Flieden reist zum Stolperstein - Hünfeld mit verstecktem Spitzenspiel

20.09.19 - Zwei osthessische Duelle hat die Fußball-Verbandsliga am Wochenende wieder zu bieten. In Eichenzell tritt die SG Bad Soden an, die SG Johannesberg trifft auf die zweite Mannschaft der SG Barockstadt. Flieden fährt zum Stolperstein Kassel, einen Tag später gastiert auch Hünfeld dort.

Türkgücü Kassel - SV Flieden (Samstag, 16:30 Uhr)

Vor zwei Wochen hat es den Hünfelder SV im Spiel gegen Türkgücü Kassel erwischt. Diese Woche darf sich der SV Flieden gegen das Kellerkind beweisen. "Wir sind gewarnt. Kassel will auch aus dem Keller raus, aber wir wollen natürlich die drei Punkte", schärft Trainer Zlatko Radic die Sinne bei seiner Mannschaft. Die Vorgabe für den kommenden Samstag scheint auch klar, denn die Spieler müssen einfach die Leistung aus der zweiten Halbzeit gegen Willingen fortführen. Einen Wunsch hat der Übungsleiter trotzdem noch: "Wir müssen unsere Chancenverwertung verbessern."

Im Normalfall dürfte das Aufeinandertreffen jedoch eine klare Sache sein. So haben die Kicker aus dem Königreich letzte Woche im Heimspiel gegen Willingen insgesamt eine schlechte Leistung abgeliefert, am Ende ist Flieden aber nur knapp am Sieg vorbeigeschrammt. Viele Nerven und graue Haare braucht Trainer Radic wieder für die taktische Einstellung und die personelle Aufstellung seiner Mannschaft, denn Andreas Drews, der vergangene Woche noch den Ersatz von Fabian Schaub mimte, fällt für diese Partie wahrscheinlich aus.

Darüber hinaus sind auch Luca Gaul (verletzt) und Torben Grosch (Grippe) fraglich. Zur Freude des SV ist Marc Götze dafür aber wieder eine Option. Es bleibt offen, wie Flieden gegen Kassel auflaufen wird, denn Radic strebt eine Falsche Neun an. Infrage kommen dabei sowohl Marc Röhrig, der genesene Götze als auch der Youngster Noah Odenwald. "Ich würde mir wünschen, dass wir gegen Kassel auf Konter spielen könnten, aber das wird eher unwahrscheinlich sein", so Radic, der in Zukunft versuchen wird, seiner Mannschaft ein anderes System beizubringen.

CSC Kassel - Hünfelder SV (Sonntag, 15 Uhr)

Den eigenen Ansprüchen läuft der CSC mit Platz neun und zehn Punkten Rückstand auf das Spitzentrio deutlich zurück, dennoch erwartet den Hünfelder SV ein heißer Tanz. "Ihre Zielsetzung war nicht unberechtigt, das ist eine sehr gute Mannschaft mit einem sehr guten Trainer. Wir sollten einen Teufel tun und Kassel nach der Tabelle bewerten", sieht HSV-Abteilungsleiter Mario Rohde ein Spitzenspiel, was die Qualität angeht.

Während die Hünfelder die passende Antwort auf die überraschende 1:2-Niederlage gegen Türkgücü Kassel gaben, musste der CSC in Bad Soden eine 0:3-Packung abholen. "Das macht die Sache für uns nicht einfacher. Die wollen das gerade rücken und dafür kommen wir wohl gerade recht", so Rohde. Anders als zuletzt wird Hünfeld wohl diesmal auf eine Mannschaft treffen, die es spielerisch versuchen könnte.

"Zuletzt war es ja eher ein Handballspiel", so Rohde, der anfügt: "Das kann gut für unsere Offensive sein, im Defensivverhalten werden wir aber mehr gefordert werden." Der bislang einzige Gegner, der dies großartig auf die Probe stellte war vor ungefähr einem Monat die SG Johannesberg. Bleibt für die Haunestädter zu hoffen, dass sie diesmal ein erfreulicheres Ergebnis einfahren.

SG Johannesberg - SG Barockstadt Fulda-Lehnerz II (Sonntag, 16 Uhr)

Zeljko Karamatic, Trainer der SG Johannesberg, ist auch einige Tage nach dem Spiel beim OSC Vellmar äußerst zufrieden vom Auftritt seiner Mannschaft in Nordhessen: "Wir haben da gezeigt, dass wir auch ein anderes System spielen können. Am Wochenende wollen wir wieder offensiver spielen, aber auch genauso sicher stehen." Trotz der etwas durchwachsenen Saison der SGB-Reserve sieht Karamatic dies auch notwendig.

"Das ist eine Mannschaft, die jeden Gegner schlagen kann. Wir werden sie sehr ernst nehmen, denn sie haben gute, junge Spieler dabei", so der SGJ-Trainer. Auf der eigenen Seite ist er froh, dass Marius Löbig seine Verletzung auskuriert hat und neben Niklas Zeller wieder als Unterschiedsspieler auftritt. "Wichtig ist, dass wir ihm jetzt nicht zu viel zumuten", will Karamatic seinen Mittelfeldspieler nicht verheizen.

Im Derby muss der SGJ-Trainer mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Mihai Moise und Jan-Niklas Rintelmann verzichten. Worauf die Johannesberger nicht verzichten wollen, ist gute Stimmung beim anschließenden Oktoberfest im Sportzentrum. Klar ist, dass die Barockstädter nur zu gerne der Party-Crasher wären, um sich aus dem unteren Mittelfeld der Tabelle zu befreien.

FC Eichenzell - SG Bad Soden (Sonntag, 17 Uhr)

Zwar gelang gegen Körle wieder ein Sieg, die Britannen atmeten aber eher wegen dem Spielverlauf auf. "Das war kein Sahnetag von uns und wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen", sagt Eichenzells Spielertrainer Heiko Rützel rückblickend. Wohlwissend, dass eine solche Leistung am blau-weißen Sonntag gegen Bad Soden, das mit formstärkste Team der letzten Wochen, für keinen Punkt reichen wird.

"Nach dem Abstieg haben sie sich gefestigt, haben nach vorne viel Qualität und haben zuletzt auch zu Null gespielt. Bad Soden steht zurecht da oben", so Rützel. Für ihn und Gegenüber Anton Römmich ist es ein besonderes Spiel, denn beide sind befreundet. "Wir haben früher zusammen gespielt und dadurch ist eine gute Freundschaft entstanden. Aber während den 90 Minuten ist uns beiden das egal", betont der Eichenzeller.

Ihm ist wichtig, auch gegen eine starke Mannschaft der Liga etwas Zählbares einzufahren: "Es bringt mir nichts, wenn wir gut spielen aber nicht punkten." Entspannter zeigt sich da schon die personelle Lage, denn Dominik Schlag und Aron Loui Jahn kehren in den Kader zurück und bieten Rützel wieder etwas mehr Auswahl. (tw/erb) +++