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Die drei Kandidaten: Im Blickpunkt Jörg Brand (Mitte), links Christian Grunwald, rechts Dirk Noll - Bildmontage: O|N-Grafik / Emina Omerovic

BAD HERSFELD / BEBRA Drei Kandidaten wollen Vize-Landrat werden

Jörg Brand (parteilos): "Keine Kreisteile bevorzugen oder benachteiligen"

23.09.21 - Nach der Wahl ist vor der Wahl. Nachdem am Sonntag die Bundestagswahl im Fokus steht, blicken am Montag zumindest die Kreistagsmitglieder und regional kommunalpolitisch interessierte Bürgerinnen und Bürger nach Bad Hersfeld. Die 61 Mitglieder vom Kreistag im Landkreis Hersfeld-Rotenburg wählen den künftigen Ersten Kreisbeigeordneten. Und damit den Stellvertreter von Landrat Torsten Warnecke (SPD).

Drei Kandidaten sind im Rennen. Neben dem unabhängigen Jörg Brand (sitzt für die Freie Wählergemeinschaft im Kreisauschuss, 48 Jahre, technischer Angestellter im öffentlichen Dienst) treten die beiden amtierenden Bürgermeister Christian Grunwald (44, Rotenburg an der Fulda, CDU) und Dirk Noll (51, Friedewald, SPD) an.

Der Blick auf die Sitzverteilung macht deutlich, wie eng die Wahl werden kann. Die Sozialdemokraten haben 23 Sitze, die CDU 16 Sitze, es folgen Bündnis 90/Die Grünen (sechs Sitze), die AfD (fünf Sitze) sowie die UBL/Bürger-Herz (vier), FDP (drei) und Freie Wähler (drei) und ein fraktionsloses Mitglied.

Doch wofür stehen die Kandidaten? Welche Ziele haben Sie? Wir haben Jörg Brand, Christian Grunwald und Dirk Noll dazu befragt. Lesen Sie nachfolgend den Artikel zum Kandidaten Jörg Brand:

OSTHESSEN|NEWS: Jetzt haben sich zwei aussichtsreiche Bewerber von den großen Fraktionen für die Wahl des Ersten Kreisbeigeordneten gestellt, warum glauben Sie, dass Sie die notwendige Mehrheit bei der Wahl erlangen?

Jörg Brand: Durch die Wahlentscheidung der Bürgerinnen und Bürger bei der letzten Kommunalwahl, sind im Kreistag Hersfeld-Rotenburg keine eindeutigen Mehrheitsverhältnisse entstanden. Dies hat zur Folge, dass jetzt auch andere Konstellationen zu der erforderlichen Mehrheit führen können.

OSTHESSEN|NEWS: Was reizt Sie besonders an der Aufgabe des Ersten Kreisbeigeordneten?

Jörg Brand: Hier kann ich meine einsatz- und entscheidungsfreudige Persönlichkeit einbringen, die ich sowohl durch Beruf als auch durch Ehrenamt mitbringe. Weiterhin setzt die Aufgabe als EKB Initiative und Führungsqualität voraus, die aus nunmehr 32 Jahren Verwaltungserfahrung in der hessischen Landesverwaltung in verschieden Aufgabenbereichen gewachsen ist.

Die Aufgabe als EKB beinhaltet auch eine belastbare Führungskraft mit einem hohen Maß an Motivation und dem Willen, sich auf anspruchsvolle berufliche Herausforderungen einzulassen. Meine Fähigkeiten, Erfahrungen und Stärken sowie meine sozialkompetente Persönlichkeit möchte ich daher in dieser Leitungsfunktion einbringen.

OSTHESSEN|NEWS: Was sind Ihre Ziele, falls Sie Ende September von Kreistag gewählt werden, für Ihre Amtszeit?

Jörg Brand: Ideen, neue Innovationen und Impulse in die allgemeine Verwaltungstätigkeit einbringen und gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausbauen und umsetzen.

Zusammen mit dem Landrat und den Gremien dafür zu sorgen, dass die Kommunikation und Information zu den Bürgerinnen und Bürgern verbessert wird.

Ebenso wird darauf zu achten sein, dass keine Kreisteile des Landkreises bevorzugt oder benachteiligt werden.

OSTHESSEN|NEWS: Welche Probleme/Herausforderungen sehen Sie in den nächsten Jahren auf den Landkreis zukommen?

Jörg Brand: Eine Herausforderung wird sein, wie zuvor schon erwähnt, darauf zu achten, dass keine Kreisteile des Landkreises bevorzugt oder benachteiligt werden.

Der Ausbau der digitalen Infrastruktur muss weiter vorangetrieben werden.

Ebenso wird es eine große Herausforderung der Zukunft sein, eine Sicherung der Kliniklandschaft und einen Ausbau von sich ergänzenden medizinischen Angeboten aller Krankenhausträger, als Partner auf Augenhöhe, zu erlangen. Hinzu kommt, den Landkreis zur Gesundheitsregion Hersfeld-Rotenburg auszubauen.

