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Große Verabschiedung in der Orangerie: Der neue Vorstand der VR Bank Fulda mit Manfred Gerhard und seiner Frau Anette - Fotos: Carina Jirsch

FULDA "Er hat unsere VR-Bank geprägt"

Manfred Gerhard (62): Bodenständiger "Vollgas-Bankdirektor" geht in Ruhestand

19.09.19 - Er ist das Gesicht der VR Bank Fulda und der Mann, der das Kreditinstitut und die Fuldaer Banken-Welt über Jahrzehnte geprägt hat. Die Rede ist von Manfred Gerhard (62) aus Eichenzell (Landkreis Fulda). Ende September ist nach mehr als 46 Berufsjahren Schluss. 33 Jahre Genossenschaftsbank, davon 32 Jahre als Vorstand und 18 Jahre auch als Vorsitzender und damit erster Mann: Das ist die Bilanz des Banken-Chefs.

Gerhard verabschiedet aus dem Vorstand und tritt in den Ruhestand. Auch wenn man sich dies beim Vollgas-Bankdirektor zum Anfassen kaum vorstellen kann. "Ich werde meinen Arbeitsalltag vermissen", gab Gerhard denn auch bei seiner Abschiedsfeier unumwunden zu.

Manfred Gerhard (links) erhielt von Ralf Barkey (Vorstand Genossenschaftsverband) ...

Rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Banken und natürlich seiner VR-Bankenwelt würdigten Gerhard am Mittwoch im Stadtsaal von Fulda. Es war ein schöner Rahmen. Die Gäste hatten an runden Tischgruppen Platz genommen. Hohe Kerzenständer mit weißen Kerzen sorgten für ein festliches Ambiente. Zahlreiche Redner sagten "Danke" für die Arbeitsleistung von Gerhard, er habe die VR-Bank Fulda geprägt. In seine Verantwortung fallen sieben Fusionen. Er wird deshalb auch "Mister Fusion" (Manfred Schüler in seiner Laudatio) genannt. Dabei ist es Gerhard gelungen, die Menschen mitzunehmen, ihnen beiseite zu stehen und von dem eingeschlagen Weg zu überzeugen.

Der Mensch - ob Mitarbeiter, Kunde oder Vorstandskollege - stand und steht für den zweifachen Familienvater stets im Mittelpunkt. "Konzentrieren wir uns und lassen Sie uns auf das Wesentliche kommen", dieser Satz hat Gerhard geprägt. Jeder, der mit ihm zu tun hat - ob geschäftlich oder privat - kennt diese Weisheit. Das wurde in den Grußworten besonders deutlich. Manfred Schüler ging in seiner Laudatio auf die beeindruckende berufliche Karriere von Manfred Gerhard ein. Gerhard, der auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, habe eine Bilderbuchkarriere hingelegt - und ist dabei stets bodenständig geblieben.

Alles begann nach der Volksschule und der mittleren Reife mit einer Ausbildung bei der Volksbank Hünfeld. Die Fachhochschulreife und das Verbandsprüfer-Examen folgten. Als junger Banker mit gerade einmal 22 Jahren übernahm er kommissarisch die Geschäftsführung in Burghaun. Dies war seine Feuertaufe. Über Poppenhausen folgte der Weg nach Fulda. Die weltweiten Krisen und Herausforderungen gerade in der Bankenbranche meisterte Gerhard mit seinen Mitarbeitern. Seine vorausschauende Geschäftspolitik sollte sich für den Erfolg der regionalen Genossenschaftsbank auszahlen. Die Bank ist hervorragend aufgestellt.

