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Die Rodungsarbeiten im "Danni" werden am Totensonntag pausieren. - Archivfoto: Henrik Schmitt

HOMBERG (OHM) Pause zur Deeskalation nutzen!

Am "Totensonntag": Evangelischer Propst begrüßt Rodungsstopp im "Danni"

23.11.20 - Der evangelische Propst für Oberhessen, Matthias Schmidt, hat den Rodungsstopp im Dannenröder Forst am sogenannten Totensonntag begrüßt. Im Vorfeld hatte er gefordert, die Arbeiten auszusetzen, und den Ewigkeitssonntag "in seinem besonderen Charakter zu respektieren." Am letzten Sonntag vor der Adventszeit gedenken evangelische Christinnen und Christen traditionell ihrer Toten. Seit Wochen gibt es teils gewaltsame Proteste in dem Waldstück bei Homberg (Ohm) um den umstrittenen Ausbau der A49. 

Würde des Totensonntags und der Trauernden achten

Bei einer Andacht auf dem Friedhof im mittelhessischen Dannenrod (Vogelsbergkreis) sagte Schmidt am Sonntag, dass es wichtig sei, die besondere "Würde" des Ewigkeitssonntags und der Trauernden zu wahren. Es sei ein hoffnungsvolles Zeichen, dass die Politik "zugehört hat", erklärte er. "Eine Unterbrechung wie heute kann helfen, wieder zur Besinnung zu kommen", sagte Schmidt. Nach Worten Schmidts seien in Mittelhessen nicht nur die Gräben zwischen Protestierenden und Polizeikräften tiefer geworden. Auch die Bevölkerung vor Ort sei über den Ausbau der A49 inzwischen tief gespalten: Schmidt: "Wir sehen unsere Aufgabe als Kirche, das Gespräch zwischen den Interessengruppen in Gang zu halten. Unsere Beobachter, die jeden Tag hier, vor Ort, unterwegs sind, verstehen sich als Vermittler". Gleichzeitig kritisierte er einen gewaltsamen Einsatz gegen eine ehrenamtliche Beobachterin der evangelischen Kirche, die am Samstag verletzt worden war: "Dagegen protestieren wir klar und deutlich! Wir lehnen als Kirche jede Form von Gewalt klar ab, sowohl gegen friedlich demonstrierende Bürger als auch gegen Polizei und gegen Arbeiter."

Bereits am Freitag Kritik an angekündigten Arbeiten geäußert

Bereits am Freitag hatte sich Schmidt gemeinsam mit dem Propst des Sprengels Marburg, Helmut Wöllenstein, kritisch zu der Ankündigung geäußert, dass die Waldarbeiten auch am Totensonntag fortgesetzt werden sollten. "Ich bedauere sehr, dass die Rodungsarbeiten auch sonntags durchgeführt werden – zuletzt sogar am zurückliegenden Volkstrauertag", sagte Propst Matthias Schmidt am Freitag. Er bitte die Verantwortlichen darum, den bevorstehenden Ewigkeitssonntag, der auch Totensonntag genannt wird, "in seinem besonderen Charakter zu respektieren und auf Rodungsarbeiten zu verzichten".  Am Sonntagmorgen hatte die Polizei Mittelhessen dann per Kurznachrichtendienst Twitter bestätigt, dass die Arbeiten am Ewigkeitssonntag ausgesetzt seien.

Das Evangelische Dekanat Vogelsberg engagiert sich bereits seit vielen Monaten dafür, dass die unterschiedlichen Interesselagen vor Ort friedlich ausgetragen werden können. Es steht weiter für Gespräche zur Verfügung und ist mit Beobachtern vor Ort präsent. (pm) +++


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