Die allgemeine wirtschaftliche und infrastrukturelle Entwicklung des gesamten Landkreises muss im Auge behalten und unter Einbeziehung aller Fördermöglichkeiten weiter ausgebaut werden.

OSTHESSEN|NEWS: Im Kreistag gibt es keine klassischen Mehrheitsverhältnisse, gab es deshalb schon Gespräche mit den anderen Fraktionen im Kreistag?

Jörg Brand: -----

OSTHESSEN|NEWS: Aus welchen Gründen sollten die Kreistagsmitglieder Sie am 27.09. wählen?

Jörg Brand: Mit mir als Person gewinnt der Landkreis, infolge meiner langjährigen Erfahrungen eine Persönlichkeit, die die Bereitschaft und Fähigkeit besitzt, konstruktiv mit allen Fachbehörden der obersten, oberen und unteren Verwaltungsebene, den Städten und Gemeinden, Bürgerinnen und Bürgern sowie mit allen gesellschaftlichen und politischen Gruppierungen und Organen des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, zusammen zu arbeiten.

OSTHESSEN|NEWS: Die beiden Altkreise scheinen bei dem einen oder anderen Thema nicht zusammengewachsen zu sein. Gerade auch bei der Frage nach dem Standort vom möglichen ICE-Fernbahnhof in der Region fehlt die Einigkeit im Landkreis. Wie sehen Sie das?

Jörg Brand: Ich sehe es als äußerst legitim und richtig an, wenn die Städte und Gemeinden im Landkreis und die Bürgerinitiativen, ihre eigenen Interessen vertreten. Sie haben die Möglichkeit diese dann in das Beteiligungsforum der DB Netz AG mit einzubringen.

Das Beteiligungsforum, in dem neben den Städten und Gemeinden, Behörden und Ministerien auch Bürgerinitiativen, Kammern, Umwelt- und Naturschutz-, Fahrgast- und Verkehrs- sowie Wirtschaftsverbände vertreten sind, begleitet den Planungsprozess im Bahnprojekt Fulda–Gerstungen von Beginn an.

Schlussendlich wird am Ende des Planungsprozesses die Variante bestimmt sein, die als Vorzugsvariante, die vorgegebenen Projektziele z. Bsp. der Fahrtzeit, der geringsten Auswirkungen auf alle Schutzgüter erreicht hat und auch verkehrlich, technisch und volkswirtschaftlich am besten geeignet ist, um in das Raumordnungsverfahren einzugehen.

OSTHESSEN|NEWS: Ein wichtiges Thema ist die Gesundheitsversorgung im Landkreis. Welche Lösung favorisieren Sie, damit die Menschen im Landkreis ein bestmögliches medizinisches Angebot erhalten?

Jörg Brand: Wie bereits geäußert ist es wichtig, eine Sicherung der Kliniklandschaft und einen Ausbau von sich ergänzenden medizinischen Angeboten aller Krankenhausträger, als Partner auf Augenhöhe, zu erreichen. Der Landkreis muss zur Gesundheitsregion Hersfeld-Rotenburg ausgebaut werden.

OSTHESSEN|NEWS: Zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und Erfurt: Vom Landkreis Hersfeld-Rotenburg aus sind die Metropolregionen gut zu erreichen. Defizite gibt es jedoch gerade in Sachen Digitalisierung. Wie kann der Landkreis hier mehr Gas geben?

Jörg Brand: Synergieeffekte durch Mitverlegung der Glasfaserkabel bei möglichen Straßenbauprojekten, bei einem Ausbau von Ortsdurchfahrten der jeweiligen Baulastträger oder bei Ausbauprojekten von Versorgungsträgern, sind zu beleuchten und zu nutzen. Daher sind im Vorfeld von Infrastrukturprojekten, Abstimmungen und Vorort Termine aller Vorhabenträger unabdingbar. Die Menschen im Landkreis müssen am Schluss die Gewinner sein!

OSTHESSEN|NEWS: Welches sind die wichtigen Aufgaben, um die Zukunft im Landkreis Hersfeld-Rotenburg zu gestalten?

Jörg Brand: Siehe Antworten auf die vorherigen Fragen. Für die Gestaltung der Zukunft des Landkreises ist es wichtig, dass über Parteigrenzen hinweg, gemeinsam, an der zukünftigen Entwicklung des gesamten Kreises gearbeitet wird. Ein Gleichgewicht in der Gesamtentwicklung aller Kreisteile, ist meiner Meinung nach die Voraussetzung dafür, dem Rückgang der Bevölkerung entgegenzuwirken. (Kevin Kunze/Hans-Hubertus Braune) +++

Christian Grunwald (CDU): "Nachhaltig klare Leitplanken setzen"


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