
Archiv

Bartträger und Barbiere kämpfen mit den Corona-Regeln – Pflegetipps
07.05.20 - Passionierte Bartträger haben es in Zeiten von Corona schwer: Während ihr Haupthaar seit Montag vom Friseur ihres Vertrauens endlich wieder sorgfältig in Form gebracht werden kann, müssen die Herren der Schöpfung in Sachen Bartpflege selbst Hand anlegen, um den drohenden Wildwuchs zu zähmen.
Denn laut den neuen Arbeitsschutzstandards für das Friseurhandwerk, die die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) erarbeitet haben, sind den Haarprofis Rasieren und Bartpflege nicht gestattet.
„Zum Fremdschutz müssen sowohl Kunden als auch Beschäftigte immer eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. Vor allem bei Dienstleistungen im Zusammenhang mit Herrenbärten müsste der Kunde diese zwangsläufig abnehmen… Alle ‚gesichtsnahen Tätigkeiten‘ dürfen entsprechend zurzeit nicht ausgeführt werden“, heißt es vonseiten der BGW.
„Wir werden die aktuell vorherrschende Situation für Bartträger vorerst nicht lösen können“, sagt Peter Fiebig, Obermeister der Friseur-Innung Hersfeld-Rotenburg. „Die Umstände sind für uns alle strapaziös.“ Bei Augen- oder Bartpflege seien Friseure und Barbiere besonders nah am Kunden. „Daher werden sich Bartträger vermutlich noch etwas gedulden müssen. Das heißt: Abwarten, den Bart regelmäßig mit Shampoo waschen und mit speziellem Öl pflegen“, rät der Friseurmeister aus Schenklengsfeld. Wichtig sei zudem, sich besonders gewissenhaft an die Hygieneregeln zu halten und sich nicht unnötig an den Bart zu fassen.
Pflegetipps vom Profi
Nachgefragt bei Agit Erkan, Chef von Agit’s Barbershop in Bebra: „Die neuen Arbeitsschutzstandards für das Friseurhandwerk stellen vor allem uns Barbiere vor große Herausforderungen“, sagt er. Für alle Bartträger, die momentan das Nachsehen haben, hat der 30-jährige Barbier fachkundige Pflegetipps parat.
So empfiehlt der Herrenfriseur, den Bart beim Duschen mit einem Bartshampoo zu waschen, um Schuppenbildung und Juckreiz vorzubeugen. Zudem müssten insbesondere lange Bärte immer trockengeföhnt werden. „Während Bartöl, das täglich angewendet werden kann, für Hochglanz sorgt, hält ein spezieller Balsam den Bart nach dem Föhnen schön weich“, erläutert Agit Erkan.
„Den Bart bitte nicht selber kürzen, denn wenn er nicht professionell geschnitten wird, fällt das Ergebnis nicht sonderlich schön aus“, meint der Profi. Ein absolutes Muss sei es, die Bartkonturen mit der Hilfe eines Rasiermessers und heißen Wassers „sauber“ zu halten. „Ohne festes Drücken mit dem Messer die Konturen herausarbeiten und mit einem Handtuch oder einem Blatt Küchenrolle die rasierte Stelle abtupfen, damit sichtbar wird, ob die Linie sauber und gerade ausgefallen ist. Nach dem ‚Eingriff‘ unbedingt etwas Cologne (After Shave) auftragen, um die Haut vor Irritationen zu schützen“, gibt der Bebraer Barbier passionierten Bartträgern mit auf den Weg. (Stefanie Harth) +++