Rainer-Hans Vollmöller: "Ich bin eben kein Schönwetter-Politiker!"

04.11.20 - 34,53 Prozent der Lauterbacher haben am Sonntag ihre Stimme bei der Bürgermeisterwahl abgegeben. Es galt zu entscheiden, ob der amtierende Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller wieder- oder abgewählt wird. Von diesen 34 Prozent stimmten 70 Prozent für eine weitere Amtszeit. In den sozialen Netzwerken gab es Kritik gegenüber Vollmöller, doch dieser bekräftigt noch einmal mehr: "Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis!"

Denn der Rathauschef der Kreisstadt sieht nicht nur die Zahl 34,53. Er weiß auch, was dahintersteckt: "Das hat auch was damit zu tun, dass ich bereits 24 Jahre im Amt bin. Es ist aber auch schon passiert, dass die Wahlbeteiligung bei Landratswahlen oder Bürgermeisterwahlen, wo es zwei Kandidaten gab, geringer ausgefallen ist. Deshalb freu ich mich über das Ergebnis." Vollmöller weiß auch, dass vor allem seine Kritiker zur Wahl gegangen sind und ihr Kreuz bei "Nein" gesetzt haben. "Doch das gehört eben zu einer Demokratie dazu." Viele hätte es auch gegeben, die gesagt haben: "Du wirst es doch eh - da brauchen wir gar nicht wählen zu gehen."

"Lasse mir Erfolg nicht mies reden"

Die Ergebnisse der Bürgermeisterwahl in Lauterbach im Überblick. Screenshot: O|N Votemanager

Deshalb gibt er auch zu: "Natürlich hätte ich mir mehr gewünscht - aber in diesen 24 Jahren macht man eben nicht nur schöne Dinge, sondern jeden Tag tritt man als Bürgermeister jemandem auf die Füße", sagt der 63-Jährige im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. "Doch das ist eben der Unterschied: Ich bin kein Schönwetter-Politiker. Ich habe das Kreuz für die Stadt hingehalten, deshalb lasse ich mir aber von Kritikern den Erfolg nicht mies reden und verliere dadurch sicher nicht meinen Lebensmut und meinen Humor."

Deshalb will er auch voller Tatendrang seine fünfte und letzte Amtszeit als Rathauschef der Kreisstadt antreten. "Vor vielen Jahren haben wir einige Flächen für die Stadt erworben, die wir jetzt für Bauland und Gewerbe zur Verfügung stellen möchten. Außerdem ist das Thema Glasfaser bis in jedes Haus auch in Lauterbach ein sehr großes Thema." Das habe auch die Corona-Pandemie gezeigt. Denn derzeit arbeiten so viele Menschen im Home-Office, wie nie zuvor. "Wir sind schon gut dabei, es soll aber noch besser werden", verspricht Vollmöller und sieht dadurch auch eine Chance, Impulse für die demografische Entwicklung auf dem Land zu bieten. 

Finanzen, Corona, Verkehrswegeplanung

Neben den neuen Themen auf der Agenda gibt es für den Rathauschef allerdings auch Dinge zu tun, die eben tagtäglich auf seinem Schreibtisch liegen. "Das Hauptaugenmerk liegt da in der Unterhaltung der vorhandenen Infrastrukturen" - wie beispielsweise die Sanierung der Kläranlage, wo es gelungen ist, 1,7 Millionen Euro an Zuschüssen zu sichern. 

"Mir wird es nicht langweilig"