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Angeblich wurden diese Überwachungskameraaufnahmen in einem Tanner Ortsteil aufgenommen. Doch, stimmt das wirklich? - Screenshot Facebook-Video

REGION Brutale Aufnahme

Video geht viral: Haben Wölfe einen Tanner Hofhund zerfleischt?

22.01.21 - Es ist eine verstörende Aufnahme einer Überwachungskamera: Ein Hund, angebunden mit einer langen Leine, liegt nachts in seiner Hütte in einem eingeschneiten Hof. Gegen 3:30 Uhr wird er unruhig und steht auf. Am Rand des Bildes sind zwei Schatten zu sehen, die sich dem Tier nähern.

Dann geht es schnell: Zwei Wölfe greifen den Hund an, packen ihn im Genick und an der Kehle. Das unterlegene Tier hat keine Chance. Auf dem Boden liegend wedelt er noch zwei, drei Mal mit der Rute, danach ist es still. Ganze fünf Minuten lang ist zu sehen, wie die Raubtiere ihre Beute zerfleischen.

Der Angriff

Das Video wird aktuell in den sozialen Medien und via Smartphone fleißig geteilt. Der Grund: Angeblich stammt das Bildmaterial (datiert auf den 19. Dezember 2020) aus der Gemeinde Tann/Rhön.

"Habt Ihr schon gesehen, da ist die Tanner Vorwahl auf dem Videoband zu sehen!" Auch die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS erreichten entsprechende Mails. Der Fall der "Tanner Wölfe" ist allerdings schnell zu klären. Weder lag Mitte Dezember Schnee in der Gemeinde, noch handelt es sich um bei den eingeblendeten Ziffern um eine Telefonnummer. Tatsächlich scheinen sich die Szenen nicht in Osthessen, sondern, bereits vor einiger Zeit, im Ausland abgespielt zu haben.

Realität

Dass es dennoch Wölfe in unserer Region gibt, ist allerdings unbestritten. Erst vor ein paar Tagen wurde bekannt, dass die Stölzinger Wölfin, die für mehrere Nutztierrisse im Landkreis Hersfeld-Rotenburg verantwortlich ist, in ihrem Revier nun nicht mehr alleine ist. Ein Wolfsrüde wurde anhand entnommener Proben an einem toten Stück Rotwild bei Ludwigsau-Ludwigseck nachgewiesen. Ob die beiden Tiere einander begegnet sind, ließe sich aktuell nicht sagen, teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) nun mit. Auch eine Aussage darüber, ob sich der neu erfasste Rüde mit dem Laborkürzel GW1939m nur auf der Durchwanderung befand und weitergezogen ist oder ob er sich in diesem Gebiet niederlässt, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich.

Immer wieder werden im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, dem Vogelsbergkreis und auch im Landkreis Fulda Wölfe nachgewiesen. Im November konnten beispielsweise Exemplare der scheuen Raubtiere bei Feldatal oder Poppenhausen fotografiert werden. Ein Angriff von einem Wolf auf einen Hund wurde in Osthessen allerdings noch nie registriert. (mr) +++


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