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Auf dem momentanen Schlachthof-Gelände soll ein neuer Kaufland-Markt entstehen. - Fotos: Kevin Kunze

BAD HERSFELD Innovatives Projekt

Autonomer Shuttle-Verkehr in der Kreisstadt nimmt weitere Konturen an

07.07.20 - Es könnte ein Pilotprojekt in der Region werden: neben dem geplanten Bau eines Kaufland-Marktes am Peterstor in Bad Hersfeld, soll ein autonomer Shuttle-Service die Innenstadt mit dem etwas abseits gelegenen Markt verbinden. Am Montagvormittag gaben Investor Walter Rossing und Bürgermeister Thomas Fehling den aktuellen Sachstand bekannt.

Zunächst analysierte Bad Hersfelds Bürgermeister Fehling die öffentlichen Kritikpunkte an dem geplanten Projekt: Dabei blickte er zunächst auf die These, der Kaufland-Markt würde anderen Märkten an Kaufkraft nehmen. Dies widerlegte Fehling mit dem Einzelhandelsgutachten aus dem Jahr 2019 der Firma GMA.

Bad Hersfelds Bürgermeister Thomas Fehling im Gespräch mit investor Walter Rössing ...

Investor Walter Rössing

"Durch den Bau des Kaufland-Marktes gibt es circa sieben bis acht Prozent Umsatzrückflüsse. Die kritische Grenze liegt bei zehn Prozent. Zudem ist die Verkaufsfläche des geplanten Marktes und eines zusätzlichen Edekas geringer, als die eigentlich Fläche bei den inzwischen geschlossenen Herkules- und Edeka-Markt", so Fehling weiter. Dadurch gebe es laut dem Gutachten keine Wettbewerbsverzerrungen zwischen dem Einzelhandel in der Innenstadt und der Märkte in unmittelbare Stadtnähe. Zudem stieg in den letzten Jahren stetig die Bevölkerung in der Kreisstadt, im Gegensatz zum gesamten Landkreis. Dieses Bevölkerungswachstum müsse, laut Fehling, aufrechterhalten werden. Durch Ansiedlung solcher Projekte sei dies möglich.

Bürgermeister Thomas Fehling

Hier unter der Bad Hersfelder Hochbrücke soll der Shuttle-Service verlaufen ...

Den zweiten Kritikpunkt, das Kaufland-Gelände sei nicht in die Innenstadt integriert entkräftete Thomas Fehling ebenfalls: "Zwar gehört das potenzielle Gelände am Schlachthof nicht per Definition per se zum Stadtring. Doch bis zum Bau der Eisenbahnlinie gehörte dieser Bereich zum Stadtkern von Bad Hersfeld", erläuterte der Bürgermeister weiter. Investor Walter Rössing pflichtete dabei dem Bürgermeister bei und gab einige konkrete Beispiele: "Früher war die Polizei am Marktplatz, genau im Zentrum der Stadt. Nun befindet sich die Station, aufgrund der Entwicklung der Behörde am Peterstor, nur einige Meter vom Schlachthof-Gelände entfernt. Die typischen Innenstadt-Institutionen verlagern sich immer mehr an den Rand des Stadtrings."

Autonomer Shuttle-Service geplant


Das potenzielle Gelände befindet sich genau an der Bad Hersfelder Hochbrücke. ...

Wie der potenzielle Verkehr geregelt wird ust noch unklar Grafiken: Kreisstadt Bad Hersfeld/Benz + Walter GmbH

Auch ein dritter Kritikpunkt wurde in der Öffentlichkeit immer wieder diskutiert: "Der Shuttle zur Kaufland-Anbindung sei unrealistisch." Doch auch hierbei gibt es schon konkrete Vorstellungen, wie ein autonomer Shuttle-Service aussehen könnte. Dabei wird nicht nur an eine Anbindung zwischen der Innenstadt und dem Kaufland-Gelände gedacht, sondern darüber hinaus mit anderen attraktiven Standorten in Innenstadt-Nähe. Ersten Planungen zufolge soll es mit einem virtuellen Schienensystem bereits vom MVZ am Peterstor mit einem Haltepunkt beginnen. Dann soll der Kaufland-Markt als Haltestelle dienen und unter der Hochbrücke, einem jetzigen Geh- und Fahrradweg, über die Breitenstraße, die City-Galerie bis hin zu Dippelstraße führen. Damit wäre eine Strecke von gut einem Kilometer verbunden. Die autonomen Fahrzeuge soll man dann mit einer App oder einem Knopf an der Haltestelle anfordern können. Ins Auge fassten die Beteilligten den Shuttle-Service der Firma Dromos. Dort können zwei Personen mitfahren, neben der Personenbeförderung können damit auch Güter transportiert werden.

So könnten die Shuttles aussehen.

Durch die Verwendung eines Shuttle-Service könnte zudem der defizitäre ÖPNV entlastet werden. Die Stadt Bad Hersfeld muss jährlich 600.000 Euro für den Öffentlichen Nahverkehr zusätzlich bezahlen. Durch eine geplante Einführung könnten daher einige Linien des Stadtbusses eingestellt werden und die Kosten für die Kreisstadt reduziert werden. Die genauen Kosten für die Etablierung eines Shuttle-Service können derzeit noch nicht getroffen werden. (Kevin Kunze)+++


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