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Divine Concern: Tilo Zschorn, Diakon Dr. Meins Coetsier und Addi Haas - Foto: Gefängnisseelsorge JVA Hünfeld / JVA Fulda

FULDA/HÜNFELD Musikprojekt "Divine Concern"

Ehrenamtliche der JVA geben ein Update zur neuen Sommer-Single

16.08.20 - "Das was wir bisher als musikalische Demoaufnahmen mit dem Gefängnis-Musikprojekt ‚Divine Concern‘ (Göttliche Betroffenheit) 2019 veröffentlicht haben, klingt aus unserer Sicht erstmal nicht schlecht", sagen beide Ehrenamtlichen der JVA Fulda und JVA Hünfeld, Addi Haas (Klavier, Akkordeon, Percussion) und Tilo Zschorn (Gitarre). "Die selbst geschriebenen Songs sind zur unserer Freude an die weltweit größten Stores und Streaming Services für Musik gesendet und in mehr als 30 Ländern gestreamt und gedownloadet worden." Die Musiker hatten vor 2020 ihre Aufnahmen weiter zu verbessern und mit dem Gefängnisseelsorger Diakon Dr. Meins Coetsier (Gesang und Gitarre) in beiden osthessischen Gefängnissen die Gefangenen weiterhin mit Musik- und Gitarrenunterricht zu stärken. Der ehrenamtlichen Tätigkeit hinter den Mauern stehen aber leider bis heute die Auswirkungen von Covid-19 im Weg.

Ehrenamtliche der JVA Fulda und JVA Hünfeld, Tilo Zschorn (Gitarre) und Addi Haas ...

Ehrenamtliche der JVA Fulda und JVA Hünfeld, Tilo Zschorn (Gitarre) und Addi Haas ...

Divine Concern: Tilo Zschorn, Diakon Dr. Meins Coetsier und Addi Haas

"Zeit – Inscape Melody" war das erste musikalische Experiment, das Anfang dieses Jahres auf dem online Portal Soundcloud veröffentlicht wurde. Auf der Suche nach einem "Divine Pop"-Stil versuchen Divine Concern mit elektronischer Musik von Addi Haas biblische Themen, Popmelodien, poetische Arrangements und sich wiederholende Rhythmen zu kombinieren. "Unsere meditative Komposition ‚Zeit‘", so Haas, "wurde vor der jetzigen Corona-Pandemie geschrieben", dass das Thema so passt sei Zufall gewesen. Im Text geht es um "die Zeit, die uns bleibt" und vor allem, dass wir uns bewusst werden müssen wie "kostbar" sie ist. Und so singt Coetsier abwechselnd in Deutsch und Englisch: "Your eyes see this earth / Die Zeit die uns bleibt / Nehme sie kostbar / Where shadows are, the light is not far / Nehme sie kostbar.”

Trotz schwieriger Situation musikalisch aktiv

Tilo Zschorn mit Gitarre

Addi Haas im Fuldaer Gefängnis (Ehrenamtlicher der JVA Fulda und JVA Hünfeld) ...

Die darauf folgende Sommer-Single "Hearts of Stones / Summer Sound", die jetzt im August bei der Plattenfirma Spinnup (Teil von Universal Music Group) veröffentlicht wird, zeigt, dass die Musiker trotz der derzeitig schwierigen Situation noch immer musikalisch aktiv sind. Allein in ihren Wohnzimmern oder draußen musizierend, um dann die Aufnahme-Tracks zusammenzubringen, ist eine kreative Herausforderung. Die Isolation scheint aber das Musikprojekt im Kleinen zu beflügeln. So hat das Trio die Musikerin und Sängerin Joanne Joans aus Frankfurt am Main überzeugt den Song "Hearts of Stones" mit zu gestalten. Joans singt unter anderem in der zweiten Stimme: "Wenn Du nicht mehr weißt, wie‘s weitergeht / Hear this call, feel the change in the air [...] Come alive, alive oh hearts of stones / Awake arise, revive our bones." Mit ihrer Single verbinden die Künstlerkollegen eine Grußbotschaft zur Corona-Krise: Einen Aufruf die Hoffnung nicht zu verlieren und vor allem im zwischenmenschlichen nicht zu verhärten, sondern unseren ‚Herzen aus Stein‘ (hearts of stones) mithilfe des Glaubens neues Leben einzublasen.

Mit dem Song "Summer Sound" wird die Hoffnung betont, einen Weg aus unserem gesellschaftlichen ‚Corona-Gefängnis‘ herauszufinden, sagt Diakon Coetsier, und gerade daraus unsere Lehren zu ziehen. Mit klassischen Folk- und Gospel-Interpretationen und einem traurigen Johnny Cash Unterton handelt das Lied von der Liebe und zeigt eine Wendung, die bereits am Horizont zu erkennen ist, denkt auch Gitarrist Zschorn. Spätestens an der Stelle, an der es heißt "Awake the sound for love / Awake the sound for You / Unlock the dungeon / Unlock the doors / No lockdowns on the floors” ist dann aber auch klar, dass das Musikprojekt im Lockdown, zwar außerhalb des Gefängnisses aber in kollektiver "Lockdown-Gefangenschaft", mit den Aufnahmen einen Blick hinter die Verzweiflung der Coronavirus-Pandemie, wo die Hoffnung beginnt, versucht zu schildern.

Entschlossen ein Zeichen der Stärkung zu setzen und Mut zu machen, hofft das Trio darüber hinaus, dass sie bald wieder gemeinsam ihr musikalisches Ehrenamt in den Justizvollzugsanstalten Hünfeld und Fulda ausüben können. (pm) +++


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