

Kissinger Hütte liegt in Trümmern: "Da ist ein Stück Heimat abgebrannt"
20.03.25 - Es waren schreckliche Bilder, als in der Nacht zu Dienstag die Kissinger Hütte (Gemeinde Sandberg) in der Rhön in Flammen stand. Auch einen Tag nach dem verheerenden Brand ist der Schock groß. Für viele war die Hütte nicht irgendein Ausflugsziel. Sie gehörte zur Heimat, zur Rhön - stolze 111 Jahre lang.
Mit über 120 Einsatzkräften kämpften die Feuerwehren in der Nacht gegen die Flammen an. Der Großteil des Gebäudes konnte aber nicht mehr gerettet werden - Totalschaden. Das gilt zumindest für den älteren Teil, in dem sich auch die Gaststätte befunden hat. Der neue Gebäudeteil mit Schlafmöglichkeiten blieb glücklicherweise verschont.
Viele Stammgäste können auch am Mittwoch noch nicht fassen, was hier passiert ist. Am Tag nach der Katastrophe ist strahlender Sonnenschein und bestes Wanderwetter. Hier hätte die Hütte eigentlich voller Wanderer und Radfahrer gesessen, die dort ihr kühles Radler genießen. Doch das ist erstmal nicht mehr möglich. Ein Bauzaun wurde um die Hütte aufgestellt, die Grundmauer steht noch - der Rest ist abgebrannt.
Eine Postkarte und eine alte Glocke
Einige Rhöner, die in der Umgebung wohnen, machten sich am Mittwoch ein eigenes Bild von ihrem geliebten Ausflugsziel. Ein Radfahrer sagt: "Hier ist ein Stück Heimat abgebrannt." Ein Wanderer zeigt auf seinem Handy ein Foto. "Eine alte Postkarte, die ich vor vielen Jahren einmal gekauft habe." Darauf ist die Kissinger Hütte zu sehen. Im Jahr 1914 wurde sie gebaut. Das Bild von der Postkarte scheint aus dieser Zeit zu sein. Es sind nun Erinnerungen wie diese, die jetzt zurückbleiben.Auch eine alte Glocke, die wohl seit vielen Jahren im Giebel des Daches hing, ist weg. Die Flammen haben alles zerstört. "Es war einfach ein schönes Hüttchen", sagt ein Stammgast zu O|N. Er und viele andere hoffen, dass es wieder weiter geht mit der Kissinger Hütte.
Geschwister Diana und Dennis Tisma: "Sie war ein zweites Zuhause und unsere Existenz"
Auf Facebook melden sich die Geschwister Diana und Dennis Tisma am Donnerstagmorgen zum ersten Mal zur Katastrophe. Sie sprechen von ihrem zweiten Zuhause und ihrer Existenz. Die Anteilnahme ist gigantisch - viele rufen zu einem Spendenaufruf auf und wollen helfen.
Während die Brandursache weiterhin unklar ist, ist aber klar: Es soll weitergehen. Beim Rhönklub ist ein Wiederaufbau das große Ziel. Allerdings ist dieser nicht so einfach. Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk berichtet Manfred Egert, der erste Vorsitzende des Rhönklub Zweigvereins Bad Kissingen e.V., dass es noch Schulden von der letzten Renovierung im Jahr 2022 gibt. Und er sagt: "Wir können momentan noch nicht genau abschätzen, ob wir es allein schaffen." (Moritz Pappert) +++
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