Michael Brand (CDU): "Der neue Bundestag bedeutet eine Zäsur"

01.11.21 - Mit einem deutlichen Vorsprung wurde der Bundestagsabgeordnete Michael Brand bei der Wahl vor vier Wochen in seinem Amt bestätigt. Jetzt, zur konstituierenden Sitzung, hat OSTHESSEN|NEWS den heimischen Abgeordneten in Berlin getroffen. Was in Michael Brands Büro im Paul-Löbe-Haus direkt auffällt: eine große Statue von Bonifatius. "Sie war mal im Reichstagsgebäude, im Krieg verschollen und ist Jahrzehnte später wieder aufgetaucht", sagt Brand und fügt fröhlich hinzu: "Bonifatius stärkt mir hier den Rücken."

„Bonifatius stärkt mir hier den Rücken“

Für die Union war das Wahlergebnis, im Gegensatz zum Ergebnis von Brand, alles andere als zufriedenstellend. "Man muss das Wahlergebnis in Demut annehmen und die neue Rolle verantwortlich ausfüllen. Für Samstag waren alle CDU-Kreisvorsitzenden nach Berlin eingeladen. Jetzt muss das Ergebnis analysiert werden. Dabei muss das schlechte Reden über die eigenen Leute endlich wieder abgelöst werden von Geschlossenheit und Gemeinsamkeit. Wir müssen wieder eine echte Union werden", betont Brand. Man müsse aus dem Wahlergebnis die richtigen Schlüsse ziehen, schließlich sei man als Abgeordneter nicht gewählt, um nur zurück zu schauen, sondern um Themen und Projekte für die Zukunft zu entwickeln.

"Wir können und müssen jetzt diese Gelegenheit ergreifen, müssen aber nach der Analyse auch die richtigen Schlussfolgerungen ziehen und nach vorne Verantwortung übernehmen, auch als Opposition." Es gehe dabei "nicht allein um die Debatte zum Wahlergebnis, schon gar nicht darum, nur Wunden zu lecken oder gar um Selbstzerfleischung. Dafür haben uns die Leute nicht gewählt, das ist nicht der Auftrag von Politik." Allerdings, so Brand, komme es jetzt auch darauf an, die "vielen klugen Hinweise von der Basis gut aufzunehmen und sorgfältig zu analysieren, damit auch die Spitze genau weiß, was wo warum schlecht, oder teils auch gut, gelaufen ist." Profil bewahren, weiter entwickeln, zuhören, thematisch wieder stärker werden, nicht nur nachbeten, auch nicht nachtrauern, sieht Brand als Aufgabe, um zum Besseren zu verändern.

Die Vorsitzenden der CDU/CSU Bundestagsfraktion Ralph Brinkhaus und Alexander Dobrindt ...

Friedrich Merz (links)

Karl Lauterbach

Ende und Anfang zugleich

Mit Blick auf den Wahlkreis gibt es ebenfalls einige Projekte, die "weit oben auf der Agenda stehen", betont Brand. Dazu zählt der Ausbau der ICE Strecke Fulda-Frankfurt, nach dem erreichten Durchbruch jetzt die finale Entscheidung im Bundestag. "Ich bin überzeugt, dass die Anbindung der Region Osthessen durch die Bahnstrecke und die Stärkung des Bahnstandortes Fulda für ganz Osthessen eine strategische Weichenstellung auf Jahrzehnte bedeutet." Weitere Themen sind für Brand unter anderem die Bundespolizei in Hünfeld und der digitale Breitbandausbau in den beiden Landkreisen Vogelsberg und Fulda.

Annalena Baerbock und Anton Hofreiter

Kevin Kühnert

"Ansprechpartner für alle sein"