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"Wirtschaftlichkeit nicht gegeben": Probleme beim Glasfaserausbau der TNG
09.03.21 - Das Kieler Unternehmen TNG hat es sich im Vogelsbergkreis zur Aufgabe gemacht, viele Haushalte mit Glasfaser zu versorgen. Eine Aktionsphase in den Gemeinden Gemünden (Felda), Romrod und Grebenau versprach kostenlose Anschlüsse. Doch nun kommt es zu Problemen: Bei etwa vier Prozent der Haushalte in Grebenau und Lingelbach spricht das Unternehmen von einer "nicht wirtschaftlichen Lagen". Kostet der angepriesene kostenlose Anschluss für diese Haushalte nun doch?
Ende Februar informiert die TNG in einer Pressemitteilung, dass bei einigen Haushalten in Grebenau und Lingelbach aufgrund individueller Lagen eine Prüfung von alternativen Ausbaumethoden in die Wege geleitet wurde, da sich der Ausbau rein aus eigenen Mittel als nicht wirtschaftlich abbildbar darstelle (siehe: "Mehr zum Thema").
Die Internetfirma erklärt auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS, dass der detaillierte Trassenplan erst nach Auswertung der in der Vermarktung eingereichten Vorverträge erfolge. "Die Lage der Vorverträge beeinflusst also die Trassenplanung, bei der unter der Berücksichtigung natürlicher Gegebenheiten sowie verschiedener Verlegemethoden die effiziente Verbindung der Vorverträgen angestrebt wird", so die Pressestelle. Im Zuge dieser Detailplanung wurden dann die Außenlagen offenbar, die für das Unternehmen wirtschaftlich eben nicht darstellbar sind.
Individuelle Fälle
"Dabei wird und ist jeder Fall einzeln zu betrachten. Grund kann hier sein, dass es eine Einzellage ist, die weit vom Trassenverlauf entfernt liegt, dass zum Beispiel eine Gewässerquerung zwischen einzelnen Vorverträgen und dem restlichen Netz liegt oder die Immobilie nur durch eine lange Spülbohrung erreicht werden könnte." Die TNG habe bereits die betroffenen Kunden über ein Anschreiben kontaktiert und über die aktuelle Information informiert, um den jeweiligen Fall zu besprechen.Im ersten Ausbaugebiet, welches die Gemeinde Grebenau und die Alsfelder Ortschaft Lingelbach umfasst, traf dies auf vier Prozent der eingereichten Vorverträge zu.
Für einen Teil schon Lösungen gefunden
Bürgermeister Lars Wicke ist zuversichtlich, dass für das Problem, welches etwa 25 Haushalte betrifft, eine geeignete Lösung gefunden werden kann. "Wir stehen im sehr engen Austausch mit dem Unternehmen TNG und unser Ziel ist es, dass alle angeschlossen werden, die auch angeschlossen werden wollen", erklärt er auf OSTHESSEN|NEWS-Nachfrage.
Gute Nachrichten hat der Rathauschef nämlich ebenfalls zu verkünden: Denn eine Lösung für etwa zehn Haushalte konnte bereits in den vergangenen Tagen gefunden werden. Dort kann auf vorhandene Leerrohre zurückgegriffen werden, wo Hauptleitungen in direkter Nähe vorbeigeführt werden können, erklärt er.
Für die anderen Haushalte verspricht er, dass vonseiten der Stadt "alles, was in unserer Macht steht, getan wird", sodass alle Interessierten zufrieden damit leben können. Auf die Frage, ob einige Kunden jetzt doch die vollen Kosten für ihren Anschluss übernehmen müssen, reagierte die TNG nicht.