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Von links: Andreas Kunz (IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern), Ralf Zuber (umicore), Ulrich Winter (Fronius) - Fotos: Marius Auth

NEUHOF Infotag bei Fronius

10.000 Fahrzeuge: Grüne Wasserstoffwirtschaft für Logistikstandort Osthessen?

05.02.20 - Ein Drittel der Treibhausgasemissionen in Hessen werden durch den Straßenverkehr verursacht. Die Stadt Fulda hat sich im letzten Jahr beim Förderwettbewerb "HyLand" beteiligt, dessen Projekte zur Dekarbonisierung durch die Verwendung von Brennstoffzellen auf Wasserstoffbasis beitragen sollen. Das anspruchsvolle Ziel: 1.000 Wasserstoff-Nutzfahrzeuge sollen auf Osthessens Straßen unterwegs sein und so zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung beitragen. Am Mittwoch referierten Experten bei Fronius in Neuhof-Dorfborn, wie der wasserstoffbasierte Wirtschaftsverkehr Geld und Emissionen einsparen kann.

Insgesamt 30 Akteure, darunter regionale Logistikunternehmen und Energieerzeuger wie KSE und Fronius, die eine Wasserstoff-Betankungsanlage entwickelt haben, sind in die Planung eingebunden. An den Knotenpunkten der Autobahnen A4, A5, A7 und A66 sollen Wasserstoff-Tankstellen die Infrastruktur verbessern, Brennstoffzellen-Lkw könnten so zuverlässig mit Energie versorgt werden: "Wasserstoff macht dort Sinn, wo sehr hohe Energiemengen benötigt werden: Nutzfahrzeuge, Lkw, mit denen hohe Reichweiten abgedeckt werden müssen, die aber trotzdem kurze Ladezeiten benötigen. Fünf bis sieben Minuten, ähnlich wie beim konventionellen Diesel. Die E-Mobilität dagegen ist für den innerstädtischen Privatverkehr und kurze Strecken prädestiniert. Gerade in der Logistik liegen die Vorteile auf der Hand: Der elektrische Antriebsstrang bringt ein sehr gutes Ansprechverhalten, weniger Verluste - und der emissionsfreie Verkehr wird in Zukunft immer wichtiger, auch finanziell: In der Schweiz basiert das Mautsystem bereits auf CO2-Ausstoß, alte Diesel werden bald nicht mehr in Innenstädten erlaubt sein", erklärt Dominik Mittermaier, der bei Fronius für den Vertrieb von Photovoltaik und Wasserstoff zuständig ist.

Fronius-Landeszentrale in Dorfborn

Zum Infotag kamen Experten zum Thema Wasserstoff, um die Verwendung in der Logistik ...


Die Initiative "HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland" des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur hat insgesamt 16 Regionen mit einer Förderung bedacht, die sich mit ersten Grobkonzepten beworben hatten. "HyWheels", das osthessische Konzept, verspricht mehr als 110.000 Tonnen Kohlendioxid-Einsparungen - pro Jahr. 1.000 Brennstoffzellen-Lastkraftwagen sowie Busse, Lieferwagen und Carsharing-Flotten sind darin vorgesehen. Die gute geografische Lage soll Osthessen gar zum Umschlagspunkt für Wasserstoff in Deutschland machen. 300.000 Euro wurden zur Entwicklung konkreter Wasserstoff-Projektideen bewilligt. "Neben der Beschaffung von Brennstoffzellen-Lkw bis zur regionalen Erzeugung des Wasserstoffs reichen die Planungen. Die Logistiker müssen sich auch unabhängig von der Initiative mit dem Thema auseinandersetzen, das Ziel ist ja, weg von fossilen Brennstoffen zu kommen. Neben den Lkw kann auch die interne Logistik, also etwa Gabelstapler, auf Wasserstoff umgestellt werden. Wir bieten selbst eine Betankungslösung für die Vor-Ort-Versorgung an, eine große Wasserstofftankstelle wie diejenige, die am Kirchheimer Dreieck im Gespräch war, ist dagegen eine andere Größenordnung", erklärt Ulrich Winter von der Fronius-Geschäftsleitung.

Dominik Mittermaier (technischer Vertrieb PV/Wasserstoff Fronius)

Ulrich Winter (Fronius)

Dr. Christoph Helmke von der Zufall Logistics Group referierte zu seinen Erfahrungen ...


Zur Praxistauglichkeit alternativer Energiekonzepte für Lkw referierte Dr. Christoph Helmke von der Zufall Logistics Group. Mit dem Elektrolastkraftwagen wurden 2018 Nahverkehrstouren unternommen: "Für den Spediteur zählt, was es auf den Kilometer und was es auf die Tonne kostet. Im Vergleich mit dem klassischen Diesel lohnt sich der Elektrolastkraftwagen in unserer Rechnung ab 150 Kilometern. Nach diesen Versuchen haben wir uns für die Wasserstofftechnologie im Rahmen des 'HyWheels'-Konzepts interessiert und uns mit anderen Mittelständlern der Region zusammengesetzt - die Bewerbung ist unter anderem aus diesen Vorschlägen resultiert." (mau) +++


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