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"Das ist die Zukunft": 1,9 Millionen Euro für Kirtorfer Höfe übergeben
26.06.21 - Seit Jahren ist es ein Schandfleck in der Mitte von Kirtorf: Marode Gebäude, die mit einem Wohnhaus nicht mehr viel gemeinsam haben, zieren derzeit die Neustädter Straße gegenüber dem Rathaus. Dieser Anblick soll nun schon bald Geschichte sein. Denn die Stadt plant eine neue Mitte, die sogenannten "Kirtorfer Höfe". Für die Realisierung des Projektes wurden am Freitagvormittag 1,9 Millionen Euro Fördermittel übergeben.
Geplant ist, dass mit diesem Geld in etwa zwei Jahren ein medizinisches Versorgungszentrum das Stadtzentrum prägt. Außerdem sollen in die Gebäude ein Café einziehen und genügend Flächen für Wohnraum und Gewerbe entstehen. Die Arbeiten für die Brücke, die die Kirtorfer Höfe miteinander verbinden soll, sind bereits im vergangenen Jahr gestartet. Doch nun soll es so langsam endlich ans Eingemachte gehen.
Ein "Meilenstein" für Kirtorf
Dafür hat Vize-Landrat Dr. Jens Mischak am Freitagmorgen die Fördermittel des Landes Hessen im Gepäck: Denn durch das Förderprogramm "Strategischer Sanierungsbereich" bekommt die Stadt im Vogelsbergkreis nun 1,9 Millionen Euro. "Das ist der höchste Förderbescheid, denn ich bislang übergeben durfte", freute sich Kreisbeigeordnete Mischak. Der Bescheid teilt sich in vier Einzelmaßnahmen zwischen 152.000 und 1.275.000 Euro auf. Mischak sprach in diesem Zusammenhang von einem "Meilenstein" für Kirtorf, den Vogelsbergkreis und die medizinische Versorgung in der Region."Über 1,9 Millionen Euro erhält Kirtorf über unser Dorfentwicklungsprogramm. Damit kann die Gemeinde ein komplettes Fachwerkensemble im Stadtzentrum sanieren und teilweise wiederaufbauen. Der Ortskern wird damit wieder attraktiver und lebendiger", sagte Umweltministerin Priska Hinz.
Doch bis zu diesem Tag war es ein holpriger Weg - allein was den Denkmalschutz und Baugenehmigung angeht. Denn die Idee für eine neue Kirtorfer Mitte entstand bereits im Jahre 2013 - damals bestand aber noch keine Möglichkeit einer Förderung über das Land Hessen. Dies änderte sich allerdings im Jahre 2018, als das Land das neuartige Instrument der strategischen Sanierungsbereiche in die Dorfentwicklung einführte. Damit sollen innerörtliche, städtebauliche Problembereiche, in denen sich Sanierungsstau oder Leerstände häufen, konzentriert angegangen werden. Seitdem machten sich der ehemalige Bürgermeister Ulrich Künz und Karsten Jost für die Stadt und das Projekt stark.
Ausschreibungsverfahren beginnt
Im Jahre 2019 kam dann in die Projektentwicklung auch der neu gewählte Bürgermeister Andreas Fey hinzu. Für diesen war der Freitag ein historischer Tag. "Es ist ein prägendes Ereignis: was hier entsteht, ist maßgeblich für die Zukunft Kirtorfs", sagt er. Voller Freude nahm er den Förderbescheid von Dr. Mischak entgegen. "Die Übergabe bedeutet allerdings nicht, dass es nun sofort losgehen kann. Jetzt beginnt estmal das Ausschreibungsverfahren." Und dann ist Kirtorfs Mitte für etwa zwei Jahren eine Großbaustelle. Doch das spätere Ergebnis dürfte wohl alle Strapazen in den letzten Jahren wieder wettmachen. (Luisa Diegel) +++