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Urlauber sind am Flughafen gestrandet - nichts geht mehr. - Foto: picture alliance / AP Photo

REGION "Den ganzen Morgen am Telefon"

Nach Thomas Cook Pleite: O|N-Leser berichten über ihre Erlebnisse

24.09.19 - Die Pleite von Thomas Cook ist derzeit in aller Munde. In der Nacht zu Montag hat der Reisekonzern die Zwangsliquidation verkündet. Nun wissen hunderttausende Urlauber nicht, ob sie wie geplant ihre Rückreise antreten können. Außerdem stehen die Herbstferien vor der Tür - viele Reisen sind über den Konzern gebucht. Was passiert nun damit? Auch O|N-Leser finden auf ihre Fragen an den Reisekonzern kaum Antworten.

"Ende Oktober sollte unsere Reise über Thomas Cook starten. Ich habe eben mit dem Reisebüro gesprochen - keiner weiß genau, wie es weiter geht, ob wir die Reise antreten können, oder nicht", schreibt uns eine Leserin über Facebook. Doch nicht nur Flüge sind betroffen, auch Hotels wurden über Thomas Cook gebucht. "Wir haben ein Kinderhotel in Deutschland gebucht und haben die Info vom Hotel, dass wir die Reise über diesen Veranstalter nicht antreten können. Geld bekommen wir sehr wahrscheinlich auch nicht zurück, da nur Pauschalreisen abgesichert sind. Die Kids haben sich schon so gefreut. Könnten das Hotel jetzt nochmal direkt für denselben Preis buchen - also doppelte Belastung und den ganzen Morgen schon am Telefon", schreibt uns ein anderer Leser.

Auch Nils und Jasmin sind von der Pleite des Reisekonzerns betroffen. "Wir wollten am Montag gegen 14 Uhr mit Condor von Düsseldorf nach Kreta fliegen. Gebucht haben wir eine Pauschalreise über Neckermann Reisen. Am Schalter im Flughafen Düsseldorf haben wir dann die Information bekomme, dass wir nicht mitgenommen werden können - so wie viele andere Urlauber auch. Einem Ansprechpartner vor Ort gab es nicht wirklich und auch der Infoachalter war natürlich nicht besetzt. In der Hotline von Neckermann haben wir morgens schon keine Auskunft bekommen. Am Schalter hieß es dann, wir können Sie nicht mitnehmen und Sie sind aus dem System bereits rausgelöscht. Wir sind immer noch sehr gefrustet und müssen nun hoffen, dass wir irgendwann unser Geld oder einen Teil wieder sehen und einen Alternativplan für unsere Urlaubswoche suchen", schreiben sie uns. 

Chaos beim Reisekonzern, soweit das Auge reicht. Doch am meisten Gedanken machen sich die, die derzeit mit Thomas Cook unterwegs sind. "Wir sind gerade mit Neckermann/Condor auf Fuerteventura und offiziell fliegen wir Donnerstagmorgen zurück nach Frankfurt. Leider kann uns weder das Reisebüro, noch die Reiseleitung vor Ort Auskunft geben, ob wir unseren Flug bekommen." Mittels persönlichen Nachrichten sollten die Urlauber informiert werden. "Auf dem Hinweis, dass wir Freitag zu Hause sein müssten, meinte der Reiseleiter nur, dass er vielleicht am Freitag keinen Job mehr hätte. Verstehe seine Sorgen natürlich auch, aber gefallen hat mir so eine Reaktion nicht", schreibt uns Petra Goldbach. Sie denkt auch an die vielen Urlauber, die kurz vor einer lang geplanten und gesparten Reise stehen: "Es geht nicht ums Geld, das bekommt man vielleicht wieder, sondern viel mehr um die Vorfreude und Erholung, die futsch ist. Sind alles Luxusprobleme, klar, aber für viele ist der Urlaub einfach eines der Jahresziele."

So auch für Olaf Trägler, der sich derzeit auf Mallorca aufhält. Als Reisender der Tuifly ist der nicht direkt betroffen, merkt aber im Hotel die Aufregung: "Es ist schon ein Skandal für so eine Fluggesellschaft, so kurz vor den Herbstferien in Deutschland in die Insolvenz zu gehen. Viele haben natürlich auch Angst, dass sie nicht in den Urlaub oder nicht mehr nach Hause kommen. Aus den Medien haben wir hier gestern erfahren, dass in Tunesien 40 Briten in einem Hotel festgehalten wurden und stellenweise ihre Kreditkarte belastet bekommen haben, nur um aus dem Hotel gehen zu können. Ich wünsche an dieser Stelle allen Urlaubern, die vor dem Heimflug stehen, alles Gute und viel Glück. Auch den Urlaubern, die in den Herbstferien in den Urlaub fliegen wollen, wünsche ich, dass ihre Reise problemlos durchgeführt werden kann." So problemlos wird es aber womöglich nicht gehen, denn das Chaos bei Thomas Cook geht auch am zweiten Tag nach der Verkündung der Zwangsliquidation weiter. (Luisa Diegel) +++


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