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"Rote Ampel für die OVAG": 100 Menschen beim Wasser-Protestzug
13.09.22 - Viele Vogelsberger sind sauer! Sauer über die Wasser-Politik, über die Zulieferung nach Frankfurt, über die gelbe OVAG-Wasserampel. Um ihrem Frust kundzutun, haben sich vergangene Woche über 100 Menschen bei einem Demo-Zug durch Friedberg angeschlossen. Die Botschaft: Die Wasserampel der OVAG soll auf Rot gestellt werden.
Diese informiert die Kommunen als örtlicher Versorger über die aktuelle und in den nächsten drei Monaten zu erwartende Trinkwasserverfügbarkeit. Die Ampelfarbe zeigt an, wie viel Trinkwasser in nächster Zeit bereitgestellt werden kann. Diese Ampel steht aktuell auf Gelb. Doch die Forderungen von den Kommunen und Initiativen werden mehr, dass der Versorgungsbetrieb die Ampel endlich auf Rot umstelle.
OVAG verlegt Sitzung nach Wölfersheim
Angesichts von Niederschlagsmangel, sinkenden Grundwasserständen, zu geringer Verbrauchsreduktion sowie Sparversagen und seit Monaten anhaltender Dürre fordern die Demonstranten nun, die Wasserampel umzustellen. "Etwa 100 Personen sind am Freitag vom Bahnhof in Friedberg zum nahe gelegenen Sitz der OVAG gezogen. Dort sollte eigentlich um 15 Uhr eine Sitzung des Aufsichtsrates der OVAG stattfinden - doch die wurde in die Stadthalle nach Wölfersheim verlegt", erzählt uns Erwin Mengel, Mitglied der Schutzgemeinschaft Vogelsberg, der ebenfalls an der Demo teilgenommen hatte.
Der Demozug war unverkennbar: Denn als Zeichen für die Umstellung wurden Demonstrationsvehikel mitgebracht. Flaschen mit rotem Inhalt sollten Wasser "als das Blut des Vogelsbergs" symbolisieren, hieß es vorab. Zudem gab es rote Ampel-Fähnchen und jeder Demo-Teilnehmer war rot gekleidet. Neben der Umstellung der Wasserampel forderten die Teilnehmer die Anpassung von Grundwasserbewirtschaftungen an die Klimaveränderungen, die Wiedereinführung der Grundwasserabgabe und die Einführung zum verpflichtenden Wassersparen.
"Nicht begründet, Wasserampel zu ändern" Die OVAG hatte sich bereits im Vorfeld der Demo zu der genannten Thematik zu Wort gemeldet: "Aufgrund der derzeitigen und für die nächste Zeit prognostizierten Grundwasserstände in unseren Gewinnungsgebieten sehen wir uns fachlich und vertraglich nicht in der Lage, substanziell begründet die derzeit bis November angezeigten Phasen der OVAG-Wasserampel zu ändern", so Vorstandsvorsitzender Joachim Arnold. (ld) +++