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REGION Preisexplosion an der Zapfsäule

Spritpreise auf Rekordhoch und kein Ende in Sicht - "Wo soll das noch enden?"

09.03.22 - Tanken ist so teuer wie noch nie. Die Spritpreise sind zum Beginn der Woche im bundesweiten Tagesdurchschnitt erstmals über zwei Euro pro Liter gestiegen (O|N berichtete). Ein möglicher Importstopp für Öl aus Russland hat die Preise auf einen neuen Höchststand getrieben. Nicht nur bei Autofahrern sorgt das für Ärger und Frust. Auch Unternehmen sind durch die steigenden Energiepreise stark belastet. OSTHESSEN|NEWS hat sich sowohl bei den Bürgerinnen und Bürgern, als auch bei einer Spedition umgehört.

Die steigenden Spritpreise sorgen bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern für ...Foto: Yannik Overberg

"Wir sind ein Unternehmen mit einer Flotte von rund 100 Fahrzeugen. Der Sprung über die 2 Euro-Marke ist eine enorme Belastung und trifft sowohl die Logistikunternehmen, als auch Privatpersonen und somit auch unsere Mitarbeiter. Das wird auch für unsere Kunden zwangsläufig zu Preiserhöhungen führen", ist sich Hans-Jörg-Dröder  sicher. Der Geschäftsführer der Dröder-Spedition geht davon aus, dass die Politik nicht groß eingreifen wird. "Ziel der Parteien ist es, den CO₂-Ausstoß zu senken. Da spielt der hohe Preis in diesem Fall sogar eine positive Rolle". 

Rund 30.000 Liter Diesel pro Woche kauft die Spedition für die Flotte ein. "Die großen Preissprünge sind hier ganz massiv zu spüren. Wir haben nicht damit gerechnet, dass die Energiepreise so schnell in die Höhe steigen. Das hängt sicherlich mit dem Ukraine-Krieg zusammen, da Russland ein großer Ölförderer ist, jedoch auch mit politischen Entscheidungen", so Dröder. Die Spedition wird somit ihre Preise weiter anheben müssen - mit enormen Auswirkungen. "Die Logistik, Dienstleistung und der Transport stecken in jedem Produkt - egal ob online oder im Supermarkt. Alles muss transportiert werden und wird zwangsläufig teurer. Fünf Prozent Inflation sind da erst der Anfang", so der Geschäftsführer.

Die steigenden Spritpreise sorgen bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern für ...Archivfoto: O|N/Lea Hohmann

Wucherpreise sorgen für Verzweiflung

Auch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern sorgen die Auswirkungen der hohen Energiepreise für Frust. "Ich muss jeden Tag rund 30 Kilometer zur Arbeit fahren und bin daher auf das Auto angewiesen. Mit dem Fahrrad kommt man da nicht weit. Man ist den hohen Preisen mehr oder weniger ausgeliefert", meint eine Verbraucherin. 

"Ich habe vor einigen Tagen noch für 1,93 Euro getankt. Und heute sieht es schon wieder deutlich anders aus. Die hohen Preise sind Wucher und machen sich im Geldbeutel deutlich bemerkbar", so eine weitere Passantin. Auch ein älterer Herr kann die drastische Preisexplosion kaum fassen. "Ich bin zu Besuch aus dem Ahrtal nach Fulda gefahren, hatte meinen Tank für 1,88 Euro pro Liter vollgetankt und hoffe, dass es irgendwie noch für die Rückfahrt reicht. Bald kommt ja auch noch die Heizkostenabrechnung", meint er besorgt. 

Auch für eine ältere Dame war der Blick auf die Anzeigetafel in den letzten Tagen erschreckend. "Ich bin Rentnerin und brauche mein Auto glücklicherweise nicht allzu oft. Mir tut es wirklich leid, um die Menschen, die täglich mit dem Auto zur Arbeit fahren müssen und für die es keine andere Möglichkeit gibt. Man schränkt sich zunehmend ein, doch da müssen wir jetzt irgendwie durch", meint die Osthessin, die besorgt in die Zukunft blickt: "Da fragt man sich wirklich, wie es weitergeht und wo das noch enden soll." (Lea Hohmann) +++



 


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