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Ein Blick in einen Rettungswagen werfen, auch das war am Samstag ebenso möglich, wie einmal des Anweisungen eines Frühdefibrillators zu folgen. - Fotos: Hanns Friedrich

Einmal selbst am Herzen operieren und die Fingerfertigkeit eines Chirurgien sehen – das konnte man beim Tag der offenen Tür im Rhönklinikum Bad Neustadt

21.06.09 - Bad Neustadt/S.

Einmal am Schweineherzen operieren... "Offene Türen" am Rhönklinikum

Mit Nadel, Faden und Pinzette an einem Herzen „operieren“, das können doch nur Ärzte, meint man. Beim Tag der offenen Tür am Rhönklinikum in Bad Neustadt am Samstag war das auch für interessierte Besucher durchaus möglich. Da nahm ein junges Mädchen, die Aufforderung des Mediziners an, es doch selbst einmal zu probieren und Gefäße für einen Bypass zusammen zu nähen. Eine, wie sich schnell zeigte äußerst diffizile Angelegenheit, die äußerste Konzentration erforderte.

Das erkannten auch die Umstehenden schnell, die dem Mädchen bei ihrer Arbeit zuschauten. „O Gott, wenn ich mir vorstelle, daß das dann am menschlichen Herzen geschieht,“ sagte eine Besucherin und eine andere meinte, daß man hier einmal die heutige medizinische Kunst deutlich wird. Das war auch einer der Hintergründen für den Tag der offenen Tür zum 25-Jährigen Bestehen der Rhönklinikum AG in Bad Neustadt, sagte Sven Freytag, Geschäftsführer der Herz- und Gefäßklinik Bad Neustadt bei einem Pressegespräch.

Immerhin acht Monate Vorlaufzeit benötigte die Großveranstaltung auf dem Gelände des Rhönklinikums Bad Neustadt, das am Samstag alle sechs Spezialkliniken geöffnet hatte und bislang unbekannte Einblicke gab. Da konnte man zum Beispiel ein Kunstherz ebenso sehen wie es Informationen über die Dialyse und die dazu notwendigen Maschinen gab.

Natürlich war auch das aktuelle Projekt „Cardio Angel und Stroke Unit“ ein Gesprächsthema und hier gab es ausführliche Informationen über dieses Gerät, mit dem bei einem Schlaganfall schon vor dem Eintreffen des Krankenwagens die wichtigsten Daten per Handy an die neurologische Klinik übermittelt werden können. Hier zählt letztendlich jede Sekunde, sagte Uwe Kippnich vom BRK-Rhön-Grabfeld, der den Interessierten das Gerät vorstellte.

Was ist ein Kathederlabor und was passiert hier? Auch diese Frage wurde beim Rundgang am Samstagnachmittag beantwortet. Dazu konnte man die entsprechenden Maschinen ebenso in Augenschein nehmen, wie auch die nur Millimeter großen Stants oder die Ballons, die zum Aufweiten von Blutgefäßen genutzt werden, zu sehen waren. Es gab Vorträge über Herzrhythmusstörungen, die Handchirurgie oder auch einen Blick in das Gehirn. Was beim Rundgang auffiel, war ganz sicher die Freundlichkeit des Personals aber auch die kompetenten Erläuterungen, die jedermann verständlich waren. Schnell zeigte sich, auf welche hohen medizinisch modernem Niveau die Rhönklinik in Bad Neustadt verfügt.

„Wir wollten die hochkompetente Pflege ebenso zeigen, wie die hervorragende Medizin, hier in unseren Häusern,“ betonte Sven Freytag. Über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren am Samstag eingespannt. „Vom Chefarzt bis zur Servicekraft war alles mit dabei,“ sagte Sven Freytag. Mehr als 80 Vorführungen gab es und dazu an die 30 Vorträge .

Erfreulich sei, daß die Mitarbeiter allesamt mitgezogen haben und sich auch darüber freuten, einmal ihren Angehörigen und Bekannten ihren Arbeitsplatz zu zeigen. Natürlich kamen auch viele Interessierte aus dem unterfränkischen Bereich, denn die Rhönklinikum AG hat ja gerade hier einen weitverbreiteten Bekanntheitsgrad. Auf rund 10.000 Besucher hatte man sich eingestellt und diese Zahl dürfe sich in etwa auch bestätigt haben.

