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Die Konfirmandinnen und Konfirmanden zusammen mit Pfarrer Peter Remy. - Foto: Traudi Schlitt

ALSFELD Festgottesdienst in Alsfeld

Fast wie ein Klassentreffen: Konfirmanden kamen nach 50 Jahren zusammen

16.10.22 - Ein bisschen war es wie früher, als 30 Konfirmandinnen und Konfirmanden des Jahrgangs 1972 vor wenigen Tagen schwatzend und ein wenig aufgeregt vor der Alsfelder Walpurgiskirche standen, um nach 50 Jahren erneut ihren Konfirmationssegen zu erhalten. Die Freude war groß, sich nach vielen Jahren, vielleicht 25 seit dem letzten Konfirmationsjubiläum, wieder einmal zu sehen.

Aus der ganzen Republik und dem angrenzenden Ausland waren sie angereist, viele hatten schon am Vorabend in Erinnerungen geschwelgt, und sie wurden nicht eher leise, bis Pfarrer Peter Remy sie gutgelaunt dazu aufforderte, wie früher in Zweierreihen in die Kirche einzutreten und ihre reservierten Plätze einzunehmen. "An der Hand halten müssen Sie sich aber nicht", schmunzelte er.

Von weither angereist

Mit-Konfirmand Jürgen Decher aus Alsfeld hatte zu diesem Jubiläum recherchiert und viele der Ehemaligen ausfindig gemacht – gerade bei den Frauen, die ja bei der Eheschließung meist den Namen ändern, sei das nicht immer leicht gewesen. "Manchmal musste man eben einfach ein bisschen weiter fragen, irgendjemand wusste dann meistens doch noch irgendetwas", freut sich der 64-Jährige. Viele der damaligen Konfirmandinnen und Konfirmanden waren seiner Einladung in die Heimatstadt gefolgt – auch wenn der Jahrgang, wie man später in der Ansprache erfuhr, im Vergleich zu heute riesig war: 117 Jugendliche wurden damals an einem Mai-Wochenende am Samstag und Sonntag von Pfarrer Helmut Klenk konfirmiert und strömten nach ihrer Schulzeit in die Welt hinaus.

Dieses Ausströmen, dieses Auf-dem-Weg-Sein, legte Pfarrer Peter Remy seiner Ansprache und seiner Predigt zugrunde - -auch bildlich symbolisiert durch ein Paar Wanderschuhe, dessen Spuren vom Altar weg in Richtung Taufbecken führten. Er versicherte den Anwesenden: "Welche Wege Sie auch immer gehen, Gott ist da!" Die Lieder für diesen Jubiläumsgottesdienst waren passend ausgewählt – dem Anlass entsprechend voller Dank und mit einem Ausblick auf neue Wege. Kirchenmusikalisch gestalteten Dekanatskantor Simon Wahby und der Posaunenchor unter der Leitung von Uli Beyenbach den Gottesdienst.

In einer ganz persönlichen Ansprache blickte Remy zurück auf diesen großen Jahrgang, dessen Mädchen erstmals in Weiß zur Konfirmation gingen. Er zog Parallelen zu Geschehnissen der damaligen Zeit und erwies sich, kaum jünger als die Jubiläumskonfirmandinnen und -konfirmanden, als veritabler Kenner der damaligen Pop- und Schlagerszene, der wie die Anwesenden auch, Aussteuer mit Initialen oder – besserenfalls – Geld für ein Tonbandgerät als Konfirmationsgeschenk bekommen hatte.

Beim anschließenden Konfirmationssegen nannte er jeden und jede beim Namen. "Gesegnet bedeutet auch gezeichnet", sagte der Pfarrer auch mit Blick auf die Zeit, die Spuren bei den Menschen hinterlasse. Mit dem Segen, der den Konfirmandinnen und Konfirmanden genauso wie den anderen Gottesdienstbesucherinnen – und besuchern die Zuwendung Gottes verspricht, entließ Pfarrer Remy die Gruppe an diesem Sonntag. Sie hatten sich im Anschluss beim gemeinsamen Essen sicher noch viel zu erzählen. (pm) +++


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