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Begeisternde Operngala 2022 am Freitagabend in der Stiftsruine Bad Hersfeld. - Fotos: Jasmin Sippel-Mönch

BAD HERSFELD Operngala 2022 in der Stiftsruine

Ein wunderschöner Abend vor toller Kulisse mit wunderbaren Künstlern

03.09.22 - "Man geht aus der Ruine nie heraus, wie man hereingekommen ist!", so der Kommentar einer Besucherin der Operngala 2022 am Freitagabend im Anschluss zu OSTHESSEN|NEWS. Und genau das beschreibt wohl das Gefühl, das Ambiente und den ganzen Abend am besten.

Die Künstler auf der Bühne haben es geschafft, das Publikum zu verzaubern und für die Welt der Oper zu begeistern. "Eine tolle Erfahrung, jederzeit wieder", bestätigte Kai, ein mit 22 Jahren relativ junger Gast, gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Er hatte bislang noch nicht viel mit der Oper zu tun und war nur als "Vertretung" für seinen Vater mit der Mutter angereist.

Christoph Becker, der Dirigent, der aber auch gleichzeitig das Programm entworfen und die musikalische Leitung für die Operngala übernommen hat, hat ganze Arbeit geleistet. Der derzeitige musikalische Leiter des Arbeitskreises für Musik bewies gestern sein ganzes Können.

In die Welt der "Liebe und Intrigen", das Thema, das in der Oper am beliebtesten ist, wurden die Gäste der Stiftsruine entführt. Und Dank Frederik Frank, der kompetent und abwechslungsreich durchs Programm führte und so manche Anekdote rund um die Oper oder den Komponisten zu erzählen wusste, konnte auch der nicht so opernaffine Gast leicht die Thematik, der meist auf Italienisch gesungenen Stücke, verstehen und erleben.

Und natürlich stehen bei aller guter Planung und Vorbereitung am Ende die Sänger und Musiker im Mittelpunkt. Hier hat der Arbeitskreis für Musik Bad Hersfeld e.V., ohne den dieser Abend nicht stattgefunden hätte, eine Solistin und zwei Solisten gewinnen können, die mit augenscheinlich viel Freude in dem mal wieder unglaublichen Ambiente der Stiftsruine auftraten.

Der Sopranistin Melinda Parsons ist die Festspielbühne nicht fremd. Sie sang bereits bei den Opernfestspielen die Rolle als Rosina in Rossinis "Barbier von Sevilla", wofür sie den Orpheuspreis bekam.

Auch Christoph Heinrich, Bassbariton, ist kein Unbekannter auf den Brettern der Stiftsruine. Als Sparafucile in Verdis "Rigoletto" begeisterte er mit seinem Stimmvolumen bei den einstigen Opernfestspielen.

Der niederländische Tenor Arnold Bezuyen hat auf den größten Bühnen gesungen: Mailänder Scala, Metropolitan Opera in New York und auf dem Bayreuther "Grünen Hügel". Bei den Bayreuther Festspielen hat Bezuyen noch wenige Tage vor der Bad Hersfelder Operngala in Wagners "Rheingold" und "Siegfried" aus dem "Ring" den Mime verkörpert. 

Aber was wäre eine Oper ohne Orchester. Hier konnten die "Virtuosi Brunenses" für den Auftritt gewonnen werden. Sie setzen sich aus Mitgliedern des Orchesters der Janáček-Oper, der Philharmonie Brünn sowie aus Solistinnen und Solisten erstrangiger tschechischer Orchester zusammen. Mit ihrem Gründer Karel Mitáš gastieren die Virtuosi regelmäßig seit 2009 in Bad Hersfeld, bis 2015 auch bei den Opernfestspielen.

Und last but not least trug der Bad Hersfelder Festspielchor erheblich zum Gelingen des gestrigen Abends bei. Er begleitete die Solisten, beispielsweise Carmens Sinnieren über das Wesen der Liebe in der Habanera. Er sang aber auch reine Chorstücke und eine besondere Atmosphäre erzeugte der Chor in der Stiftsruine mit dem Summchor aus Puccinis "Madame Butterfly".

Bekannte und beliebte Arien wie das "Nessun dorma" (gesungen von Arnold Bezuyen) aus Puccinis Oper "Turandot" oder die "Habanera" aus Bizets "Carmen" (gesungen von Melinda Parsons) kamen zur Aufführung. Tschaikowskis empfindsamer Dichter Lenski besingt seine enttäuschte Liebe ("Kuda, kuda"), eh er sich in der Oper "Eugen Onegin" auf den sicheren Tod durch einen überlegenen Duellanten vorbereitet. Der diabolische Intrigant schlechthin ist Scarpia. Er macht Jagd auf politische Gegner und zieht es vor, die Liebe der Tosca in der gleichnamigen Oper durch Erpressung zu erzwingen, statt um sie zu werben. Hier hat Christoph Heinrich sein Können gezeigt.

Die hervorragende Auswahl der Lieder, das Können der Künstler und das Ambiente Stiftsruine haben dazu beigetragen, dass die Zuschauer bei stehenden Ovationen die Künstler nach dem zweistündigen Konzert zu weiteren Zugaben auffordern konnten. (Jasmin Sippel-Mönch) +++


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