgeführt. Der erste Quantensprung für unser Unternehmen kam, als in den 1980er-Jahren schlüsselfertige Bauprojekte immer beliebter wurden, wo der Bauherr einen Ansprechpartner für alle Gewerke hat. In der Zeit haben wir im u.a. Rhein-Main-Gebiet erste Wohnbauprojekte in Eigenregie erstellt und vermarktet – der Einstieg in die Projekt- und Immobilienentwicklung."

Sozialimmobilien wie der Mediana Wohnstift in Fulda und die Mediana Seniorenresidenz in Hünfeld, die 1992 und 1995 geplant, gebaut und seitdem betrieben werden, wirken im Portfolio eines familiengeführten Bauunternehmens ungewöhnlich – für Oliver Kropp sind sie die konsequente Fortführung der Unternehmensphilosophie: "Seit beinahe 70 Jahren sind wir bestrebt, das Unternehmensmodell auf unterschiedliche Säulen zu stellen, um Synergien zu schaffen und Risiken abzufedern. Dabei haben wir allerdings das Risiko nie gescheut, um Chancen ergreifen zu können: Die Baubranche unterliegt Schwankungen, die Pflegebranche dagegen weniger.

"Bauen. Betreiben. Betreuen" lautet deswegen inzwischen das Motto der Kropp-Gruppe, um die verschiedenen Geschäftsfelder vom Tief-, Hoch- und Ingenieurbau über die Projektentwicklung, das Betreiben des eigenen Immobilienportfolios bis zum Betreuen von älteren und pflegebedürftigen Menschen zu reflektieren. Die Kulmrichtalbrücke, die bis zum Mai 2020 in der Nähe von Sontra auf einer Länge von insgesamt 154 Metern ein steiles Tal überqueren wird, soll einen schnelleren Fluss der Verkehrsströme gewährleisten und bietet auch für Kropp Bau ein Novum: "Der komplette Überbau wird in einem Stück betoniert, so kann ohne Koppelfugen gebaut werden. Das Verkehrsaufkommen ist seit der Wende enorm gestiegen, gerade im Transportbereich: Eine Lkw-Überfahrt belastet beispielhaft eine Brücke so sehr wie ungefähr 5.000 Auto-Überfahrten. Vor etlichen Jahrzehnten waren die Umwelteinflüsse, etwa durch Chloride, noch nicht so aggressiv, und die Betondeckung bei älteren Bauwerken zu gering. Heute sind Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit wichtiger denn je. Das gilt es, mit den enormen Materialmassen und der komplexen Koordination zu vereinbaren: Die Brücke hat zwei getrennte Richtungsfahrbahnen mit einer Breite von jeweils 15 Metern, der Überbau wird in fünf Feldern voll eingerüstet, geschaltet, bewehrt und in einem Guss betoniert. Das bedeutet 2.100 Kubikmeter Beton je Überbau, das Betonieren alleine dauert jeweils rund 20 Stunden." +++