Archiv
Der Kreis- und der Stadtschüler:innenrat tagten gemeinsam im Franziskusbau der Loheland Stiftung - Fotos: Tom Seifert

FULDA #WirWerdenLaut

"Keinesfalls wieder Distanzunterricht” - Schulen nach wie vor nicht vorbereitet!

12.02.22 - Die bundesweite Petition #wirwerdenlaut schlägt Wellen in der Bildungspolitik. Mehr als 100.000 Unterstützer konnte sie bereits gewinnen. Die Schülervertretung Fulda hat die Petition nicht unterschrieben - und plant auch nicht, das zu tun. Warum? "Die meisten Forderungen der Petition können und werden wir unterstützen, der geforderte Wegfall der Präsenzpflicht ist für uns allerdings ein NoGo", kommentiert Moritz Bindewald, Kreisschulsprecher für den Landkreis Fulda die Initiative.

Auch zuletzt wieder hatten sich die SVen der Fuldaer Schulen zu einer gemeinsamen Sitzung des Kreis- und Stadtschülerrates getroffen. Neben Nachwahlen, kostenfreien Menstruationsartikeln an Schulen und dem Beschluss ihrer Geschäftsordnung hatten die Vertreter auch die Petition #wirwerdenlaut als Thema.

"Wir sind gemeinsam zu der Auffassung gekommen, dass das Aufheben der Präsenzpflicht im Endeffekt nur Symbol für eine Politik ist, die sich davor drückt, die Verantwortung für einen sicheren Schulbetrieb zu übernehmen", unterstreicht Sophie Wehner, Stadtschulsprecherin. Digitaler Unterricht sei der Beschulung in Präsenz nach wie vor deutlich unterlegen. Keiner der anwesenden Schüler habe berichten können, dass die Zuschaltung von Schülern in den Unterricht, also ein Hybridmodell, wirklich fachübergreifend funktioniere; ganz im Gegenteil: Funktionierender Hybridunterricht sei die Ausnahme. Auch an dezentrale Abschlussprüfungen als Lösung des Problems glaube man nicht. Das sei einfach zu kurz gedacht.

Am Anfang erfolgte eine Mandats- und 3G-Prüfung

Moritz Bindewald, Kreisschulsprecher, erläutert das Wahlverfahren

Von L. n. R. Mathias Bici, Orsolya Zomora, Moritz Bindewald, Marcel Schrimpf, Sophie ...

"Einig sind wir uns mit den Initiatoren der Petition beispielsweise, wenn es darum geht zu fordern, dass mehr mit anstatt nur über Schüler geredet werden muss. Gute und kluge Entscheidungen für Schüler können nur gemeinsam mit Schülern getroffen werden", ergänzt Bindewald. Aber auch bezüglich einer bundesweiten Umsetzung der vom RKI empfohlenen S3-Leitlinie, PCR-Pooltestungen sowie hochwertige Schnelltests an allen Schulen und eine Aufstockung des pädagogischen und schulpsychologischen Personals sei man sich einig mit den Initiatoren der Petition.

Im Weiteren waren durch den Rücktritt von Maximilian Henky als Landesschülerratsdelegiertem Nachwahlen erforderlich. Das Amt der Landesschülerratsdelegierten übernimmt nun Orsolya Zomora. Die 16 Jahre alte Schülerin der Johannes-Kepler-Schule Neuhof hatte sich gegen einen starken Konkurrenten behauptet und zeigte sich dementsprechend begeistert auf die kommende Arbeit. Als Kreisverbindungslehrer wurde einstimmig Marcel Schrimpf, tätig als Lehrer für die Fächer Englisch, Erdkunde und PoWi an der Biebertalschule, gewählt. Weiterhin wurde das außerordentliche Engagement Mathias Bicis mit seiner Wahl zum Beisitzer des Kreisschülerrates gewürdigt. Der 15 Jahre alte Schüler der Don-Bosco-Schule in Künzell hatte sich in seiner Freizeit bereits seit Oktober aktiv in den Vorstand eingebracht.

Auch auf Stadtseite wurde die Würdigung des Amtes als Beisitzerinnen zwei Schülerinnen zuteil. Grazia Größl (19 Jahre) und Felicia Röhrig (14 Jahre) besuchen beide die Marienschule in Fulda und unterstützen den Vorstand bei seinen laufenden Geschäften. "Überraschenderweise gab es diesmal kaum ungültige Stimmen. Scheint so, als hätten wir nach all den Wahlen endlich gelernt, wie es geht", sagt Marieluise Kaiser, anwesende Delegierte der Rhönschule Gersfeld, mit einem Lachen.

Entwurf der einstimmig beschlossenen Geschäftsordnung

Einen großen Teil der Sitzung nahm auch die Debatte um eine neue Geschäftsordnung in Anspruch. Diese regelt allgemeine Verfahrensweisen, Zuständigkeiten und vieles mehr, die für Sitzungen und die Arbeit der Schülervertretung Fulda essenziell sind. "An einer Geschäftsordnung so lange zu feilschen, bis diese für alle Parteien eine gute Lösung darstellt, da könnten sich andere Gremien vielleicht durchaus etwas abschauen", findet Wehner. An dieser Geschäftsordnung habe man nun über zwei Jahre gearbeitet und Erfahrung aus drei Vorstandsgenerationen implementiert. "Ich bin stolz auf die Arbeitsgrundlage, die wir so für zukünftige Generationen an Vorsitzenden und Mitgliedern schaffen konnten", zeigt sich Bindewald begeistert.

Darüber hinaus fand in der Sitzung auch das kommende "Seminar Kommunalpolitik" Anklang. Den anwesenden Schülervertreter wurde nochmal genaue Auskunft über den Ablauf und die Termine gegeben und teilweise auch verstärkt Begeisterung geweckt. Weiterhin wurden alle Teilnehmer der Sitzung um die Verbreitung der Informationen bezüglich des Seminars und dessen Anmeldung gebeten.

Als weiteres Thema wurden die geplanten kostenfreien Menstruationsartikel nochmals angesprochen. Hierzu äußerten sich die anwesenden Schülervertreter sehr positiv. Sie waren auch sehr erfreut, dass die Stadtverordnetenversammlung sich für die Menstruationsartikel an weiterführenden Schulen ausgesprochen hatte. "Leider sind dem Beschluss unserer Kenntnis nach bisher keine Taten gefolgt, wir warten seit mehr als einer Woche auf eine Antwort der Stadt, wie es nun weitergehen soll", zeigt sich Wehner enttäuscht. Der Beschluss war bereits im September durch den Ausschuss für Schule, Kultur und Sport gefällt worden. (pm) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön