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Landrat Manfred Görig (Zweiter von rechts) bei seiner Ansprache. Carola Strecker (von rechts), Einrichtungsleiterin und Gastgeberin, konnte neben vielen weiteren Gästen auch Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter, Elisabeth Hillebrand, Kreisbeigeordnete und Beauftragte für Integration und Gleichstellung, Patrick Krug, Kreisvorsitzender der SPD, und Hans Jürgen Herbst, stellvertretender Vorsitzender des AWO Bezirksverbandes Hessen Süd, begrüßen. - Foto: Vogelsbergkreis/C.Lips

LAUTERBACH "Mit Entschiedenheit und ganzer Kraft"

Stehcafé im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus

04.04.22 - Der Frühling bahnt sich an, die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und die ersten Knospen beginnen sich zu öffnen – und nur gut zweieinhalb Flugstunden entfernt tobt in der Ukraine ein Angriffskrieg, den ein russischer Despot entfacht hat. Um gegen Rassismus, Krieg und Menschenfeindlichkeit ein Zeichen zu setzen, und für Vielfalt und Demokratie einzutreten, haben im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus der AWO Kreisverband Vogelsberg, das Bündnis für Familie und die WIR-Koordination des Vogelsbergkreises gemeinsam ein Stehcafé organisiert.

Geschmückt in Blau-Gelb: Von den Balkonen des AWO-Sozialzentrums aus nahmen einige ...

Im Garten des AWO-Sozialzentrums in Lauterbach war es Carola Strecker, Einrichtungsleiterin und Gastgeberin, die die Bewohner der Einrichtung auf den Balkonen und die Gäste im Garten begrüßte. Ein Angriffskrieg mitten in Europa – was vor einigen Wochen noch undenkbar gewesen sei, sei nun Realität. Tod, Leid und Flucht bedrohe viele Menschen. Doch auch eine enorme Hilfsbereitschaft zeige sich, und die Grundwerte der Arbeiterwohlfahrt, wie etwa Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit seien einmal mehr von großer Bedeutung.

Auch Landrat Manfred Görig stellte den Krieg in der Ukraine in den Mittelpunkt und unterstrich: "Wir wollen uns Putins Krieg mit Entschiedenheit und mit ganzer Kraft entgegenstellen." Immer wieder werde die aggressive Außenpolitik des Kreml-Chefs offenkundig, sorge etwa in Georgien, Syrien, Tschetschenien und nun in der Ukraine für Instabilität und Probleme. Nun seien viele Menschen auf der Flucht, und "froh darüber, in einem fremden Land unterzukommen", betonte der Landrat. Etwa 60 bis 80 Geflüchtete seien es aktuell pro Woche, die in den Vogelsbergkreis kämen. "Nun ist Solidarität verlangt – auch auf lange Sicht", ergänzte er, auch mit Verweis auf die Internationalen Wochen gegen Rassismus. Zum Abschluss seines Beitrags überreichte er Spenden für die Unterstützung geflüchteter Menschen aus der Ukraine an den AWO-Kreisverband sowie den DRK-Ortsverein Schlitz.

Dass die AWO-Grundwerte auch im Alltag ihren Widerhall finden, zeigte das anschließende Spiel, das die Klienten der Tagespflege der AWO vorbereitet hatten: Landrat Manfred Görig und Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak waren aufgefordert, die vielen verschiedenen Nationalflaggen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der AWO-Sozialstation arbeiten, den richtigen Landesnamen zuzuordnen.

Nach zwei syrischen und einem deutschen Volkslied, aufgeführt von den AWO-Mitarbeiterinnen Hend Alakour und Randeh Abou Alchamat, ihrer Tochter sowie Anka Hirsch, berichtete Alchamat in einem kurzen Interview über die Flucht und ihre Zeit in Deutschland. Wegen des Krieges in Syrien machte sie sich auf den Weg nach Europa und kam über die Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen in den Vogelsbergkreis. Nach einiger Zeit in Herbstein, zog sie gemeinsam mit ihrer Tochter nach Lauterbach, machte ein Praktikum im AWO-Sozialzentrum, ein Freiwilliges Soziales Jahr bei den Schottener Sozialen Diensten, lernte nebenbei Deutsch und absolvierte schließlich eine Ausbildung zur Examinierten Altenpflegefachkraft.

Das Schlusswort an diesem Nachmittag hatte Thomas Müller, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Schlitz. Er berichtete, dass weltweit etwa 84 Millionen Menschen auf der Flucht seien, die dringend Hilfe benötigen. Bedroht von Wassermangel, Hunger, Krankheit, Krieg und dem Klimawandel machen sich die Menschen auf den Weg, um Schutz und Zuflucht zu finden. Er berichtete von Spenden und Hilfstransporten nach Rumänien, die auch dort ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine zugutekommen, und rief abschließend zu weiteren Geldspenden auf, die das Rote Kreuz bei der Arbeit in der Rumänischen Grenzregion unterstützen. (pm) +++


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