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Arno Englen vom Polizeipräsidium Frankfurt und der Gießener Oberstaatsanwalt Thomas Hauburger - Screenshot: O|N

REICHELSHEIM Das ist nach der Pressekonferenz bekannt

Ayleens mutmaßlicher Mörder versuchte bereits mit 14 ein Kind zu schänden

02.08.22 - Ayleen kannte ihren Mörder: Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in einer Pressekonferenz am Montagnachmittag bekanntgab, hatten der mutmaßliche Täter und sein späteres Opfer über mehrere Wochen Chatkontakt.

Ayleen sei ein schüchternes, eher zurückhaltendes Mädchen gewesen, welches sich in seiner Freizeit viel um den jüngeren Bruder gekümmert habe, erklärte Arno Englen, Leitender Kriminaldirektor der Polizeidirektion Freiburg. Unzählige Hinweise seien bei der Polizei eingegangen, die zur Auffindung des Mädchens hätten beitragen sollen. "Leider ohne Erfolg." Die mutmaßliche Beobachtung eines Zeugen, der die 14-Jährige am Hauptbahnhof gesehen haben will, habe sich ebenfalls nicht bestätigt. Der Gießener Oberstaatsanwalt Thomas Hauburger fügte an: "Wir wissen, dass Ayleen ihren Heimatort lebend und mit dem Auto des Tatverdächtigen verlassen hat." Ob sie dies freiwillig getan hätte, sei derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen.

Der mutmaßliche Täter sei ein 29-Jähriger, der die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, erläuterte Dieter Inhofer, Leitender Oberstaatsanwalt aus Freiburg. Auf die Frage einer Journalistin, ob der Beschuldigte selbst früher sexuell misshandelt worden sei und ob dessen Eltern ebenfalls die deutsche Staatsbürgerschaft besäßen, antwortete er: "Es besteht zwar der dringende Tatverdacht gegen den jungen Mann, solange er allerdings nicht rechtskräftig von einem Gericht als Mörder von Ayleen verurteilt wurde, werden wir diesbezüglich keine Auskunft geben."

So viel ist zum Täter jedoch bekannt: Der 29-Jährige war zuletzt wohnhaft in Wetzlar und befand sich bis vor wenigen Wochen unter "Führungsaufsicht", also unter polizeilicher Überwachung. Mit 14 Jahren hatte er versucht, eine 11-Jährige zu vergewaltigen und diese dabei körperlich schwer verletzt. Nach seiner Verhaftung verbrachte er zehn Jahre in einer psychiatrischen Klinik, 2017 folgte seine Entlassung.

Auf seine Spur brachten die Ermittler nun unzählige Chat- und Internetspuren. Andreas Röhrig, Präsident des Landeskriminalamtes Hessen: "Wir erhielten die Anfrage auf Amtshilfe, haben dann die Wohnung des 29-Jährigen durchsucht." Dabei seien mehrere Gegenstände aus dem Besitz von Ayleen aufgefunden worden. Der Tatverdächtige habe sich jedoch nicht vor Ort aufgehalten. "Er wurde im Anschluss ausfindig gemacht und im Bereich von Frankfurt/Main festgenommen." Wie Röhrig erklärt, hätten die Handydaten des mutmaßlichen Täters ergeben, dass sich dieser für längere Zeit im Bereich des Teufelsees aufgehalten habe. Also sei dieser mittels Polizeihubschrauber abgesucht worden. "Bereits aus der Luft sah die Besatzung eine weibliche Leiche auf dem Gewässer schwimmen."

Die Bergung der Toten sei schwierig gewesen, erklärt Thomas Hauburger, erst in den späten Abendstunden hätte man den Leichnam aus dem schwer zugänglichen See ziehen können. "Obwohl Rechtsmediziner anwesend waren, konnte die Identität des Mädchens aufgrund der längeren Liegezeit im Wasser nicht geklärt werden." Erst ein Zahnprofil sowie ein DNA-Abgleich hätten für Gewissheit gesorgt. Wie lange das Mädchen genau im See lag und auch woran sie starb, wisse man zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht. "Die Obduktion dauerte sechs oder sieben Stunden, aufgrund des Zustandes des Körpers müssen wir jetzt noch weitere Untersuchungsergebnisse, etwa aus der Toxikologie, abwarten."

Wie Franziska Scheuble von der Staatsanwaltschaft Freiburg mitteilt, habe der 29- Jährige die Tat abgestritten. Jetzt mache er von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. Die ermittelnden Behörden gehen davon aus, dass Ayleen in der Nacht vom 21. auf den 22. Juli starb. (mr) +++


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