Büttner erfährt von Entlassung in den Medien: "Ich bin das Bauernopfer"

27.07.19 - Die Kreishandwerkerschaft Fulda hat ihren Geschäftsführer Dr. Herbert Büttner (62) am Freitagabend gefeuert. Als Grund nannten die Spitzen des Handwerkerverbands die bevorstehende Insolvenz der Perspektive Pro Handwerk GmbH. Ein Verlust von 180.000 Euro steht im Raum.

Herbert Büttner wusste von dieser Entscheidung nichts, er befindet sich seit einer Woche auf eine Wanderung in den Alpen. OSTHESSEN|NEWS konnte den nun Ex-Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft telefonisch erreichen. Er wittert ein abgekartetes Spiel: "Die Enscheidung und auch der Gang an die Öffentlichkeit waren bewusst jetzt. Jeder wusste, dass ich in diesen Tagen nur schwer erreichbar sein würde." 

Als Büttner den Urlaub antrat, war er noch Geschäftsführer und wusste, nach eigenen Angaben, auch nichts von Entlassungsplänen. Im Gegenteil: "Mir wurde immer wieder signalisiert, dass die PPH nicht insolvent werden dürfe - das ist alles andere als die feine Art." 

"Andere wollen ihr Gesicht nicht verlieren"

In der Vergangenheit seien innerhalb der Kreishandwerkerschaft Fehler gemacht worden, aber nicht alleine von ihm als Geschäftsführer. "Ich bin das Bauernopfer, der Sündenbock, damit andere aus der Sache fein raus sind und nicht ihr Gesicht verlieren", lässt Büttner seinem Ärger freien Lauf. Er hatte von seiner Entlassung selbst erst am Freitagabend über die Medien gehört - irgendwo zwischen zwei Hütten in den italienischen Alpen. Kontakt zur Kreishandwerkerschaft habe es keinen gegeben.

Im Moment befindet sich Büttner auf dem Rückweg aus Italien nach Fulda. Für Samstagabend hat der 62-Jährige eine Stellungnahme angekündigt, in der er dezidiert auf die Vorwürfe eingehen wolle. Diese wird wohl im Stau auf der Autobahn entstehen, da Bayern und Baden Württemberg heute in die Ferien starten. Er ist sich sicher: "Hier wurde vieles aus dem Zusammengang gerissen, um mir die Schuld zu geben."

OSTHESSEN|NEWS wird Büttners Gegendarstellung veröffentlichen, sobald diese vorliegt. (Julius Böhm) +++