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In den Hilderser Kindertagestätten werden keine Pooltests durchgeführt. - Symbolbild: Carina Jirsch

HILDERS (RHÖN) "Wir müssen abwägen"

Ronny Günkel geht eigenen Weg: Keine Pooltests in Kindertagesstätten

15.02.22 - "In unserer Kita wird nicht getestet, wir waren bereits dreimal in Quarantäne", mit dieser Aussage wandte sich ein besorgter Vater aus Hilders in der vergangenen Woche an unsere Redaktion. Nachdem in vielen Kommunen des Landkreises mittlerweile Pooltests in den Kindertagesstätten durchgeführt werden, fragte man sich in Hilders, warum dort nicht mitgezogen wird. OSTHESSEN|NEWS sprach mit Bürgermeister Ronny Lars Günkel über die sensible Thematik. 

"Über die Pooltests wurde kein kreisweiter Beschluss getroffen. Die Durchführung der Kommunen ist auf freiwilliger Basis", so Günkel. Warum in Hilders keine solchen Tests durchgeführt werden, habe mehrere Gründe. Zum einen sei der Weg Pooltests nach Fulda zu bringen von der Rhön aus sehr weit, auch das Labor sei in den vergangenen Woche bereits mehrfach überlastet gewesen. Für den Bürgermeister entscheidend ist aber vor allem eine Tatsache: "Für uns macht der Pooltest keinen Sinn, wenn nur 50 von 100 Kindern daran teilnehmen, schließlich spielen am Ende alle wieder gemeinsam und das Infektionsrisiko bleibt gleich." Laut Aussage des Vaters hätten in seinem Fall von 47 Eltern 43 für einen Pooltest gestimmt. 

Ronny Lars Günkel ist Bürgermeister von Hilders. Archivfoto: Privat

In der aktuellen Situation seien die Infektionen laut Günkel in der Regel nicht mit schweren Verläufen verbunden. Daher stehen Pooltests für den Bürgermeister in keinem Verhältnis: "Betrachtet man die finanzielle Lage einer Kommune stellt sich die Frage, ob 2.000 Euro für Tests in Kindergärten nicht sinnvoller dort investiert werden können. 50 Prozent der Kosten trägt zwar das Land, für die restlichen 50 Prozent müssen wir aber selbst aufkommen." Man gehe verantwortungsvoll mit der Lage um und betrachte diese genau. "Wir haben natürlich ein Auge auf die aktuellen Entwicklungen, nun kommen viele Kinder aus der Quarantäne, da wir in den vergangenen Wochen ein sehr hohes Infektionsgeschehen hatten, die Lage beruhigt sich aber. Derzeit sind alle Kitagruppen offen. Sollte sich etwas ändern, bewerten wir die Situation selbstverständlich neu", so Günkel. 

Günkel selbst sei sehr transparent mit dem Thema umgegangen und habe die Kommunikation auch in den Kitas angeboten: "Daher bin ich etwas enttäuscht, dass der Vater sich an OSTHESSEN|NEWS wendete, sicher hätte man auch persönlich sprechen können." Abschließend appellierte der Bürgermeister: "Natürlich verstehe ich auch die persönlichen Belange der Familien, die durch mehrfache Quarantäne belastet wurden. Sicher ist gerade eine Immunisierung in den Kitas im Gange. Jeder kann sein Kind gerne daheim testen und somit ein geringeres Risiko auch für andere Familienmitglieder schaffen. So würde ich es privat auch machen." (mi) +++


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