Neuer Direktor der Klinik für Neurochirurgie Prof. Stefan Grau offiziell eingeführt

27.04.22 - Der "Neue" in der Neurochirurgie des Klinikums Fulda ist tatsächlich gar nicht mehr so neu: Schon seit dem 1. Dezember letzten Jahres hat die renommierte Abteilung einen neuen Chefarzt: Prof. Dr. med. Stefan Grau hat die Nachfolge von Prof. Dr. med. Robert Behr angetreten, der im Oktober letzten Jahres in den Ruhestand verabschiedet wurde. Doch am Dienstag wurde er nun ganz offiziell im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Hörsaal des Klinikums in sein Amt eingeführt. OSTHESSEN-NEWS hatte schon vorher Gelegenheit, mit dem 50-jährigen "Neu-Fuldaer" zu sprechen. Was verschlägt einen ausgewiesenen Großstädter nach langjährigen Stationen in München und Köln ins überschaubare Fulda?

Die versammelten Koryphäen der Neurochirurgie

Klinikumsvorstand Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel mit seinem Neuzugang

Im Vordergrund Prof. Grau mit Ehefrau und Tochter Johanna

"Fulda kenne ich schon aus meiner Studienzeit in Würzburg und war immer gern hier zu Besuch", erzählt der gebürtige Münchner. Nicht nur die Stadt mit der landschaftlich schönen Umgebung war ihm ein Begriff, sondern auch das Klinikum im Allgemeinen und besonders dessen neurochirurgische Abteilung hatte für den Mediziner einen sehr guten Klang. Seinen Vorgänger Prof. Behr kannte er schon aus seinem Praktischen Jahr in Würzburg - alles beste Voraussetzungen, sich hier gut aufgehoben zu fühlen. "Und ich habe schon mit Freude festgestellt, dass das Gerücht, der Osthesse sei per se knurrig und verstockt, überhaupt nicht zutrifft", berichtet er schmunzelnd. Auch seine Familie freue sich auf die Domstadt, in der es sich gut leben lasse, verrät Prof. Grau.

Prof. Dr. med. Roland Goldbrunner, Direktor des Zentrums für Neurochirurgie der ...

Prof. Jörg-Christian Tonn (Direktor der Neurochirurgischen Klinik am Klinikum ...

Der Neurochirurg soll die international renommierte Klinik weiter ausbauen. Vor allem auf dem Feld der Behandlung von Krebserkrankungen des Gehirns (Neuroonkologie) werde er neue Akzente setzen, hatte das Klinikum angekündigt. "Daneben werden die bereits gut etablierten Bereiche der Behandlung von neurovaskulären Erkrankungen (Hirnblutungen und Schlaganfälle), der Versorgung von Kopfverletzungen und die langjährig etablierte und erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit im zertifizierten Schädelbasiszentrum im Zentrum der Arbeit des neuen Direktors stehen", hieß es.

Auch Prof. Graus Eltern waren zu seiner Einführung gekommen

Prof. Reinald Repp

"Professor Grau ist ein fachlich und wissenschaftlich versierter Neurochirurg, dessen empathischer Führungsstil und sein von menschlicher Anteilnahme geleiteter Umgang mit seinen Patientinnen und Patienten beeindruckend ist", so Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Sprecher des Vorstands des Klinikums Fulda, der - auch im Namen seines Vorstands-Kollegen Burkhard Bingel - die offizielle Amtseinführung vornahm. 

Menzel ging anschließend auf die Vita von Prof. Grau ein: Nach dem Studium der Humanmedizin von 1992 bis 1999 an der Julius-Maximilians-Universitätsklinik Würzburg absolvierte er dort anschließend auch seine Zeit als Arzt im Praktikum. Nach Erhalt der Approbation im Jahr 2001 war er bis 2008 als Assistenzarzt bei Prof. Tonn in der Neurochirurgischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig. Parallel setzte er seine wissenschaftliche Tätigkeit im Tumorbiologischem Labor der Neurochirurgischen Klinik des Klinikums Großhadern fort. Im Jahr 2008 erhielt er die Facharztbezeichnung für Neurochirurgie und wurde im gleichen Jahr zum Oberarzt der Neurochirurgie im Klinikum in Großhadern ernannt. Im Jahr 2010 wechselte er zu Prof. Goldbrunner in die Klinik für Allgemeine Neurochirurgie der Universität zu Köln, wo er von 2011 bis 2016 die Position des leitenden Oberarztes innehatte. Von Mai 2016 bis zu seinem Wechsel nach Fulda fungierte er als stellvertretender Klinikdirektor.

Im Anschluss an die offizielle Amtseinführung folgten zwei Ansprachen langjähriger Wegbegleiter Graus: Prof. Roland Goldbrunner, Direktor des Zentrums für Neurochirurgie der Uniklinik Köln, lobte: "Stefan Grau ist ein exzellenter Neurochirurg und ein unglaublich netter Mensch. Einen Besseren hätte das Klinikum Fulda nicht finden können." Prof. Jörg-Christian Tonn (Direktor der Neurochirurgischen Klinik am Klinikum der Universität München (LMU) hob hervor: "Professor Stefan Grau ist nicht nur hervorragend als Mediziner, sondern auch als Arzt - eine wichtige Differenzierung. Als Neurochirurg, als Kollege, als Chef und als Mensch ist er ein großer Gewinn."

In seinen Schlussworten bedankte sich Prof. Grau für die herzliche Aufnahme in Fulda. "Das Klinikum Fulda ist ein Haus der Maximalversorgung auf universitärem Niveau, und als Campus der Universitätsmedizin Marburg ist es mir möglich, auch meine wissenschaftliche Aktivität zu erhalten", sagte Grau. Die Qualität des Campus-Modells gehe weit über die eines Akademischen Lehrkrankenhauses hinaus. (ci)+++