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Mitarbeiter des Unternehmens RS Components sind am Bad Hersfelder Standort in den Streik getreten. - Fotos: Stefanie Harth

BAD HERSFELD Arbeitgeber lehnt Tarifverhandlungen ab

Zunächst für einen Tag: Mitarbeiter von RS Components treten in Streik

10.03.20 - Regen und Wind können sie nicht aufhalten: Rund 80 Mitarbeiter des Unternehmens RS Components sind am Bad Hersfelder Standort „Am Schloß Eichhof“ in den Streik getreten. Vor den Toren des globalen Multi-Channel Anbieters von Produkten und Lösungen aus dem Bereich Industrie und Elektronik bekunden die Beschäftigten ihren Unmut. Der Arbeitskampf, zu dem die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi aufgerufen hat, ist zunächst auf einen Tag begrenzt.

„Wir haben die Geschäftsführung mehrmals zu Tarifverhandlungen aufgefordert: leider lehnt RS Gespräche mit Verdi kategorisch ab“, sagt Manuel-Lars Sauer, der zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretär. „Ist die Führungsetage nicht dazu bereit, mit uns das Gespräch aufzunehmen, werden wir die Arbeitskampfmaßnahmen ausweiten. Ein Anruf würde genügen – und der Streik wäre beendet.“

Wie der Gewerkschafter berichtet, gebe es bei RS teilweise Lohnunterschiede in Höhe von circa 440 Euro pro Monat zum Verdi-Tarifvertrag. „Wir wollen mit der Geschäftsführung einen Anerkennungstarifvertrag zum Lohn- und Gehaltstarifvertrag für den hessischen Groß- und Außenhandel abschließen. Dieser würde für die Beschäftigten deutlich mehr an Lohn- und Gehaltszahlungen bedeuten“, betont Sauer.

Zudem verfolgt Verdi das Ziel, die steigende Zahl der im Betrieb beschäftigten Leiharbeitnehmer zu senken. „Wir sind davon überzeugt, dass eine so enorme Anzahl an Leiharbeit bei RS schlecht für alle Beteiligten ist“, sagt Sauer. „Im Betrieb von RS befindet sich ein eigenes Büro eines Leiharbeitsunternehmens. Damit zeigt RS, dass es eine Zweiklassengesellschaft favorisiert.“

Der Arbeitskampf, zu dem die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi aufgerufen hat, ...

Das sieht die RS-Geschäftsführung freilich anders: „Mit aufrichtigem Bedauern nehmen wir zur Kenntnis, dass Verdi sich zu einer Reaktion entschlossen hat, die auch den Interessen der Beschäftigten am Standort Bad Hersfeld zuwiderläuft. Wir können der Aufforderung der Gewerkschaft zu Tarifverhandlungen nicht nachkommen. In unserem Betrieb in Bad Hersfeld gilt der allgemeinverbindliche Manteltarifvertrag Groß- und Außenhandel Hessen, den wir auf alle Arbeitsverhältnisse anwenden“, heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens.

In allen Fragen, die die Belange der Mitarbeiter betreffen, bevorzuge RS den direkten Kontakt zum Betriebsrat und das offene Gespräch. Dies hätte in der Vergangenheit sehr gut funktioniert. „Die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter zeigt sich nicht zuletzt daran, dass wir seit Jahren eine sehr stabile Belegschaft mit einer sehr niedrigen Fluktuation haben“, bekräftigt die RS-Führungsriege.

„RS Components bietet ihren Mitarbeitern – insbesondere in unserem Logistik- und Distributionszentrum – ein für die Region sehr gutes Paket an Vergütung und zusätzlichen Leistungen. Es ist für uns sehr wichtig, potenzielle Mitarbeiter mit den besten Qualifikationen anzusprechen, ihre Motivation zu erhalten und sie kontinuierlich weiter zu qualifizieren.“

Dieses Modell hätte in den vergangenen 20 Jahren sehr gut funktioniert und Wachstum sowie das Geschäft allgemein vorangetrieben. „Um die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter auch künftig sicherzustellen, werden wir intern das Gespräch mit Belegschaft und Betriebsrat suchen und etwaige Verbesserungsmöglichkeiten ausloten“, versichert die Geschäftsführung, um zu betonen, dass sämtliche Vorkehrungen getroffen worden seien, damit die Qualität der Lieferungen „in keiner Weise beeinträchtigt“ werde. (pm / Stefanie Harth) +++


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