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Können die Osthessen ihre Form auswärts bestätigen?
26.09.19 - Runde drei in der Handball-Landesliga: Am Wochenende sind alle vier osthessischen Vertreter auswärts gefordert. Während die HSG Großenlüder/Hainzell vor einer Pflichtaufgabe steht, warten auf den Hünfelder SV, den TV Hersfeld und die TG Rotenburg hohe Hürden.
HSG Fuldatal/Wolfsanger - Hünfelder SV (Samstag, 18 Uhr)
Die ersten Pluspunkte sind auf das Konto des HSV gewandert, nun erwartet die Mannschaft von Trainer Holger Hölzinger eine äußert schwere Aufgabe beim letztjährigen Tabellenzweiten. "Fuldatal ist mit Sicherheit eine ganz schwere Aufgabe, aber man kann dort auch bestehen", sagt HSV-Betreuer Hanno Bentler. Dass die Hünfelder als Außenseiter ins Spiel gehen, komme dem HSV möglicherweise entgegen.
"Wir haben gegen stärkere Mannschaften meist besser ausgesehen", hofft Bentler, dass sich dieser Trend auch beim Vizemeister fortsetzt. Beim ersten Saisonsieg gegen Körle/Guxhagen überzeugte der HSV mit großer Moral und hatte in der entscheidenden Phase der Begegnung mit Torwart Samuel Masché und einer funktionierenden Abwehr den siegbringenden Faktor auf seiner Seite.
"Luft nach oben gibt es aber immer", weiß Bentler und meint damit die Abwehrarbeit über 60 Minuten und eine konsequentere Chancenverwertung. Bei der HSG kann Trainer Hölzinger vermutlich auf einen unveränderten Kader bauen und peilt beim favorisierten Vizemeister die erste Überraschung der Saison an.
MSG Körle/Guxhagen - TV Hersfeld (Samstag, 18 Uhr)
Der deutliche Sieg am vergangenen Samstag gegen Twistetal bescherte Trainer Christian Weiß die ersten zwei Punkte vor heimischem Publikum. Nach dem überzeugenden Auftritt seiner jungen Mannschaft hatte er nicht viel zu meckern - ein paar Sachen störten ihn am Wochenende trotzdem, was er deutlich klarstellt und Verbesserung fordert: "Es geht noch mehr, das muss man klar sagen. Abwehr- und Konzentrationsfehler waren deutlich zu erkennen. Die Ballsicherheit fehlt gelegentlich, dass muss sich noch bessern", sagt Weiß.
Im Großen und Ganzen ist er mit der Leistung zufrieden und lobt auch das Training: "Die Jungs sind engagiert und trainieren klasse." Eine gute Voraussetzung für die nächsten Gegner in der Landesliga. Der TVH reist am kommenden Samstag zum Heimstarken MSG Körle/Guxhagen. "Ein ganz schwerer Gegner mit einem starken Rückraum und einer klasse Abwehr. Da müssen wir alles reinhängen, um dort zu bestehen", betont Weiß. Für Zählbares müsse das Team am Samstag ihren besten Handball zeigen, damit der dritte Saisonsieg gelingt.
"Körle will Wiedergutmachung, nachdem sie letzte Woche gegen Hünfeld verloren haben", ist sich der TVH-Trainer sicher. Nicht zur Verfügung stehen wohl Sven Weigel und Marc Förtsch. Bei Michael Krause müsse man abwarten: "Ob „Michi“ spielen wird, sehen wir im Laufe der Woche, da müssen wir schauen wie es sich entwickelt." Bei einem dritten Sieg in seinem dritten Spiel als Trainer würde ihm ein Einstand nach Maß gelingen und ein fester Platz in der oberen Tabellenhälfte.
VfB Bettenhausen - TG Rotenburg (Samstag, 18 Uhr)
Mit dem 33:27 in Dittershausen feierte die TG Rotenburg vergangenes Wochenende den ersten Erfolg und möchte in Bettenhausen nun nachlegen. "Ich denke, dass wir auf Augenhöhe sind und wollen da auch punkten", sagt TGR-Trainer Robert Nolte, der sich der Schwere der Aufgabe jedoch auch bewusst ist: "Bettenhausen hat sich gut verstärkt. Wir wissen, was da auf uns zukommt."
Der VfB ist mit derselben Ausbeute wie Rotenburg gestartet, verlor zum Auftakt allerdings das Heimspiel gegen Dittershausen. Auch deshalb erwarte Nolte eine schwierige Angelegenheit, da Bettenhausen dies nun zurecht biegen wolle. "Bettenhausen hat eine starke 6:0-Deckung mit großen Kerlen, die uns Probleme bereiten kann", so Nolte, hebt aber auch den Vorteil seines Teams hervor: "Wir sind auf vielen Positionen torgefährlich."
Aufgrund der ähnlichen Spielanlagen und auch dem ähnlichen Saisonstart erwarte Nolte einen offenen Kampf, den Rotenburg nur zu gerne für sich entscheiden würde. Dafür steht dem TGR-Trainer sein komplettes Personal zur Verfügung.
HSC Zierenberg - HSG Großenlüder/Hainzell (Sonntag, 17:30 Uhr)
Nach zwei Siegen zum Auftakt und dem jüngsten Coup gegen Titelfavorit Wanfried muss die Sieben von Trainer Joachim Bug nun zum noch punktlosen Aufsteiger aus Zierenberg. "Eine unangenehme Aufgabe, aber unser Anspruch muss es sein, von Anfang an keine Zweifel aufkommen zu lassen", sagt der HSG-Trainer, der von der jüngst klaren Niederlage des HSC gegen Bettenhausen (20:31) überrascht war.
"Sie haben nicht den einen herausragenden Akteur, sondern kommen eher über das Kollektiv", erwartet Bug einen ausgeglichenen Aufsteiger, der in der Abwehr gerne mit einem offensiven Mann agiert. "Wir haben für alles Lösungen", zeigt sich Bug nicht nur in dieser Hinsicht selbstbewusst, denn nach zwei Erfolgen zum Auftakt nimmt der HSG-Trainer die Favoritenrolle gerne an.
"Das sind wir, keine Frage, aber wir dürfen jetzt nicht nachlassen und müssen nachlegen. Sonst sind die beiden Siege schon nicht mehr ganz so viel wert", fordert Bug vollen Fokus, um beim Aufsteiger keine bösen Überraschungen zu erleben. Die Voraussetzungen sind jedenfalls gut, auch in personeller Hinsicht, denn Bug hat vermutlich die volle Kapelle zur Verfügung. (the/tw/Max Rimkus) +++