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"Fulda Aktuell" erscheint heute letztmalig: Zeitung eingestellt - Kündigungen
30.04.22 - Schocknachricht in der Fuldaer Medienlandschaft! Die Wochenzeitung "Fulda Aktuell" erscheint am Samstag, 30. April 2022 zum letzten Mal. Der Titel wird überraschend eingestellt, wie OSTHESSEN|NEWS aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr und durch einen Verantwortlichen auf Nachfrage bestätigt wurde. "Alle Mitarbeiter wurden am Donnerstag (28.4.) per Kündigung informiert. Das kam für uns alle aus heiterem Himmel. Wir sind geschockt und traurig." Fulda verliert mit dem Aus der Wochenzeitung ein etabliertes Medium, das sich neben dem journalistischen Auftrag auch sozial vielfältig engagiert hat.
"Fulda Aktuell" ist nach eigenen Angaben Osthessens große Wochenzeitung. Mit einer verteilten Auflage von 118.461 Exemplaren (Stand: 23.04.2022) ist das Werbe-Blatt immer samstags erschienen. Ihren Sitz hat die Gesellschaft "Verlag Fulda Aktuell GmbH" in der Heinrichstraße 79 im Zentrum der Domstadt. Zehn Mitarbeiter sind von der abrupten Betriebsschließung betroffen. Über ihre Zukunft ist bisher nichts bekannt.
Das Wochenblatt gehört zur Münchner Ippen-Gruppe, die von Daniel Schöningh geführt wird, und ist seit über 30 Jahren "mit den Menschen und dem Handel" verbunden. Im März 2018 war der Verlag nach 13 Jahren von der Leipziger Straße in die Heinrichstraße umgezogen. Damals verkündete Verlagsleiter Michael Schwabe: Die Redaktion sei nun viel näher am Puls der Stadt und arbeite weiterhin intensiv an interessanten Geschichten aus Fulda und der Region.
Hoher Druck auf Branche: 2.000 Print-Titel in Gefahr
Erst zu Beginn dieser Woche hatte der Mediendienst Kress vor einer dramatischen Situation in der Branche gewarnt. Mehr als 2.000 Titel seien stark gefährdet. Steigende Energie- und Papierpreise sowie kontinuierlich zunehmende Zustellkosten belasten die Zeitschriftenverlage in Deutschland stark. Die 2021 erreichte Erholung relevanter Geschäftszahlen nach dem coronabedingten Einbruch 2020 werde durch die aktuelle Kostenexplosion weitgehend zunichtegemacht, teilte der Medienverband der freien Presse (MVFP) am Dienstag auf seiner Jahrespressekonferenz in Berlin mit.
Fakt ist: In der nationalen Medienlandschaft geht es turbulent zu und die Krise der Printmedien verschärft sich weiter. Neben Auflagenschwund, Kostendruck & Co. macht der Papiermangel der Branche stark zu schaffen. Zudem steigen die Abopreise immer weiter. Zeitungslesen wird für viele Menschen immer mehr zum Luxus. (Christian P. Stadtfeld) +++