Archiv
Bundeskanzlerin Merkel in Pressekonferenz: "Es kommt auf jeden Einzelnen an!"
23.03.20 - Nach den intensiven Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder am Sonntagmittag, klärte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer Pressekonferenz im Kanzleramt am Abend über die neuesten Entwicklungen und Entscheidungen im Kampf gegen das Coronavirus auf. Gemeinsam sei man zu dem Entschluss gekommen, Ansammlungen von mehr als zwei Personen in der Öffentlichkeit zu untersagen. Leitlinien gelte es ab sofort für jeden zu befolgen.
Angela Merkel ist sich des Ernstes der Situation bewusst. Es sei besorgniserregend, wie schnell sich das Virus in der Bevölkerung ausbreite. "Es existiert noch kein Gegenmittel. Wir haben nur unsere ersten Anstrengungen und unser eigenes Verhalten. Das sind unsere wirksamsten Mittel." Ziel sei es, die Begegnungen mit anderen Menschen soweit es nur möglich ist zu reduzieren.
Zwischenbilanz vom Wochenende: Maßnahmen werden eingehalten!
"Wir wollten das Wochenende eine Zwischenbilanz ziehen und uns ist aufgefallen, dass die Städte und der Verkehr nun vollkommen anders aussehen", heißt es in ihrer Ansprache weiter. Es komme in der Tat auf den Einsatz jedes Einzelnen an. Merkel richtet ihren Dank an alle: "Es kostet uns alle Opfer – wirtschaftlich, wie menschlich. Wir müssen in den nächsten Wochen auf Kontakte verzichten, auch auf Treffen mit den Großeltern." Viele hätten sich vorbildlich an die Verhaltensregeln gehalten und damit Leben gerettet. Es bleibe momentan nichts anderes übrig, als aus der Lage zu lernen und gemeinsam die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen.
Leitlinien befolgen
Unter den Leitlinien, die die Kanzlerin vorstellte, steht weiterhin im Vordergrund die konsequente Reduzierung der sozialen Kontakte. In der Öffentlichkeit sollen demnach Ansammlungen von mehr als zwei Personen unterbunden werden. Nur wer alleinstehend und Unterstützung benötige, dürfe eine weitere Person mitnehmen. Darüber hinaus gelte es allgemein einen Abstand von zwei Metern einzuhalten. Der Weg zur Arbeit und die Durchführung von Hilfsangeboten seien weiterhin gestattet. Gastronomiebetriebe müssen ihre Läden geschlossen halten. Gleiches betreffe auch Dienstleistungen, wie Friseure und Kosmetikstudios. "Die Maßnahmen sind geltend für einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen." Verstöße werden von der Polizei überwacht. Ein Appell richtet Merkel noch an die Bevölkerung zum Schluss: "Bitte ziehen Sie alle mit Vernunft und Herz mit!" (mkr) +++