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Sofiya Reznichenko präsentiert ihre Werke in Bad Salzschlirf. - Fotos: Maria Franco

BAD SALZSCHLIRF Ukrainische Künstlerin präsentiert Werke

Malen gegen den Schmerz: Sofiya Reznichenko verarbeitet ihre Flucht

16.09.22 - Kreatives Entfalten - und das fernab der Heimat. Sofiya Reznichenkos Herz schlägt für die Kunst. Jetzt hat die Ukrainerin die Gelegenheit, ihr Können in einer regionalen Ausstellung auf Initiative des "Welcome In!"-Wohnzimmers zu präsentieren. "Ich stelle insgesamt 25 Werke von mir an zwei verschiedenen Orten in Bad Salzschlirf aus: in der Kurparkresidenz und im Kulturbahnhof. Es ist wirklich aufregend, dass ich meine eigene Kunst der Öffentlichkeit zeigen kann", so die 39-Jährige. 

Die Bilder helfen ihr, den Krieg zu verarbeiten.

Seit Anfang März ist die Anwältin mit ihrer Familie in Fulda untergebracht. "Als der Krieg begann, mussten wir unser Leben retten, unser vertrautes Zuhause verlassen. Ich flüchtete mit meinen drei Kindern und meiner Mutter nach Deutschland", erinnert sich Reznichenko. "Wir fühlen uns in der Region inzwischen wirklich wohl. Ich liebe die Menschen hier, die Stadt und die Natur. Wir sind glücklich und dankbar, da sein zu dürfen." Ein vertrautes Gesicht aus Kiew traf sie sogar bereits während des großen Stadtteilfestes in der Fuldaer Robert-Kircher-Straße Ende Mai: ihren Yoga-Lehrer Aschot Aivasian (O|N berichtete). Gemeinsam nehmen sie immer wieder an den kulturellen Veranstaltungen des Stadtteiltreffs Fulda Innenstadt teil, auch bekannt unter dem Namen "Welcome In!"-Wohnzimmer.

Die Malerei ist für Reznichenko eine wichtige Stütze in diesen unruhigen Zeiten. Es hilft ihr weiter im Verarbeitungsprozess. "Ich hatte tatsächlich schon eine längere Zeit nicht mehr gemalt, aber der Schmerz erfüllte meine Seele und der einfachste Weg war für mich, meinen Erfahrungen auf der Leinwand Ausdruck zu verleihen." 

Der Kulturkessel in Bad Salzschlirf.

Kreativität ist für die Ukrainerin demnach kein Fremdwort. Die künstlerischen Anfänge reichen zurück bis in die Kindheit. "Ich habe schon immer gerne gezeichnet. Vor allem Porträts, Menschen und Blumen. In meinen Bildern greife ich die Schönheit von Mensch und Natur auf. Mein Verständnis der Welt besteht aus Güte, Frieden und Harmonie. Mit der Sprache der Farben bringe ich dem Betrachter meine Gedanken, meine Erlebnisse, Emotionen und einen Teil meiner Seele näher." 

Projekt "Menschen im Austausch" 

Foto: Welcome In

Ahmad Bayan ist Projektkoordinator" Menschen im Austausch".

Eindrücke vom ukrainischen Abend. Foto: Welcome In

Ahmad Bayan ist gespannt auf die Resonanz. Er ist Projektkoordinator" Menschen im Austausch" im "Welcome In!". Gegenüber OSTHESSEN|NEWS erklärt er: "Am Montag fand jetzt erstmals ein ukrainischer Kulturabend außerhalb unserer gewohnten Räumlichkeiten statt. Traditionelle Küche, ein spannender Vortrag und Musik gehörten dazu. 50 Gäste sind unserer Einladung gefolgt." Die Ausstellung knüpft nun daran an und endet mit der Finissage am 15. Oktober. Der Eintritt ist frei. Zum Hintergrund: "2020 sind wir mit dem neuen Projekt 'Menschen im Austausch' gestartet, durch Corona gestaltete sich die Umsetzung schwierig - jetzt legen wir los. Dabei geht es unter anderem darum, dass die Veranstaltungen nicht nur im Wohnzimmer stattfinden, sondern auch im Landkreis angeboten werden. Unser Dank gilt an dieser Stelle natürlich der Gemeinde Bad Salzschlirf für die Mitarbeit. Ich hoffe, dass es der Anfang einer Reihe von vielen bunten Veranstaltungen - in und um Fulda - ist." (Maria Franco) +++


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