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Gruppenbild vor dem im Entstehen begriffenen "Haus der Kirche - Lioba Munz": Der emeritierte Bischof Heinz-Josef Algermissen, Äbtissin Benedikta Kranz, Stadtpfarrer Stefan Buß, Architektin Gabriele Schönherr-Juli, Verwaltungsleiterin Anja Kamrad und Zimmermeister Andreas Herber. - Fotos: Bertram Lenz / Innenstadtpfarrei Fulda/Bernd Scholl

FULDA Richtfest für Gemeindezentrum

Ein Ort, an dem sich viele Menschen begegnen sollen

16.07.22 - In der Schulstraße 1, hinter dem ehemaligen Atelier von Schwester Lioba Munz, entsteht derzeit in Fulda das neue Gemeindezentrum der katholischen Innenstadtpfarrei. Am Freitagnachmittag wurde Richtfest gefeiert, "denn wenn der Rohbau eines Hauses errichtet und auch das Dach des Gebäudes fertiggestellt wurde, dann ist es gute Tradition, sich bei Handwerkern und Unterstützern für die geleistete Arbeit zu bedanken und den Segen für das Gebäude zu erbitten" (Einladungstext).

Richtspruch von Zimmermeister Andreas Herber.

Stadtpfarrer Stefan Buß (rechts) und der emritierte Bischof Heinz-Josef Algermissen. ...

Fusion und Neuausrichtung der Pfarrei für die Zukunft hatten bei den Verantwortlichen ein Umdenken in Sachen Immobilien ausgelöst. Nach dem Tod von Lioba Munz in 1997 und der Archivierung ihres künstlerischen Werkes war das Gebäude an die katholische Innenstadtpfarrei veräußert worden.  Diese will den historischen Bau, der laut dem beauftragten Architektenbüro "Schönherr + Juli" in der Denkmaltopografie als Einzeldenkmal ausgewiesen ist, in Verbindung mit einem Neubau als zentrales Pfarrzentrum nutzen. Das Projekt sei in die Zukunft gerichtet und werde in der weiteren pastoralen Entwicklung eine zentrale Rolle spielen.

Einst Werkstatt und Atelierhaus

Bei dem Gebäude "Schulstraße 1", einst im Besitz der Benediktinerinnenabtei, handelt sich um ein traufständiges Gebäude mit Fachwerkobergeschoss und Satteldach. Der älteste Balken des früheren landwirtschaftlichen Baues kann auf das Jahr 1699 datiert werden. Später wurde es Bestandteil des Abteiareals und dort im 19. Jahrhundert als Mädchenschule genutzt, um im 20. Jahrhundert Werkstatt und Atelierhaus von Schwester Lioba Munz zu werden. 

Der Bestand soll dabei laut Architekten als Verwaltungsgebäude genutzt werden. Er werde unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange saniert und seinen neuen Anforderungen entsprechend strukturiert. Hier befinden sich Mitarbeiterbüros sowie Gruppen- und Besprechungsräume für Treffen mit kleineren Gruppen. Das Dachgeschoss mit seinem historischen Dachstuhl ist als Meditationsraum vorgesehen. Im rückwärtigen Bereich fügt sich ein eingeschossiger neuer Baukörper als Pfarrsaal in die vorhandene Grundstücksgeometrie ein. Die nord-östlich angrenzende Stadtmauer bleibe dabei erhalten und werde als Raumabschluss im Innenraum erlebbar bleiben. 

In die Zukunft weisend

Wie Stadtpfarrer Stefan Buß in Anwesenheit zahlreicher Gäste, darunter auch des emeritierten Bischofs Heinz-Josef Algermissen und Äbtissin Benedikta Kranz, sagte, solle das neue Gemeindezentrum auch nach Abstimmung mit den Benediktinerinnen den Namen "Haus der Kirche - Lioba Munz" tragen. Was die Fertigstellung angehe, so habe Bischof Dr. Michael Gerber für den Ersten Advent 2023 sein Kommen für die Einweihung zugesagt.  Bei der Erstellung des Rohbaues hatten und haben die Verantwortlichen ebenso wie die beteiligten Handwerkerfirmen mit den Widrigkeiten der aktuellen Situation zu kämpfen. Neben Lieferengpässen ist besonders die teilweise erhebliche Preissteigerung zwischen 30 und 40 Prozent ebenso zu nennen wie die mangelnde Beteiligung an Ausschreibungen für die einzelnen Gewerke. Buß nannte im Pressegespräch die Summe von fünf Millionen Euro, die man veranschlagt habe. Darin enthalten sind sowohl der Kaufpreis als auch die Kosten für den Neubau und die Umbauten.

Auch der Fuldaer Bundestagsabgeordnete Michael Brand (rechts) schaute beim Richtfest ...

Der Stadtpfarrer nannte das Projekt einmal mehr "in die Zukunft weisend", besonders vor dem Hintergrund der in 2035 entstehenden Großpfarrei. Zudem sollten Dekanat und City-Pastoral hier ein Zuhause finden, das alte Gemeindezentrum in der Friedrichstraße entspreche nicht mehr den Anforderungen. Bischof Algermissen habe das Projekt befürwortet, und man sei sicher, gemeinsam mit den Benediktinerinnen eine gute Lösung gefunden zu haben.

"Das Innere und Äußere verbindet sich", so Buß, der dem Architektenehepaar Gabriele Schönherr-Juli und Jürgen Juli für ihre bisherige Tätigkeit ebenso dankte wie den beteiligten Handwerkerfirmen, den kirchlichen Gremien und seinen pastoralen Mitarbeitern. "Ein erster Meilenstein ist geschafft", so der Stadtpfarrer, der angesichts der Kostensteigerungen weiter betonte: "Es gibt kein Zurück mehr". Das "Haus der Kirche - Lioba Munz" solle ein Ort der Begegnung sein, wo Menschen zueinander finden. Häuser seien eigentlich "tote Steine, die von Menschen mit Leben erfüllt werden". 

Den traditionellen Richtspruch sprach Zimmermeister Andreas Herber von der Firma "Hartmann Holzbau" aus Wallenrod. Der emeritierte Bischof Algermissen sprach den so genannten "Rohbausegen". Auch der Fuldaer Bundestagsabgeordnete Michael Brand (CDU) kam vorbei, um sich ein Bild vom Bau zu machen (Bertram Lenz) +++


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