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Genau gegen die 89er hatten die Luchse bei ihrem Gastspiel im Dezember ihre bisher einzige Niederlage hinnehmen mussten. - Fotos: Gerd Ochs

LAUTERBACH Spitzenspiel in der Eishockey-Hessenliga

Sechs Luchse Tore und ein glanzvolles Mitteldrittel sollten nicht reichen

18.01.22 - Zum Hessenliga-Gipfeltreffen kreuzten im ersten Hessenliga-Punktspiel des Jahres 2022 die in bisher fünf Saisonspielen ausnahmslos siegreichen EC Kassel 89ers die Klingen mit den auf Tabellenplatz 2 nur knapp dahinter liegenden Luchsen Lauterbach. Genau gegen die 89er hatten die Luchse bei ihrem Gastspiel im Dezember ihre bisher einzige Niederlage hinnehmen mussten.

Und die fiel seinerzeit mit 9:1 deftig und wohl auch deutlich zu hoch aus, denn die Vogelsberger konnten spielerisch in einem temporeichen und hochklassigen Spiel zwar gut mithalten, versäumten es aber, die vorhandenen Chancen zu Toren zu machen. Bei einem über die Weihnachtspause regenerierten Kader rechnete man sich nun im Steinigsgrund also durchaus Chancen aus, vor eigenem Publikum das Spiel offener zu gestalten.

Schnelle Führung

Und in der Tat: Die 240 Zuschauer in der fast ausverkauften Lauterbacher Eishalle sahen die Führung der personell tatsächlich gut aufgestellten Osthessen durch Emanuel Grund bereits nach weniger als einer halben Spielminute; sie sollte nur drei Minuten halten. Dann allerdings kamen die 89er gut ins Spiel: durch Treffer in der 7. und 15. Minute stand es 1:3. Dem hatten die Luchse außer einem erkennbaren Bemühen zunächst nichts Zählbares entgegenzusetzen, so dass man mit diesem Stand auch in die erste Pause ging. Ein intensives Spiel deutete sich bereits an, wobei das Auftaktdrittel gerade aus Luchse-Perspektive noch nicht hochklassig war. Sebastian Grunewald als Vertreter des fehlenden Keepers Steve Themm konnte sich durch das Entschärfen eines Penaltys auszeichnen. Drittelbilanz: Zwei Tore Rückstand - mancher Beobachter wird gehofft haben, dass es in den Durchgängen 2 und 3 nicht wie im Kasseler Hinspiel verlaufen würde.

Sensationelles Mitteldrittel

Diese Sorge verflog im zweiten Drittel auf wunderbare Art und Weise. Der schnelle Anschlusstreffer durch Matyas Welser in der 23. Minute war ein Signal, ein Tor des absoluten Willens nach einem unwiderstehlichen Sololauf. Innerhalb von neuneinhalb Minuten trugen sich auch Tobias Schwab und Andre Bruch in die Torschützenliste ein und brachten die Luchse damit mit 4:3 in die hochverdiente Führung. Die Luchse spielten ein hochklassiges und druckvolles Eishockey, wohlgemerkt gegen eine keineswegs widerstandslose Kasseler Favoritentruppe. Diese konnte auch schnell wieder ausgleichen, woraufhin Bruch mit seinem zweiten Treffer die Luchse wieder mit 5:4 in Führung brachte. Die Zuschauer waren aus dem Häuschen und erzeugten eine klasse Stimmung. Aber so stark und begeisternd diese Phase der Hausherren auch war, die Kasseler hatten immer wieder eine Antwort: Zwei Minuten vor der Pausensirene stellten sie wieder den Ausgleich her. Ein weiteres Luchse-Tor wollte vor dem Schlussdrittel leider nicht mehr gelingen. 5:5 mit einem wegen des Mitteldrittels bis dahin recht klaren osthessischen Punktsieger. Aber Sieger werden ja erst am Ende gekürt...

Schnell nacheinander fallende Gästetore

Die Geschichte des finalen Drittels ist eigentlich leider recht schnell erzählt. Kassel geht schon bald in Führung, die die Luchse durch Michael Kuhn auch fast postwendend wieder ausgleichen können (6:6 nach genau 46 Minuten). Dann aber dauert es nur 15 Sekunden bis zur erneuten Gästeführung durch Lasse Bödefeld, und zwei weitere Gästetore folgen bis zur 51. Minute - dem haben die Hausherren trotz aller beachtlichen Bemühungen leider nichts Zählbares mehr entgegenzusetzen, so dass die Anzeigetafel den Endstand von 6:9 verkündet. Das Spiel ist demnach in den Schlussminuten bei drei Toren Differenz zwar kein Thriller, dennoch aber ein tolles Hessenliga-Spiel, weil beide Teams weiter druckvoll agieren und sich mit dem nicht mehr ändernden Spielstand nicht zufriedengeben.

Das Ergebnis ist mit 6:9 zu hoch ausgefallen, aber der Sieg der Kasseler geht insgesamt sicher in Ordnung.

Bemerkenswert ist noch der beeindruckende hitzig-intensive nonverbale Austausch von Argumenten seitens der Akteure Wex (Luchse) und Jorch (89er) dreieinhalb Minuten vor dem Ende. Dem körperlich unterlegenen Wex muss man den Punktsieg zuschreiben, dies konnte an der zweiten Luchse-Niederlage gegen die 89ers aber nichts mehr ändern.

Macht nichts: Die Zuschauer beider Lager zollten allen Akteuren mit viel Applaus den verdienten Lohn für ein Spiel, das Lust auf mehr machte. Bei aller Rivalität und Brisanz war es am Ende auch schön anzusehen, wie sich die Spieler beider Teams nach Spielende fair abklatschten.

Luchse Lauterbach - Kassel 89ers  6:9 (1:3 / 4:2 / 1:4)

Torschützen des EC Luchse Lauterbach: Andrè Bruch 2, Matyas Welser, Emanuel Grund, Tobias Schwab, Michael Kuhn

Spielstrafen: 12 / 17, Disziplinarstrafen: 0 / 30.

Die nächste Begegnung führt die Luchse am 23.1. nach Bad Nauheim, wo die Roten Teufel 1b als Gegner warten. Zum nächsten Heimspiel laden die Luchse am 30.1. wieder um 18.00 Uhr in den Steinigsgrund ein, Gegner sind dann die Löwen Frankfurt 1b. (goa) +++

 


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