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(v.l.) Volker Strauch, Timo Heumüller und Alexander Sust - Fotos: Suria Reiche

FULDA Mehr als ein Vierteljahrhundert

Volker Strauch: Geschäftsführer des Umweltzentrums stellt Nachfolger vor

30.04.20 - Länger als ein Vierteljahrhundert war Volker Strauch (63 Jahre alt) der Geschäftsführer des Umweltzentrums in Fulda. Nun geht er in den Ruhestand. Bevor er am Donnerstag seine Arbeit beendet, übergibt er sein Amt an seine Nachfolger: Alexander Sust und Timo Heumüller. Die beiden hat er in den vergangenen zwei Monaten in die Aufgaben im Umweltzentrum eingearbeitet.

Es sind große Fußstapfen, in die Sust und Heumüller nach diesem Donnerstag treten, sagen sie. Gemeinsam mit Strauch treffen wir sie im Garten des Umweltzentrums in den Fuldaauen, wo sie sich im Kreis um ein kaputtes Fahrrad versammelt haben, das sie zuvor verkehrt herum aufgestellt haben. „Das ist quasi ein Sinnbild für die Nachhaltigkeit, die wir hier im Umweltzentrum leben und weitergeben wollen“, sagt Sust, der sich bewaffnet mit Flickzeug am Hinterreifen des Fahrrads zu schaffen macht. „Wir möchten unseren Besuchern hier unter anderem einen Lebensentwurf zeigen, bei dem man sich auf die Umwelt besinnt, Dinge wertschätzt, zum Beispiel einen kaputten Fahrradreifen. Zu uns kann man kommen, wir geben Tipps und Tricks, wie man die Dinge reparieren kann und wenn man möchte, bekommt man in unserem Umweltbistro auch einen Café zur Stärkung“, erklärt er.

Alexander Sust

Volker Strauch

Timo Heumüller

Für all das stand das Umweltzentrum schon immer. „Wir wollen alles, was Volker Strauch in den vergangenen 26 Jahren aufgebaut hat, behalten, es lediglich ausbauen.“ Dass das Umweltzentrum, das 1994 als eingetragener Verein im Rahmen der ersten Landesgartenschau in Fulda entstanden ist, auch 26 Jahre später noch besteht und Umwelt- und Naturschutz greif- und erlebbar für Menschen aller Altersgruppen macht, macht den scheidenden Strauch ein wenig stolz. „Natürlich schreibe ich mir diesen Verdienst nicht allein zu. Da waren viele Menschen beteiligt“, sagt er bescheiden. Einer, der schon seit einiger Zeit dabei ist, ist der 46-jährige Alexander Sust, der zudem ein eigenes Büro für nachhaltige Entwicklung betreibt. Gemeinsam mit dem ebenfalls 46-jährigen Mitarbeiter in der Stadtverwaltung, Timo Heumüller, der auch schon seit einigen Jahren im Umweltzentrum aktiv ist, wird er von nun an die Geschäftsleitung übernehmen.

„Hier ist kein Tag wie der andere“

Auf die beiden wartet ein abwechslungsreicher Job: „Hier ist kein Tag wie der andere“, sagt Strauch, für den das vergangene Vierteljahrhundert auch deswegen wie im Flug vergangen ist. Das Feld, das er nun überlässt, könnte aufgeräumter kaum sein, finden seine Nachfolger: „Volker macht uns die Übernahme sehr einfach. Wir werden nicht nur die Märkte, die hier regelmäßig im Frühjahr und im Herbst stattfinden, beibehalten. Das Umweltzentrum war schon immer ein Garant für Nachhaltigkeit. 1994 wie heute. Wir wollen also das meiste so weiterführen, wie es bereits ist. Natürlich muss hier und da ein wenig saniert und erneuert werden. Wirklich überdenken werden wir lediglich die Wirkung nach außen – also, wie das Umweltzentrum bei den Menschen, vor allem den Jüngeren, wahrgenommen wird.“ Zudem sollen Initiativen, die sich mit Nachhaltigkeit beschäftigen, eingeladen werden. „Wir wollen das Netzwerk zwischen ihnen stärken. Damit sie sich hier in unserem Zentrum untereinander austauschen können.“

Generell solle der Gedanke des „Zentrums“ präsenter gemacht werden, sagt Heumüller, der es als Herausforderung sieht, auch Menschen ins Umweltzentrum zu locken, die sich bisher wenig mit Umwelt- und Naturschutz beschäftigt haben. Ein Grundverständnis, so Strauch, gibt es dafür anders als vor 26 Jahren bereits. Die Aufgaben im Umweltzentrum seien deswegen heute spezieller als damals. „Die Fragen, mit denen die Menschen auf uns zukommen, sind spezieller und benötigen nicht selten die Hilfe von Fachleuten.“

„Auch wir sind also Suchende, wir moderieren und organisieren“, sagt Sust, „niemand kann immer alles wissen.“ Aber genauso wie Strauch es in den vergangenen 26 Jahren getan hat, wollen auch Sust und Heumüller alles dafür tun, dass die Menschen – egal, ob jung oder alt - das Umweltzentrum mit dem nötigen Wissen verlassen, das sie brauchen, um Natur und Umwelt zu schützen. Denn das ist es, was hier bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert gelebt und weitergegeben wird. „Hoffentlich noch mindestens ein weiteres Vierteljahrhundert“, so Sust und Heumüller. Ganz im Sinne des Geschäftsführers der ersten Stunde: Volker Strauch. (Suria Reiche) +++


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