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Stolze 75 Jahre Siedlungswerk: "Ansehnliche Zwischenbilanz, die anspornt"
29.08.22 - Es ist wahrlich eine Erfolgsgeschichte: 75 Jahre Siedlungswerk Fulda. Grund genug, dieses Jubiläum gebührend zu feiern (O|N berichtete bereits vorab). "Jedes Jahrzehnt hatte seine eigenen neuen Herausforderungen, denen man sich gemeinsam stellte. Unsere ansehnliche Zwischenbilanz ist für uns Ansporn, sich auch in Zukunft für den Wohnraum in der Region Fulda einzusetzen", erklärte Alois Früchtl, Vorsitzender des Aufsichtsrats, in einem Festakt am Sonntagvormittag im Kanzlerpalais.
Der damalige Ausgangspunkt: In den Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges herrschte im Raum Fulda große Wohnungsnot. Um diesem Zustand entgegenzuwirken, gründeten christlich geprägte Bürger im August 1947 das Siedlungswerk Fulda. Binnen weniger Jahre konnte die Genossenschaft so hunderte Wohnungen schaffen und leistete einen entscheidenden Beitrag zum Wiederaufbau. Und das alles zunächst ganz ohne Eigenkapital, allein mit dem unerschütterlichen Willen zu helfen. "Zupacken und mit unternehmerischem Mut gingen die Gründer der Genossenschaft ihren steinigen Weg - wo es sein musste, auch unkonventionell", so Früchtl weiter.
Lange Projekt-Liste
Der Einsatz hatte sich in vielerlei Hinsicht gelohnt. Heute zählt das Siedlungswerk Fulda rund 1.800 Mitglieder, verwaltet 1.267 Wohnungen und hat das Stadtbild entscheidend mitgeprägt. Die Liste der Großprojekte ist lang. Zu den ersten größeren Realisierungen zählen die Wohnblocks am Gallasiniring, die Reihenhäuser im Areal "Am Mühlacker" oder die Wohnungen der Ketteler-Siedlung in der Rheinstraße. In den 50er und 60er Jahren folgten weitere Baumaßnahmen in den Stadtteilen Ziehers-Süd und Ziehers-Nord. Auch in den vielen weiteren Jahren blieb die Genossenschaft eine gefragte Adresse - und das bis in unsere heutige Zeit. Modernität und Komfort traten ebenso immer mehr in den Vordergrund. Nennenswert seien an dieser Stelle die Wohnanlagen "In den Auegärten" aus dem Jahr 2005, der "Wohnpark Horasbrücke" (2011) oder das "Wohnen am Schlossgarten" (2017). Besondere Aufmerksamkeit erlangte das Siedlungswerk bei der Umgestaltung des Gemüsemarktes im Jahre 2002. Die Bilanz: "Der Blick zurück ist durchaus zufriedenstellend", sagte Früchtl. Gleichzeitig blicke man mit Zuversicht in die Zukunft - trotz der Hürden wie Materialmangel oder explodierende Energiekosten. "Unsere Gründerväter haben eindrucksvoll gezeigt, dass Widrigkeiten dazu da sind, überwunden zu werden."
Entwicklungen in Chronik
Dr. Mathias Schmidt - Autor der neu erschienenen und umfangreichen Chronik - blickte im Rahmen der Feierstunde mit den anwesenden Gästen detaillierter zurück in die Geschichte. Er bilanzierte zum Schluss: "Sie sehen: In 75 Jahren konnte wirklich viel Erstaunliches geleistet werden." Da das Erfolgskonzept - wie Früchtl eingangs erläuterte - auf Netzwerk und gegenseitiger Wertschätzung basiere - konnten sich alle Mitglieder nach dem offiziellen Teil noch auf einen gemütlichen Ausklang am Jubiläums-Sommerfest rund um den Gemüsemarkt freuen. (mkr/pm) +++