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Zeynel Can will neuer Bürgermeister von Schlitz werden. - Fotos: privat

SCHLITZ Wer wird neuer Bürgermeister? (1)

Zeynel Can (SPD) will mehr Transparenz zwischen Bürgern und der Politik

Zur Person Zeynel CanZeynel Can ist 30 Jahre alt und ausgebildeter Chemielaborant. Er tritt bereits seine dritte Amtszeit als Stadtverordneter an und ist seit 2020 Ortsvereinsvorsitzender und seit der Kommunalwahl 2021 SPD-Fraktionsvorsitzender. „Neben der politischen und beruflichen Laufbahn liegt mir auch mein Hobby am Herzen: Ich liebe es Fußball zu spielen – und ich liebe es auch, ihn den Jugendlichen beizubringen. Deshalb war ich in Schlitz als Trainer tätig.“

24.01.22 - Wer wird Nachfolger von Schlitzer Ex-Bürgermeister Alexander Altstadt? Im November 2018 wurde er zum neuen Bürgermeister der Burgenstadt gewählt, knapp ein Jahr später kam dann die Schocknachricht: Altstadt erlitt einen Schlaganfall. Seitdem wird er vom ersten Stadtrat Willy Keutzer in seinem Amt vertreten. Altstadts Amtszeit endete am 31. Oktober 2021.

Nun ist die osthessische Stadt auf der Suche nach einem Nachfolger. Vier neue Bewerber gibt es für das Bürgermeisteramt. Neben Heiko Siemon (CDU) kandidieren auch Jürgen Laurinat (unabhängig) und Thomas Dostal. Der vierte Kandidat ist Zeynel Can, der für die SPD ins Rennen geht. Im Interview mit OSTHESSEN|NEWS spricht er über seine Kandidatur und über seine Ziele für die Stadt Schlitz.

Warum haben Sie sich entschieden, für das Bürgermeisteramt in Schlitz zu kandidieren?
Zunächst, weil ich mir das Amt des Bürgermeisters zutraue. Ich traue mir zu, Schlitz in eine gute Zukunft zu führen. Es läuft vieles gut in unserer Burgenstadt, aber es ist auch noch Luft nach oben – und dafür habe ich konkrete Ideen. Ich habe mich entschieden zu kandidieren, weil mir meine Heimat und die Menschen im Ort wichtig sind. Ich will die Stadt und alle Ortsteile weiterentwickeln. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich das Beste aus Schlitz herausholen kann. Außerdem finde ich, dass das Amt des Bürgermeisters ein sehr ehrenvolles ist. Für mich ist es einfach erstrebenswert und ein Ritterschlag, sich in den Dienst der Gemeinde zu stellen.

Was würden Sie als Bürgermeister anders machen als Ihr Vorgänger?
Leider kann man den direkten Vorgänger nicht beurteilen. Ich wünsche ihm alles Gute, und ich persönlich finde es schade, dass er aus gesundheitlichen Gründen das Amt nicht so ausüben konnte, wie er es gerne getan hätte. Da ich mein ganzes Leben in Schlitz verbracht habe, kann ich aber einen Vergleich zum Vor-Vorgänger ziehen. Ich möchte als Bürgermeister die Kommunikation und die Zusammenarbeit stärken. Politik, die an den Menschen vorbeigeht, ist keine gute Politik. Ich möchte den Bürgerinnen und Bürgern zuhören und ein offenes Ohr für sie haben. Immer. Das sind meiner Meinung nach die Kernkompetenzen eines Bürgermeisters – und die besitze ich.

"In meiner Freizeit erkunde ich gerne mit dem Rad auf mehrtägigen Fahrten das Land ...

Was sind Ihre drei Top-Themen auf der Agenda, die Sie in der Stadt angehen würden?
Die Kommunikation zwischen der Bürgerschaft und der Politik muss ehrlicher und transparenter gestalten werden. Eine intensive Bürgerbeteiligung stärkt den Zusammenhalt und lässt ganz neue Projekte entstehen. Mein zweiter Punkt auf der Agenda lautet: Wünsche von Jung und Alt zu fördern und möglich zu machen. Damit meine ich beispielsweise die Schaffung von Tagespflegeplätzen oder die Errichtung eines Familiencafés. Und natürlich möchte ich die Zusammenarbeit aller Akteure in der Stadt verbessern – nur wenn wir Politik, Wirtschaft, Kultur, die Vereine und die ehrenamtlichen Organisationen sowie den Tourismus im Blick haben, gestalten wir ein Schlitz, das für alle Menschen da ist.