3.200 Parkplätze hatte man zur Verfügung wobei sich der Geschäftsführer der Herz- und Gefäßklinik besonders bei der Stadt Bad Neustadt, aber auch bei den Firmen Jopp, Siemens und Preh bedankte, die ihr Gelände dafür zur Verfügung gestellt hatten. Sechs Shuttlebuslinien fuhren die Gäste von den Parkplätzen zum Klinikum. Mit eingebunden waren auch die umliegenden Feuerwehren, die Absperr- und Einweisungsdienste übernommen hatte. Über 70 Straßenschilder mussten für diesen Tag aufgestellt werden, sagte Walter Otulak, der unter anderem für die Verkehrsplanung an diesem Tag mit Polizei und Straßenmeisterei in Kontakt stand.

Logistisch war an somit einiges gefragt. Dies betraf auch die Verpflegung der Mitarbeiter aber auch der Kräfte draußen vor Ort. So gab es für die Feuerwehrleute zum Beispiel Lunchpakete und für alle gleich nach Abschluss des Tag der offenen Tür eine Helferfest. Für den Notfall hatte das Klinikum auch das BRK-Rhön-Grabfeld mit eingeschaltet und auf dem Gelände drei Teams mit Rettungswagen und Notarzt stehen.

Natürlich konnte man dann auch hier einmal in einen Rettungswagen sehen und sich genau erklären lassen, was da alles „an Bord“ ist. Es gab einen Blick in den Medikamentenschrank und wer wollte, der konnte auch mal auf der großen Trage liegen. Die Erste Hilfe spielte natürlich auch eine Rolle beim Tag der offenen Tür am Rhönklinikum und so konnte man sich Informationen über die ersten, oft lebensrettenden Handgriffe holen, wobei die in vielen öffentlichen Gebäuden mittlerweile vorhandenen Frühdefibrillator eingesetzt wurden. Hier konnte der Laie selbst einmal unter fachkundiger Leitung üben. Vom begehbaren Herzen und Gehirn gab es Einblicke in die Einrichtungen der Klinik, bei Führungen im virtuellen Operationssaal konnte man den Medizinern quasi über die Schultern schauen oder auch alles über Herzschrittmacher von einst und heute erfahren.

Für viele jugendliche Besucher sicher interessant der Überblick über Ausbildungsbetrufe in der Pflege oder auch die Fachweiterbildung. Interessant die Führungen in der Radiologie, wo die Mitarbeiter die modernen Geräte genauestens erläuterten und auch die Funktionen zeigten. Da konnte man in der Handchirurgie einen Blick in die Handambulanz werfen, in der Neurologischen Klinik verschiedene Mitmach-Aktionen testen oder in der Frankenklinik die Herzsportgruppe besuchen und auch eine Thai Chi Vorführung erleben.

Es gab Führungen durch die Saaletalklinik, die in der nächsten Woche ihr 30-Jähriges Bestehen feiert und natürlich stand auch der Rettungshubschrauber „Christoph 60“ aus Suhl am Hubschrauberlandeplatz. Kinder- und Musikprogramm rundeten die Führungen ab und die Gastronomie hatte für jeden Geschmack etwas im Angebot. Ein Tag, wie der Geschäftsführer der Herz- und Gefäßklinik, Sven Freytag und der Geschäftsführer der Neurologischen Klinik Jörg Rieger sagten, der einmal das ganze Spektrum der sechs Kliniken den Besuchern nahe bringen wollte. (hf). +++


Ein Blick in eines der Herzkatheterlabors im Rhönklinikum. Hier konnte man auch die Funktion des nur Millimeter großen aufblasbaren Ballons, zur Weitung eines Blutgefäßes sehen oder daneben ein Stant (rechts) wie er in Blutgefäße eingesetzt wird und sich dann öffnet.



Das begehbare Gehirn faszinierte die Besucher in der Neurologischen Klinik.


Die Musiker der Gruppe „Red Pack“ begeisterten beim Tag der offenen Tür auf dem Gelände des Rhönklinikums nicht nur durch ihre musikalischen Darbietungen

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