Projektleiter Sascha Decher erklärt: Deshalb ist der Wassereinsatz notwendig

01.09.22 - Der schonende Umgang mit Umweltressourcen ist für die Fachleute schon lange ein Thema. Die anhaltende Trockenheit und den daraus resultierenden dürren Wiesen und niedrigen Wasserständen der Flüsse und Seen rückt nun zum Beispiel die Wasserversorgung in den Fokus vieler Menschen.

Und damit auch die Frage, wie und wo der Verbrauch reduziert werden kann, oder ob Wasser gar zumindest auf den ersten Blick sinnlos verbraucht wird.

In Bezug auf unseren Artikel "Ökologischer Wahnsinn: Tausende Liter Trinkwasser für die A-49-Baustelle" meldete sich ein OSTHESSEN|NEWS-Leser und wies darauf hin, dass "auf der Riesenbaustelle Tegut in Michelsrombach" nach seiner Ansicht das Gleiche passiere. Wir haben bei der ausführenden Baufirma und der Stadt Hünfeld nachgefragt.

"In erster Linie ein Sicherheitsaspekt"

Die Bickhardt-Bau AG Niederlassung Fulda ist für die umfangreichen Erdarbeiten ...Foto: Bickhardt-Bau AG

"Wir haben im Zuge der Baumaßnahme die Fahrwege innerhalb der Baustelle so geändert, dass sie möglichst weit von der Autobahn entfernt sind", sagt Decher. Eine Staubentwicklung kann sonst schnell zu einer Gefahr für die Verkehrsteilnehmer werden. Bei dem riesigen Areal handelt es sich um die größte Baustelle in der Geschichte der Bickhardt-Bau-Niederlassung in Fulda. Tegut wird nach eigenen Angaben in dem Logistikzentrum rund 17.000 unterschiedliche Artikel in einer Lagerfläche von rund 90.000 Quadratmetern disponieren und von Michelsrombach aus die 300 Märkte zwischen Göttingen, Stuttgart und München beliefern. Dazu wird unter anderem ein 37 Meter hohes Hochregallager benötigt.

Die Erdarbeiten sind nahezu abgeschlossen. Rund 500.000 Kubikmeter Erde wurden bewegt. Klar, dass Staub nicht ausbleibt. Gerade bei der aktuellen Trockenheit. Auch zum Schutz der Kolleginnen und Kollegen auf der Baustelle müsse die Staubentwicklung möglichst reduziert werden.

Mehrere Rückhaltebecken

Dafür werde in mehreren Rückhaltebecken Regenwasser und Wasser aus den Drainagen aufgefangen und entsprechend für die Bewässerung genutzt. "Auf die Nutzung von Trinkwasser aus dem Netz kann, auch durch die Umstellung der Fahrwege, komplett verzichtet werden. In Spitzenzeiten wird lediglich Brauchwasser zur Staubbindung entnommen. Dies konnte allerdings auch auf das minimalste reduziert werden und geschieht nur in enger Abstimmung mit den Stadtwerken Hünfeld", sagt der Projektleiter.

Der Pressesprecher der Stadtwerke in Hünfeld erklärt auf Anfrage von OSTHESSEN|NEWS: "Soweit der Brauchwasserbedarf nicht aus den eigenen Rückhaltebecken gedeckt werden kann, wird an oben genannter Baustelle eine alte Quelle genutzt, die schon lange nicht mehr in das System der Trinkwasserversorgung Hünfelds eingebunden ist. Es wird also hier kein hochwertiges Trinkwasser genutzt. Aus der alten Quelle wird lediglich Brauchwasser entnommen, und zwar im Rahmen einer gültigen Genehmigung der Wasserbehörden."

Im Außenbereich beginnen nun die Oberflächenarbeiten. Die Straßen und Gehwege werden gepflastert und asphaltiert. Diese Arbeiten sollen im Frühjahr 2023 abgeschlossen werden. Im nächsten Jahr will Tegut das neue Logistikzentrum direkt an der Autobahn A 7 mit rund 800 Arbeitsplätzen in Betrieb nehmen. (Hans-Hubertus Braune) +++

Ökologischer Wahnsinn: Tausende Liter Trinkwasser für die A-49-Baustelle