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FULDA Der Stadtpfarrer bei O|N

Impulse von Stadtpfarrer Buß: Ostern mitten im Sommer

14.08.21 - Frohe Ostern! "Ich bin Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda!" - "Jetzt", werden vielleicht sagen, "spinnt er total! Mitten in der Sommerzeit, mitten im Hochsommer, im August, wünscht er frohe Ostern." Sie meinen wohl, da ist was an mir völlig vorbeigegangen. Nein, es gibt es wirklich das Osterfest mitten im Sommer. Die Kirche feiert am 15. August das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel. Christen feiern, dass ein Mensch nach Gottes Willen lebte und zur Fülle des ewigen Lebens, der ewigen Vollendung, gelangt ist – Maria.

Und von daher können wir durchaus ein Osterfest im Sommer feiern. Maria hat am Ende ihres Lebens das Ziel erreicht, auf das der gläubige Mensch auf Erden noch hinläuft - die Herrlichkeit bei Gott. Für mich zeigen sich drei Wegetappen auf Marias Weg zu und mit Gott. Sie ist die Hörende. Sie ist die Handelnde und sie preist Gott. Am Anfang wird uns im Evangelium bei Lukas berichtet, dass sie die Botschaft empfängt durch den Engel Gabriel (Lk. 1, 26-38). Sie soll Mutter des Erlöser Jesus Christus werden und ihn zur Welt bringen. Maria hört auf die Botschaft. Sie lässt sich auf den Engel ein und lässt sich damit auf Gott ein. Und so lässt sie Gott in ihr Leben ein. Sie tut das nicht sofort himmelhochjauchzend, sie hat auch ihre kritischen Fragen und sie prüft und bewegt die Situation in ihrem Herzen. Aber dann spricht sie dieses große "Ja" zu Gottes Willen (Lk. 1, 38). Gott kann durch sie handeln. Sie ist nur noch für Gott da. Für mich erwächst daraus der Rat Marias: Sei bei aller Planung deines Lebens stets offen für Unvorhergesehenes, offen für die Wege Gottes, die mit dir gehen will. Gib ihm Raum und lass ihn ein in dein Leben. Gib ihm die Gelegenheit zu dir zu sprechen.

Stadtpfarrer Stefan Buß. Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

In der zweiten Etappe wird Maria zur Handelnden. Das, was sie als Botschaft in ihr Leben aufgenommen hat, setzt sie in die Tat um. Sie eilt zu Elisabeth ins Bergland von Judäa und hilft ihrer Base (Lk. 1, 39 -45). Sie trägt das Wort Gottes unter ihrem Herzen und zugleich ist sie auch getragen von Gottes Wort. Die Magd des Herrn wird zur Magd der Menschen. Ihr Rat an uns könnte heißen: Sprich dein "Ja" zu Gottes Handeln an dir. Mit allen Konsequenzen lass dich von Gott Wort erfüllen. Lass dich in Anspruch nehmen. Der Nächste ist immer der Mensch, der Hier und Jetzt deine Hilfe braucht. Und schließlich die dritte Etappe Mariens. Sie preist die Größe Gottes. Sie hat erfahren, dass alles Handeln Gottes an ihr, dass auch das Lob der Menschen einbringt (Lk. 1,42-44), nicht um ihrer selbst willen geschieht. Ihre Größe hat sie nicht aus sich selbst. Sie kommt vielmehr von Gott für die Menschen und dieser Gott ist allen Lobes würdig und so stimmt sie ihr Magnifikat an: "Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott meinen Retter!" (Lk. 1,46-55). Marias Rat an uns könnte lauten: Freu dich daran, dass Gott immer wieder so groß an den Menschen handelt, aber behalte

das nicht für dich. Gib diese Freude als Dank und Lobpreis wieder. In manchen Gegenden ist es heute Brauch, dass auch die Kräuter und Blumen gesegnet werden. Im Blick auf Maria kann man sagen: dem Menschen blüht das vollendete Heil auf und dafür stehen die Kräuter und das Leben in der unvergänglichen Schönheit Gottes, wofür die Blumen stehen. Maria, die sich mit Leib und Seele in den Dienst Gottes gestellt hat, ist für den Christen zum Urbild und Vorbild geworden. Das wird an diesem Festtag Maria Himmelfahrt zum Ausdruck gebracht. Also doch: das Osterfest mitten im Sommer. (Stefan Buß) +++


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