Mit welchem Slogan werben Sie um die Wähler?
Mein Slogan lautet: Schlitz Can Mehr. Er deutet an, dass in Schlitz vieles gut läuft: Einkaufsmöglichkeiten sind vorhanden, die Dörfer sind gut aufgestellt, das Vereinsleben ist stark. Allerdings fehlt es mir an einem konkreten Plan für die Entwicklung der Stadt. Es gibt kein Gesamtkonzept. Ich bin davon überzeugt, dass Schlitz mehr can. Schließlich sind Vereine, Gewerbetreibende, Politikerinnen und Politiker, Bürgerinnen und Bürger bereit anzupacken und neue Wege in Schlitz zu gehen. Mein Nachname ist prädestiniert für den Slogan und spiegelt meine Haltung zu 100 Prozent wider. Wir haben auch überlegt, den Wahlkampfslogan von Barack Obama zu verwenden: "Yes, we can!" Ich denke aber, dass "Schlitz can mehr" einen höheren Wiedererkennungswert hat und den Nagel auf den Kopf trifft.

Wo liegen Ihre Stärken?
Eindeutig in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Ich bin empathisch, höre gerne zu und versuche Wünsche umzusetzen. Wenn ich etwas erreichen möchte, dann gebe ich 100 Prozent und packe selbst an. Ich arbeite sehr lösungsorientiert und berücksichtige alle Seiten.

Was macht Schlitz aus Ihrer Sicht so besonders?
Die Menschen in Schlitz machen die Stadt zu der, die ich liebe – das sage ich immer wieder. Das Vereinsleben ist toll, und auch die Kerze, die Burgen, das Trachtenfest und die Destillerie sind ausschlaggebende Gründe dafür, Schlitz gern zu haben. Für mich kombiniert die Stadt Tradition und Moderne und hat ihren ganz eigenen Charme. Ich fühle mich in meiner Heimat einfach pudelwohl! Und am liebsten möchte ich ihre Zukunft mitgestalten.

Was wäre Ihre erste Amtshandlung als neuer Bürgermeister?
Ich würde als erstes alle Mitarbeitenden zusammenrufen, mich vorstellen und Gespräche führen. Eine offene Kommunikation ist schließlich wichtig, wenn man gut miteinander arbeiten möchte. Und dann würde ich Willy Kreuzer zum Ehrenbürger der Stadt ernennen. Er hat aus dem Nichts die wohl verantwortungsvollste Aufgabe des Schlitzerlandes übernommen – wenn auch nicht aus erfreulichen Gründen. Ich weiß, dass er gerne Zeit mit seinen Enkeln verbringt und deshalb hat er sich den Titel und die freie Zeit nach seinem Amt redlich verdient.

Wie verbringen Sie den Wahlsonntag?
Ich vermute, dass ich den ganzen Tag über angespannt und freudig gespannt sein werde. Um den Kopf ein wenig freizubekommen, werde ich als erstes wählen gehen, dann eine Runde joggen und anschließend etwas essen. Anschließend werde ich im Rathaus gespannt auf die Ergebnisse warten. Und ganz egal wie die Wahl ausgeht, könnte ich danach wohl ein Schlitzer Alt vertragen.

Was haben wir Sie nicht gefragt, worauf Sie aber gern eine Antwort geben möchten?
Ob ich mit 30 Jahren schon alt genug für das Amt des Bürgermeisters bin. Meine Antwort darauf lautet: Natürlich bin ich das. Ich übernehme schon seit Jahren als Stadtverordneter Verantwortung für Schlitz und für alle Stadtteile. Ich lebe die Werte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Ich habe großes Interesse an den Menschen und an ihren Lebenssituationen. Ich habe Ideen, Visionen und ein gutes Netzwerk. Und mir ist es wichtig, zu helfen und zu unterstützen. Das ist doch viel wichtiger als ein Lebensalter von 30, 40 oder 50 Jahren erreicht zu haben. (ld) +++


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