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Spurensicherung im Hof in der Nikolausstraße am Tattag - O|N-Archivbilder

FULDA Prozess um getötete Ärztin

Angeklagter drohte kurz vor der Tat: "Fühl dich wohl, solange du noch kannst!"

05.05.21 - Der vierte Verhandlungstag um die im Dezember 2020 in einem Hinterhof der Fuldaer Nikolausstraße getötete Ärztin Elena-Silvia K. am Landgericht verlief sehr unruhig und musste häufig unterbrochen werden. Zunächst wollte der Angeklagte nicht neben seinem Pflichtverteidiger sitzen und forderte erneut einen neuen Verteidiger. Um den ausfindig zu machen, sollte der Verhandlungsbeginn um eine Stunde verschoben werden. Das lehnte Richter Josef Richter erneut ab und verwies wieder auf die Möglichkeit, einen schriftlichen Antrag zu stellen.

Weil der Angeklagte trotz mehrfacher Ermahnungen nicht aufhörte, sich mit seiner Schwester im Zuschauerraum zu verständigen, musste diese schließlich aus dem Gerichtssaal gebracht werden. Schließlich wurden mehrere Polizeibeamte als Zeugen gehört, die am Tattag in die Spurensicherung und Ermittlungen involviert waren. Florian K. machte bei jedem der Zeugen ausführlich von seinem Fragerecht Gebrauch, ohne das erkennbar wurde, was er damit bezweckte.

Eine Beamtin hatte eine Arbeitskollegin des Opfers vernommen und berichtete, Elena K. habe der erzählt, sie sei nur zum Schein auf die Verlobung mit dem Angeklagten eingegangen - sie habe nach ihrer Scheidung nie wieder heiraten wollen. Nach dem per Gerichtsbeschluss angeordneten Kontaktverbot gegen Florian K. habe sie sich sicherer gefühlt, weil sie angenommen habe, dieser sei einsichtig geworden und ein normaler Umgang mit ihm wieder möglich. Auch seine Familie habe in diesem Sinn auf ihn eingewirkt. Wie man heute weiß, vergeblich.

"Sie hatte geregelt, was mit ihrem Sohn geschehen sollte, wenn ihr was passiert"

Der Angeklagte ist mit vielem unzufrieden - auch mit seinem Pflichtverteidiger ...

Am Tattag war der Angeklagte am Vormittag bei der Freundin seines Bruders in der Walahfridstraße festgenommen worden. An seiner Jacke und den Turnschuhen waren später winzige Blutspritzer, die von Elena K. stammten, festgestellt worden. Die Auswertung der Chatverläufe des Paares auf deren Handys erhellte die Tatsache, dass der Angeklagte die Frau zum Teil übel beschimpft und bedroht hatte, sie dann aber auch wieder mit Liebesbeteuerungen überschüttet hatte. Nachdem er sie geschlagen und ihr Auto angefahren hatte, machte sie sich zunehmend Sorgen um ihren kleinen Sohn. Der sollte auf keinen Fall etwas von der Gewalt mitbekommen. Auch hatte sie vorsorglich geregelt, was mit dem Kind geschehen sollte, falls ihr etwas passiere. Kurz vor ihrem Tod hatte sie Florian K. zwar auf ihrem Handy blockiert, in der Tatnacht, in der sie im Krankenhaus Nachtdienst hatte, aber wieder Nachrichten mit ihm gewechselt. Eine seiner letzten Botschaften an sein späteres Opfer lautete: "Fühl dich wohl, solange du noch kannst!" (Carla Ihle-Becker)+++


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