Die Fusion mit der VR-Bank Schlüchtern-Birstein war für Gerhard eine Herzensangelegenheit. Deren Installation begleitete er im vergangenen Jahr. "Sie waren die Idealbesetzung eines Vorstandes. Sie können zurecht Stolz sein auf ihre berufliche Lebensleistung", sagte Schüler zum Abschluss seiner Laudatio. Ralf W. Barkey, Vorsitzender des Vorstandes, Genossenschaftsverband – Verband der Regionen, lobte Gerhard für sein berufliches und gesellschaftliches Engagement. Er überreichte ihm die Ehrennadel als höchste Auszeichnung des Verbandes.

Uwe Fröhlich, Co-Vorstandsvorsitzender der DZ-Bank, dankte Gerhard per Videobotschaft, da er zeitgleich eine wichtige Vorstandssitzung hatte und selbst nicht nach Fulda anreisen konnte. Hubert Röbig plauderte ein wenig aus dem Nähkästchen und packte etwa die Geschichte vom A 4-Notizbuch aus. "Dort hast Du immer alles Wichtige notiert, es ist eine Chronik deines Arbeitslebens", sagte Röbig, der viele Jahre mit Gerhard zusammenarbeitete. Die VR-Bank sei mit Gerhard groß geworden. "Du hast immer Vollgas gegeben".

Eine schöne Idee war auch die Videobotschaft der Mitarbeiter. Vom geselligen Menschen, dem "Bankdirektor zum Anfassen", dem eindeutigen Handzeichen auf die Uhr (wenn ein Tagesordnungspunkt mal wieder zu lange dauerte) oder der uneigennützigen Mithilfe und das Beiseite stehen bei einem Hochwasser in Eichenzell - es waren die unterschiedlichen Gegebenheiten, die Gerhard bei seinen Mitarbeitern so beliebt macht. Auch die Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft zollten dem 62-Jährigen Lob und Anerkennung. "Sie sind stets geerdet geblieben. Ich habe Respekt für ihre Leistung. Wir sagen als Region Danke für ihre Leistung", so Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld. Wingenfeld ging aber auch auf die gesellschaftlichen Aktivitäten Gerhards - etwa bei der Foaset - ein. Die sei gar nicht so einfach für jemanden aus dem Hünfelder Raum. In die Dankesworte reihte sich auch der IHK-Präsident Dr. Christian Gebhardt mit ein.

Torsten Hopf, Vorstand der VR Bank Fulda, schloss sich den Worten der Vorredner an. Er präsentierte ein "Very Best of Gerhard". "Vertrauen lässt sich nicht digitalisieren" oder Es gibt kein Grundrecht auf Kredit" sind nur zwei Aussagen von Gerhard, die prägend und haften bleiben. "Heute müssen Sie das Lob aushalten", sagte Hopf.

Sichtlich gerührt von den vielen Lobesworten ("das war stellenweise to much"), dankte Gerhard seinem Vorstandsteam, seinen Mitarbeitern und Wegbegleitern. Der Vorstand sei nur der Trainer am Spielfeldrand. Ihm habe es Spaß gemacht, gestalten und entwickeln zu können. "Ich freue mich, wenn in meinem Zeugnis stehen würde: Manfred Gerhard war immer bemüht, seine Aufgaben zu erfüllen". Knapp 200 Ehrengäste aus Stadt und Landkreis sowie die vielen lobenden Worte machen deutlich, dass ihm dies mehr als "nur" gelungen ist.

Ein bodenständiger Bankdirektor verlässt die große Bühne der Bankenwelt. Künftig hat seine Ehefrau Annette das "Sagen". Gemeinsam mit ihr, seinen (Gerhard: "gut geratenen") Söhnen Lutz und Martin sowie deren Partnerinnen wird ihm bestimmt nicht langweilig. Bei vielen guten Gesprächen, einem Essen und Musik von Frank Tischer klang die Feier von Manfred Gerhard am frühen Nachmittag langsam aus. Sehen Sie nachfolgend und in einer weiteren Bilderserie viele Eindrücke von der Veranstaltung am Mittwochmittag in der Orangerie, der guten Stube von Fulda. (Hans-Hubertus Braune) +++


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