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Fast jeder könnte in der Region Wilke-Wurst gegessen haben - Symbolbild: Pixabay

FULDA Fast jeder kann davon gegessen haben

SB-Union und Groma belieferten zahlreiche Unternehmen mit Wilke-Wurst

11.10.19 - Das Thema Wilke beschäftigt die gesamte Region. Wie OSTHESSEN|NEWS jetzt erfuhr, war weit mehr Gammel-Wurst in Fulda und Umgebung im Umlauf, als bisher angenommen. Die Großhändler SB-Union und Groma, die zahlreiche osthessische Unternehmen mit Lebensmitteln beliefern, hatten beide Wilke-Produkte im Sortiment. Bis zu seiner behördlichen Schließung Anfang Oktober gehörte Wilke aus Twistetal zu einem der größten Hersteller seiner Sparte.

"Als wir am Mittwoch letzter Woche von den Anschuldigungen gegen die Firma erfuhren, haben wir sofort gehandelt", erklärt Geschäftsführer Oliver Wehner am Donnerstag im O|N-Gespräch. Sofort sei sämtliche Wilke-Wurst aus dem Sortiment genommen worden. Nun aber, erklärt er, könnte es ein neues Problem geben. "Auch wenn es noch andere Anbieter gibt, zeichnet sich ein Engpass von Schnittwurst ab." Um die Lücke zu schließen, habe man ein kurzfristiges Abkommen mit der Metzgerei Robert Müller aus Flieden (südlicher Kreis Fulda) geschlossen. "Es gab in der Region ein ziemlich großes Abnehmerfeld von Wilke-Wurstwaren. Mit der neuen Kooperation möchten wir eine gute Weiterversorgung unserer Großkunden gewährleisten."

Die Metzgerei Müller produziert hauptsächlich selbst. "Nur Spezialitäten, die wir selbst nicht herstellen können, etwa einen Serrano-Schinken, beziehen wir von ausgewählten Partnern", sagt Firmenchef Peter Schmitt.

Die SB-Union mit Sitz in Petersberg verweist, nach einer Bestätigung, dass auch hier Wilke-Produkte im großen Stil vertrieben wurden, auf die Firmenzentrale in Melsungen. Hier war man am Donnerstag jedoch zu keiner weiteren Stellungnahme bereit. Zur Petersberger SB Union gehört auch ein EDEKA C+C Großmarkt.

Klinikum Fulda und Pflegeeinrichtungen von AWO, Deutschem Roten Kreuz (DRK) und Mediana: Nicht nur Versorger aus der Gesundheits– und Altenpflege sind vom Wilke-Skandal betroffen. Fast überall, wo Wurstwaren angeboten wurden, sei es in einer Kantine oder auf einem belegten Bäckerei-Brötchen könnte sich Listerien-verseuchte Wurst aus dem nordhessischen Twistetal befunden haben.

Kein Grund zur Panik

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, eines der betroffenen Wilke-Produkte verzehrt zu haben, im Landkreis Fulda durchaus gegeben ist, gäbe es keinen Grund zu übermäßiger Sorge, meint Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Menzel, Vorstand für Krankenversorgung am Klinikum Fulda. "Ich gehe davon aus, dass die betroffenen Chargen mittlerweile von allen Abnehmern entsorgt wurden." Im Klinikum selbst habe man sofort sämtliche Wilke-Wurst, insgesamt 130 Kilogramm, weggeworfen.

Die Inkubationszeit einer Listeriose würde rund sechs Tage dauern, so Dr. Menzel weiter. "Dass jetzt nach zehn Tagen noch ein Krankheitsfall auftaucht, ist unwahrscheinlich. Dennoch, versichert er, sei das Personal des Klinikums auf mögliche Symptome, die einer Grippe ähneln könnten, sensibilisiert. "Gefährlich werden kann eine solche Erkrankung für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, etwa Chemo-Therapie-Patienten oder Schwangeren sowie deren Neugeborenen." (Miriam Rommel) +++


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