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17 Junglandwirte aus Hessen waren am Wochenende in Fulda-Maberzell beim zweitägigen Wettstreit um die beste gerade Furche angetreten. Sie demonstrierten vor den kritischen Augen der Richter und vieler hundert interessierter Besucher auf einer kleinen Parzelle alle Techniken aus der Praxis. Richtiges Pflügen ist auch bei der heutigen Vielfalt von Bodenbearbeitungstechniken weiterhin eine Grundqualifikation der landwirtschaftlichen Ausbildung. Die richtige Einstellung des Pfluges gehört zu den anspruchvollsten Aufgaben des Landwirts im Bereich der Bodenbearbeitung. Mit Beetpflügen kann nur nach einer Seite (meistens nach rechts) gepflügt werden. Sie sind wesentlich leichter als Drehpflüge so dass die Vorderachse nicht so stark entlastet wird und ein geringerer Zugkraftbedarf erforderlich ist. Die Drehpflüge werden heute in der Praxis bevorzugt, weil mit ihnen eine gleichmäßigere ebenere Oberfläche erzielt wird.

Ende des vorigen Jahrhunderts wurden die Pflüge - außer den von den Dorfhandwerkern hergestellten Holzpflügen – in den Fabriken komplett aus Eisen gefertigt. Viele heute noch bestehende Landmaschinenhersteller begannen ihr Geschäft mit dem Bau von Pflügen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden zunehmend Ackerschlepper mit Verbrennungsmotoren entwickelt, die nicht so schwer und teuer waren, so daß sie auf den Feldern eingesetzt werden konnten.

Nach einer Phase der speziellen Motorpflüge wurden dann ab 1930 in Deutschland universell einsetzbare luftbereifte Ackerschlepper hergestellt. Hierzu wurden Anhängepflüge, der Größe der Schlepper angepaßt, eingesetzt. 1933 erfand der Engländer Harry Ferguson die Dreipunkt-Regelhydraulik. Die Pflüge wurden an den Schlepper angebaut und konnten am Furchenende hochgehoben werden. Durch ein System wurden die beim Pflügen entstehenden Zuwiderstandskräfte als Druck auf die Hinterachse des Schleppers übertragen und somit die Zugkraft erhöht und das Durchdrehen der Räder weitgehend vermieden. Dieses System ist auch heute noch mit Ergänzungen in allen Ackerschleppern eingebaut.

Der Pflug ist weiterhin das Hauptgerät zur krumentiefen Bearbeitung des Ackerbodens. Die Aufgabe des Pfluges ist es, den Boden zu lockern, wenden, mischen und durchlüften. Ferner werden organische und mineralische Dünger sowie Ernterückstände in den Boden eingebracht. Richtiges Pflügen ist auch bei der heutigen Vielfalt von Bodenbearbeitungstechniken weiterhin eine Grundqualifikation der landwirtschaftlichen Ausbildung. Die richtige Einstellung des Pfluges gehört zu den anspruchvollsten Aufgaben des Landwirts im Bereich der Bodenbearbeitung. Der Praktiker weiß: “Wer in der Lage ist einen Pflug richtig einzustellen, kann auch andere Maschinen richtig einsetzen“. Durch eine ordentliche und zeitgemäße Pflugfurche lässt sich zudem der Kostenaufwand für die nachfolgenden Ackerbauarbeiten senken.

Nach exakter Arbeit der Teilnehmer und gründliches Nachmessen durch die Wertungsrichter standen dann die diesjährigen Sieger des 32. Hessischen Landesentscheids im Leistungspflügen fest. Staatssekretär Weinmeister vom Landwirtschafsministerium überreichte die Sieger-Urkunden an Jan Scheffer aus Gudensberg (Kategorie Beetpflügen) und Karl-Heinrich Sippel-Heine aus Korbach (Kategorie Drehpflügen). Aus Osthessen belegten beim Drehpflügen Christian Hopchgrebe aus Homberg/Ohm (Vogelsbergkreis) den 2. Platz und FAbian Kümmel aus Poppenhausen/Rhön (Krfeis Fulda) den dritten Rang. Die beiden Sieger vertreten die Farben Hessens beim Bundeswettbewerb im September 2010 im hessischen Hammersbach. +++