Archiv
Riesenfreude bei Eleonore, Johannes und Anne Weidenbrück und den Männern vom Schwertransportunternehmen CC Bäuml aus Rimbach (Schlitz, Vogelsbergkreis) und dem Kranunternehmen Hack aus Jammelshofen - Fotos: privat / Evi Baumgartner

SCHLITZ / HEIMERZHEIM Fünf Monate nach der Flut an der Swist

Familienglück auf 48 Quadratmetern dank Weihnachtsengel aus Rimbach

19.12.21 - "Wir sind einfach glücklich und sitzen gerade zusammen in unserem Wohnzimmerchen", sagt Eleonore Weidenbrück am Samstagmittag. Zusammen mit ihrem Mann Johannes (64) und Tochter Anne. Nach der Flut im Sommer wurde ihr Haus zerstört, nun haben sie ein kleines mobiles Häuschen mit 48 Quadratmetern in drei Zimmern sowie WC mit Dusche. Gebraucht - und doch ist es ihr ganzer Stolz nach all dem Murks der vergangenen Monate.

Sie können ihr Glück kaum fassen, dass ihnen der Osthesse Volker Bäuml und seine Männer vom Schwerlastunternehmen CC Bäuml diesen Weihnachtstraum erfüllt haben. (siehe auch unseren Artikel: Häuschen kommt per Schwertransport - "Der Herr Bäuml muss ein Engel sein" ).

Anne Weidenbrück schaut in das mobile Haus, links Volker Bäuml und die Filmemacherin ...

Das Unternehmen CC Bäuml aus Rimbach (Schlitz, Vogelsbergkreis) hat den Transport ...

Der Freitag war besonders aufregend. Seit der Flutkatastrophe hat sich in ihrem Dorf Heimerzheim (Swisttal, Rhein-Sieg-Kreis) so viel verändert. Auch Monate später sind viele Menschen mit Aufräumarbeiten, mit dem Wiederaufbau oder gar einem Neubau beschäftigt. Währenddessen zeigen die Fernsehsender in ihren Jahresrückblicken die schockierenden Bilder der Flutkatastrophe vom Juli dieses Jahres, welche besonders im Ahrtal und an der Swist gewütet hatte.

Auch die Familie Weidenbrück ist Betroffene der Flut. Ihr Haus wurde nahezu zerstört, sie wurden mit einem Boot vom Obergeschoss gerettet. Was folgte sind schwierige Monate, die auch gesundheitlich die Familie belasten. Wie ein Sonnenschein in dieser Zeit ist deshalb der Kontakt zu Volker Bäuml. "Das ist wie ein Segen von oben. Er war der Engel, der uns geschickt wurde", sagte die 59-jährige Mutter. Der Geschäftsführer von CC Bäuml aus Rimbach (Schlitz, Vogelsbergkreis) erhielt eine Transportanfrage für ein mobiles Haus von Tochter Anne. Sie war verzweifelt, weil sie kein Transportunternehmen gefunden hatte, welches das Haus aus Bayern zu einem für sie bezahlbaren Preis transportieren will. Spontan entschied Bäuml trotz Weihnachtsstress und vollem Auftragsbuch, den Transport inklusive Auf- und Abladen zu übernehmen - und zwar kostenfrei als Spende.

"Das ist schon eine Herzensangelegenheit"

Am Donnerstagabend wurde in der Nähe von Donauwörth (Bayern) aufgeladen, um 22 Uhr holte die Polizei den Transport ab, begleitete diesen bis zur Autobahn und am Freitagmorgen kam der Konvoi im rund 460 Kilometer entfernten Heimerzheim an. Selbstverständlich pünktlich "auf die Minute".

Für Volker Bäuml ist es eine Herzensangelegenheit. "Wenn es einem gut geht, sollte man eine gewisse Demut haben und dies auch anerkennen und anderen, denen es im Moment nicht so gut geht, weiterhelfen", sagt Bäuml im Gespräch mit Evi Baumgartner. Sie ist Filmemacherin und produziert zusammen mit dem Fotografen Dirk Restel eine Dokumentation mit dem Titel "Ein Dorf will sich erinnern". Heimerzheim ist ihre Heimat (mehr Informationen im Internet unter der Adresse www.swisttal-unsere-heimat.de ).

"Es wird noch Monate und Jahre brauchen, um sowohl die sichtbaren als auch psychischen Folgen der dramatischen Flutnacht auch in unserem Dorf zu beseitigen bzw. zu verarbeiten. Aus diesem Grund dokumentieren wir die größte Katastrophe in der Geschichte unserer Heimat und halten diese für das Gedächtnis unserer Gemeinde fest. Mit diesem Projekt wollen wir Heimerzheim unterstützen und den Erlös an Betroffene in der Gemeinde spenden", sagt sie.

"Es war alles wunderbar, einfach nur Klasse"

Ein befreundeter Baumarkt hat Volker Bäuml den Weihnachtsbaum mitgegeben ...

Dieses vorbildliche Engagement von Volker Bäuml sowie seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hält sie mit ihrer Kamera fest. Auch der Ortsvorsteher Hermann Menth kommt extra vorbei und packt mit an. Sie sind begeistert von der Art und Weise, wie die Männer aus Hessen alles organisiert haben. "Es war alles wunderbar, einfach nur Klasse", sagt Eleonore Weidenbrück am Samstag hörbar berührt."Man kann nicht an Weihnachten drei Tage Gänse und Klöße in sich reinstopfen und hier sitzen Leute, die nicht wissen, wie es weitergeht", sagt Bäuml und überreicht ein Weihnachtsbäumchen mit Lichtern und Schmuck. Den hatte ein befreundeter Baumarkt mitgegeben.

Es sind genau diese Taten, die uns am Guten im Menschen glauben lassen, uns Mut und Zuversicht geben. Und uns darüber nachdenken lassen, ob alles so schlecht und mies ist, wie uns bisweilen gerade in den "sozialen" Medien eingetrichtert werden soll. (Hans-Hubertus Braune) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön